Kommentar Prinz Harry bleibt am Ende nichts

von Franziska Pahle

11.1.2023

Prinz Harry packt in seinen Memoiren über die britischen Royals aus. Ob sich das wirklich lohnt? 
Prinz Harry packt in seinen Memoiren über die britischen Royals aus. Ob sich das wirklich lohnt? 
Bild: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa

Prinz Harry zählte wohl zu den privilegiertesten Menschen der Welt. Dass er nun nur noch klagt, jammert und anderen die Schuld an seinem «Leid» gibt, ist demütigend – für ihn. Nur sieht er das nicht.

von Franziska Pahle

Früher war Prinz Harry sympathisch. Da war er der Lausbub des britischen Königshauses. Seine Alkohol-Eskapaden und eine Strip-Pokernacht in Las Vegas verzieh ihm das Volk wohlwollend.

Doch was Prinz Harry der Welt nun präsentiert, ist nur noch peinlich. In seiner Biografie «Spare» plaudert er über Erfrierungen an seinem Penis. Er spricht über seine ersten sexuellen Erfahrungen.

Auch ein Streit mit seinem Bruder Prinz William wird zum Thema gemacht, bei dem er am Ende in einen Hundenapf fiel. Belustigung statt des erhofften Mitleids sind die Folge.

Prinz Harrys Kritik ist voller Widersprüche

Prinz Harry und seine Frau Herzogin Meghan sehen sich in der Opferrolle. Im März 2021 geben sie ein TV-Interview bei der amerikanischen Talk-Legende Oprah Winfrey. Das Paar spricht darüber, wie es sich vom Palast im Stich gelassen fühlt.

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Prinz Harry wendet sich aktuell nicht nur mit seinem Buch gegen seine Royal-Familie, sondern auch mit mehreren Interviews. Auch bei «Good Morning America» sorgte er dabei für Zündstoff.

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In der sechsteiligen Netflix-Dokumentation, die Ende 2022 erschien, geht es ähnlich weiter. Die Vorwürfe gegen die Royals werden schärfer und intimer.

Und genau das ist die Widersprüchlichkeit. Prinz Harry und Herzogin Meghan wandern nach Amerika aus. Sie wollen nicht mehr ständig von der Presse beobachtet werden. Sie wollen keine Einmischung in ihr Privatleben mehr.

Doch das ist nun einmal der Deal, den der Palast – durch die Steuergelder des Volkes finanziert – mit der Presse eingegangen ist. Wenn ein «royaler Insider» spricht, komme die Information aus dem Palast.

Prinz Harry hofft auf Versöhnung

Nun verkauft Prinz Harry sein Privatleben und das seiner Familie – was ihm nur durch seinen Royal-Status möglich ist. Und betont in aktuellen Interviews, in denen er parallel sein Buch promotet, wie sehr er auf eine Versöhnung mit seinen Verwandten hoffe.

«Ich will meinen Vater zurück. Ich will meinen Bruder zurück», klagt er im ITV-Interview. «Vergebung ist zu 100 Prozent eine Möglichkeit.»

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blue News-Redaktor Fabian Tschamper hat die Biografie von Prinz Harry schon gelesen. Viele Skandale wurden von der Presse schon im Vorfeld verraten. Lohnt es sich dennoch, das Buch zu kaufen?

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Vergebung wäre durchaus eine weitere Möglichkeit – für Prinz Harry, um eine neue Geschichte zu verkaufen. Nach seinem Rücktritt als hochrangiger Royal müssen er und seine Partnerin ihr Geld schliesslich selbst verdienen.

Was hat Prinz Harry noch zu bieten?

Was bleibt Prinz Harry also noch, nachdem er das Pulver seines ganzen früheren Lebens in Netflix-Dokumentationen und Biografien verschossen hat?

Vielleicht die Teilnahme an Reality-TV-Shows. «Naked Survival» wäre eine Möglichkeit. Die Hosen hat er in seiner Biografie schliesslich bereits wortwörtlich heruntergelassen. Peinlicher kann es nicht werden.

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