«Wir denken nicht mehr an andere»Marius Müller-Westernhagen: «Wir haben verlernt, in gesellschaftlichen Dimensionen zu denken»
Covermedia
22.11.2024 - 12:01
Marius Müller-Westernhagen zeigt sich besorgt über die weltweite politische Lage und kritisiert den zunehmenden Egoismus in der Gesellschaft. Er teilt seine Eindrücke von der aktuellen Situation und seine Erfahrungen mit Wladimir Putin.
22.11.2024, 12:01
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Marius Müller-Westernhagen äussert seine Besorgnis über die politische Lage, die er in Deutschland und weltweit beobachtet. Der Sänger, der inzwischen 75 Jahre alt ist, erklärt, dass er eine solche Situation noch nie erlebt habe. Besonders die Entwicklungen in den USA und die bevorstehenden Wahlen in Deutschland bereiten ihm Sorgen. «Die Minister, die Herr Trump jetzt nominiert, das ist absolut absurd», sagt er im Gespräch mit der «Deutschen Presse-Agentur». Für ihn sei das mit gesundem Menschenverstand nicht mehr zu erklären.
Egoismus in der Gesellschaft
Müller-Westernhagen sieht den Grund für die politischen Turbulenzen in einem zunehmenden Egoismus. «Wir haben verlernt, in gesellschaftlichen Dimensionen zu denken», meint er. Der Fokus liege zu sehr auf dem Individuum und zu wenig auf dem Gemeinwohl. Diese Entwicklung treibe die Wähler in die Arme rechtsradikaler Parteien.
Sorgen um die Ukraine
Der Krieg in der Ukraine bereitet ihm ebenfalls grosse Sorgen. Bereits vor zwei Jahren warnte er vor der Gefahr, die von Wladimir Putin ausgehe. Seine persönlichen Erfahrungen mit dem russischen Präsidenten haben seine Bedenken nur verstärkt. Im Gespräch mit dem «RedaktionsNetzwerk Deutschland» erinnert er sich an ein Treffen mit Putin: «Man denkt: Wenn der deine Nase nicht mag, lässt er dich einfach verschwinden.» Auch die Tatsache, dass Putin seine Frau nicht vorstellte, hinterliess bei ihm einen bleibenden Eindruck. Diese Beobachtungen haben sein negatives Gefühl gegenüber Putin bestätigt.