«Mitarbeiter legten uns auf den Tisch» Paris Hilton spricht erstmals über sexuellen Missbrauch

In einem psychiatrischen Wohnheim sei Paris Hilton mehrfach missbraucht worden, dies gesteht sie gegenüber der «New York Times». «Sie steckten die Finger in uns», sagte sie im Interview.

«Sehr spät in der Nacht – so gegen drei oder vier Uhr morgens – brachten sie mich und andere Mädchen in diesen Raum und untersuchten uns medizinisch», beginnt Paris Hilton über ihre Schulzeit zu erzählen. Sie sei an der Provo Canyon School im US-Bundesstaat Utah sexuell missbraucht worden. Die Schule ist ein psychiatrisches Wohnheim für Jugendliche.

Die Hotel-Erbin bestätigt zudem, dass diese «Untersuchung» nicht von einem Arzt durchgeführt wurde. «Es waren verschiedene Mitarbeiter, die uns auf den Tisch legten und ihre Finger in uns steckten. Und ich weiss nicht, was sie taten ...», fährt sie fort.

Im Video der «New York Times» erzählt sie weiter, sie habe nur knapp ein Jahr in der Einrichtung verbracht. Ihre Eltern hatten sie auf diese Schule geschickt, da sie ihre Tochter zu Hause in New York nicht mehr unter Kontrolle hatten.

«Unter Schlafentzug und schweren Medikamenten verstand ich nicht, was geschah. Ich wurde gezwungen, mich auf einen gepolsterten Tisch zu legen, meine Beine zu spreizen ... Ich weinte, während sie mich festhielten. Sie sagten nur: ‹Halt den Mund. Sei still. Hör auf, dich zu wehren.›»

Auf Twitter schreibt sie weiter: «Dies war eine wiederkehrende Erfahrung nicht nur für mich, sondern auch für andere Überlebende.»

«Ich wurde vergewaltigt und ich weine, während ich dies schreibe, weil niemand, insbesondere kein Kind, sexuell missbraucht werden sollte. Meine Kindheit wurde mir gestohlen, und es bringt mich um, dass dies immer noch anderen unschuldigen Kindern passiert.»

Es ist das erste Mal, dass Paris Hilton von sexuellem Missbrauch an der Schule spricht. In der YouTube-Dokumentation «This Is Paris» aus dem Jahr 2021 beschuldigte sie das Personal, sie emotional, physisch und psychisch durch verbale Angriffe misshandelt zu haben.

Die Provo Canyon School gehört seit dem Jahr 2000 zu den Universal Health Services. Immer wieder sieht sie sich mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs konfrontiert. Anschuldigungen der vergangenen zwei Jahrzehnte kommentiert das Unternehmen nie. Universal Health Services erklärte sich 2020 jedoch bereit, eine Summe von 117 Millionen Dollar für «angebliche» Verstösse zu zahlen.

Aktuell laufen mehrere Klagen gegen das Unternehmen und seine Zentren. Laut «New York Times» behaupten allein in einer Klage mehr als zwei Dutzend Personen, dass sie durch einen ehemaligen medizinischen Leiter sexuell missbraucht worden seien.