Von West bis Pattinson Welcher ist der beste Batman-Darsteller? 

Plötzlich meckerte niemand mehr, als diese Woche der erste «The Batman»-Trailer mit Robert Pattinson erschienen ist. Schon viele legendäre Schauspieler haben den Superhelden gemimt. Welcher war der Beste?

Der Fledermausmann hat sich von einem schlagfertigen – mit Worten und Fäusten – Verbrechensbekämpfer im TV zu einem düsteren und zwiegespaltenen Mann auf der Leinwand entwickelt.

Fans von Bruce Wayne aka Batman sind sehr loyal gegenüber dem Schauspieler, den sie als beste Wahl für die Rolle befinden. Da führen jegliche Einwände zu hitzigen Debatten – einer der Gründe, warum wir diese Figur so lieben. Batman entfacht eine Leidenschaft. Genau dies passierte wiederum beim Release des Teasers zum nächsten Ableger im DC-Universum, «The Batman».

Robert Pattinson («Twilight», «The Lighthouse») zeigte sich darin entgegen aller Erwartungen als extrem düsterer und vor allem noch unerfahrener Batman. Der Trailer ist fantastisch. Da stellte sich mir die Frage, wie wird sich der vergleichsweise junge Darsteller gegen seine legendären Vorgänger anstellen?

Neuer Batman-Trailer«Plötzlich hören alle auf, über Pattinson zu meckern»

Doch versuchen wir erst einen Überblick zu gewinnen und die bisherigen Rächer zu rangieren.

Als Vorwarnung: In dieser Liste werden die ersten beiden TV-Batmans nicht berücksichtigt. Einerseits, da sie gut 40 Jahre vor meiner Geburt aktiv waren, und andererseits stellte es sich als schwieriger als gedacht heraus, irgendeine Folge von «The Batman» (1943) und «Batman and Robin» (1949) online aufzustöbern. Lewis G. Wilson («The Batman») und Robert Lowery («Batman and Robin») mögen es mir verzeihen.

Rang 7: George Clooney, «Batman & Robin» (1997)

Clooneys Durchbruch gelang ihm damals mit «Emergency Room», einer Serie über junge Ärzte in einer Notfallaufnahme. Er versuchte nach jenem Erfolg im Schauspielbusiness mehr Halt zu finden. Zwischen romantischen Komödien und Actionfilmen nahm er die Rolle des Batman an – gleich nachdem Val Kilmer seinen einzigen Auftritt als Rächer in «Batman Forever» abgeschlossen hatte.

George Clooneys Fledermausmann war ein Desaster.

Regisseur Joel Schuhmacher hat Fans weltweit mit seiner farbigen Ästhetik und den karikaturistischen Bösewichten regelrecht ausgelaugt. Arnold Schwarzenegger als Mr. Freeze und Uma Thurman als Poison Ivy darf man durchaus auch zu den fragwürdigeren Performances in Batman-Filmen zählen. Clooneys Batman war zu witzig, zu lockerflockig – der berüchtigte «Dark Knight» war zu spielerisch und soft.

Clooney selbst sagte 2013 gar, dass er ein Foto von sich selbst im Batman-Kostüm zu Hause aufbewahrt – als Erinnerung an diese schlechte Karriere-Entscheidung.

Rang 6: Will Arnett, «The Lego Movie» (2014)

Ja, selbst der animierte Lego-Batman war besser als Clooney, sorry. Es ist schwer zu sagen, ob es für Arnett einfacher oder schwieriger war, nur die Stimme des Gotham-Rächers zu sein. Seine Interpretation – und vor allem seine raue Stimme – machten diesen Batman allerdings sehr unterhaltsam. Und ganz nebenbei: Die Lego-Filme sind allesamt fantastisch.

Rang 5: Ben Affleck, «Batman v Superman: Dawn of Justice» (2016), «Suicide Squad» (2016), «Justice League» (2017)

Viele Schauspieler auf dieser Liste mussten sich prüfenden Blicken stellen, als sie der Rolle des Batman zustimmten. Ben Affleck hatte es dabei wohl mit Abstand am schwersten.

