Eröffnungsplädoyer Harvey Weinstein soll seine Macht gezielt für Vergewaltigungen genutzt haben

SDA/bb

25.10.2022 - 06:53

Aktuell verbüsst Harvey Weinstein eine Haftstrafe von 23 Jahren. Nun läuft das nächste Verfahren gegen ihn, an dessen Ende noch einmal eine erhebliche Verlängerung der angeordneten Haftzeit stehen könnte.
Aktuell verbüsst Harvey Weinstein eine Haftstrafe von 23 Jahren. Nun läuft das nächste Verfahren gegen ihn, an dessen Ende noch einmal eine erhebliche Verlängerung der angeordneten Haftzeit stehen könnte.
Bild: Keystone

Bei den Eröffnungsplädoyers in dem weiteren Prozess gegen den ehemaligen US-Filmmogul Harvey Weinstein hat die Staatsanwaltschaft in Kalifornien schwere Vorwürfe gegen den 70-Jährigen erhoben.

Derzeit verbüsst Harvey Weinstein eine Haftstrafe von 23 Jahren. Jetzt läuft an der US-Westküste das nächste Verfahren, an dessen Ende noch einmal eine erhebliche Verlängerung der angeordneten Haftzeit stehen könnte.

Ankläger Paul Thompson zeigte am Montag (Ortszeit) vor Gericht in Los Angeles Fotos von Frauen, die bei dem Prozess über Vergewaltigung und andere sexuelle Übergriffe Weinsteins aussagen würden.

Er zitierte vor den zwölf Geschworenen Auszüge aus Schilderungen dieser Frauen mit teils drastischen Details, wie vor Ort anwesende Journalisten berichteten.

Weinsteins Anwalt Mark Werksman wies die Vorwürfe in seinem Auftaktplädoyer kategorisch zurück und beschrieb Weinstein als unschuldigen Mann. Die Klägerinnen hätten einvernehmlichen Sex mit dem einflussreichen Produzenten gehabt, um ihre Karriere in Hollywood voranzubringen, führte der Verteidiger aus.

#MeToo-Bewegung massgeblich mit ausgelöst

In den vergangenen zwei Wochen war die Jury – neun Männer und drei Frauen – für den mehrwöchigen Prozess ausgewählt worden. Weinstein ist in elf Punkten angeklagt, darunter Vergewaltigung und andere sexuelle Übergriffe.

Es geht um Vorwürfe von fünf Frauen in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Wie schon zuvor hat der Produzent auch in diesem Fall jede Schuld zurückgewiesen.

Weinstein war im März 2020 in New York unter anderem wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Dieser Prozess markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte. Der Fall hatte die #MeToo-Bewegung massgeblich mit ausgelöst.


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Nach Abwägung der Argumente von Weinsteins Anwälten und der Staatsanwaltschaft kann das Gericht die Verurteilung aufrechterhalten oder ein neues Verfahren anordnen, was jedoch als unwahrscheinlich gilt.

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