Hass-Einträge auf Social Media gehen heutzutage Hand in Hand mit dem Berühmtsein, die Welt hatte sich schon gegen Affleck verschworen, bevor er den stählernen Anzug überhaupt getragen hat. Im Nachhinein betrachtet war Affleck eigentlich gar nicht so schlecht, sein Batman war ein brütender, einer, der seinen Zenit schon längst überschritten hatte – für den Schauspieler Affleck dürfte das bekanntes Terrain gewesen sein. Was freilich nicht schnippisch gemeint ist.

Rang 4: Val Kilmer, «Batman Forever» (1995)

Val Kilmer war der Ersatz für Michael Keaton, der keine Lust mehr auf einen dritten Batman-Film hatte. Kilmer kam mit einem geschmeidigeren Stil auf die Leinwand und Zuschauer weltweit haben ihn in der Rolle genossen. Das Potenzial schien aber nicht ganz ausgeschöpft. Schade, dass der Schauspieler nur einen solchen Film gedreht hat.

Rang 3: Adam West, «Batman»-Serie (1966)

Obwohl Wests Interpretation des Rächers auch weit vor meiner Zeit war, um diese legendäre Darstellung kommt niemand herum. Und man liebt sie oder man hasst sie. Seine Performance hat sich in die Hirne vieler Fans eingebrannt, man bekommt sie nicht mehr aus dem Kopf – Batman wird auch heute noch bei vielen Leuten mit dem Spandex-West assoziiert.

Er verlieh dem Charakter eine saubere Persönlichkeit und war perfekt für kinderfreundliche Unterhaltung.

Mein einziger Kritikpunkt: Seine kämpferischen Fähigkeiten liessen wirklich zu wünschen übrig ...

Rang 2: Christian Bale, «Dark Knight»-Trilogie (2005 bis 2012)

Bei den besten beiden Batmans war der Unterschied der Rangierung hauchdünn. Nicht nur respektiere ich Bales Arbeitsprozess immens, er ist auch der Batman meiner Generation. Bale liefert immer ab, egal, welche Rolle er verkörpert. So tat er dies auch während der dreier Filme von Regisseur Christopher Nolan.

Dies bringt mich zu den minimalen Negativpunkten: Man könnte argumentieren, dass Bales Batman aufgrund seiner überaus tiefen Stimme manchmal ein wenig schwer zu verstehen war. Und die kreative Kraft hinter Bales Performance – sprich: Chris Nolan – dürfte zu ihrer Grossartigkeit mehr als nur ein wenig beigetragen haben.

Nichtsdestotrotz verlieh Bale dem Charakter eine Intensität, die man so zuvor noch nie gesehen hat.

Rang 1: Michael Keaton, «Batman» (1989), «Batman Returns» (1992)

Michael Keaton als Batman zu casten, gehörte wohl zu den grössten Risiken, die ein Studio je auf sich genommen hat. Bekannt für seine komödiantische Arbeit musste Keaton einige starke Gegenreaktionen in Kauf nehmen, als er als neuer Batman verkündet wurde.

Und Keaton hat seine Kritiker prompt zum Schweigen gebracht. Zusammen mit Regisseur Tim Burton gab er Batman wieder eine Daseinsberechtigung. Der Franchise war bis dahin nämlich auf dem absteigenden Ast. Keaton spielte den Charakter düster und mysteriös und doch eines trockenen Lachens fähig. Er hat dem heutigen Batman den Weg geebnet.

Keaton war in seiner Darstellung so selbstsicher, dass er auch heute noch «Ich bin Batman» raunen könnte. Und wissen Sie was? Ich würde ihm glauben.

Und wo reiht sich nun Robert Pattinson ein?

Freilich wissen wir noch nicht viel über den jüngsten Batman. Doch aufgrund des Trailers und der Synopsis lässt sich festhalten, dass Pattinsons Charakter sich zu Keaton und Bale gesellen wird – düster und mysteriös. Müsste ich jetzt schon ein definitives Ranking abgeben, dann würde ich ihn wohl vor oder nach Adam West platzieren – es bleibt noch abzuwarten.

Die Entscheidung, Pattinson als Batman zu casten, führte zu fast so viel Kritik wie damals bei Affleck – allerdings habe ich bei Weitem mehr Hoffnung in den Neuen als damals in Affleck.