Hommage an die 80er «Predator – Upgrade»: Die Killer-Aliens sind zurück

dpa

12.9.2018

Wenn die Kino-Leinwand sowohl in rotes als auch grün leuchtendes Blut getaucht wird, dann kann es sich nur um einen neuen «Predator»-Film handeln. Diesmal unter der Regie von Shane Black.

In der an unheimlichen Monstern reichen Film-Historie hat der «Predator» eine besondere Stellung inne. Mit seinem langen, ausfahrbaren Unterkiefer, den an Dreadlocks erinnernden Haaren, seiner immensen Körpergrösse, dem grün leuchtenden Blut, den Grunzlauten, die er von sich gibt und seiner silbernen Rüstung mutet er an wie eine Kreuzung aus Wildschwein, Mensch und ausserirdischem Ritter. Im ersten «Predator»-Film von 1987, einem mit Mimen wie Arnold Schwarzenegger besetzten Actionstreifen, der heute Kultstatus besitzt, konnte man bereits sehen, was diese, von fernen Planeten stammenden Kreaturen mit ihren Jagdopfern anstellen: Sie werden gehäutet und/oder enthauptet. Der erste «Predator» war derart erfolgreich, dass mehrere Nachfolger und Ableger lanciert wurden, darunter etwa «Predators» aus dem Jahr 2010.

Sie kommen in Scharen

Nun kommt eine Weitererzählung in die Kinos: Regisseur Shane Black («Iron Man 3») berichtet von der Rückkehr der extraterrestrischen Killer. Als in Mexiko ein rätselhaftes Ding aus dem All niedergeht, gibt es nur einen Zeugen: Einen vormaligen Army Ranger und hoch dekorierten Scharfschützen namens Quinn McKenna (Boyd Holbrook). Die Behörden möchten den Vorfall verschleiern, Quinn aber macht sich mit einer so skurrilen wie liebenswürdigen wie mental angeschlagenen Truppe aus Kriegsveteranen daran, das furchterregende Wesen aus dem All zu jagen. Quinn und Konsorten bekommen es aber nicht nur mit einem einzigen Predator zu tun: Ausgerechnet Quinns hochbegabter Sohn Rory (Jacob Tremblay) sorgt mit Hilfe eines Transponders dafür, dass sich bald Artgenossen des Grusel-Aliens auf der Erde tummeln.

Nur gut, dass sich dem losen, von Rorys Vater orchestrierten Haufen bald eine Frau hinzugesellt: Die von Olivia Munn verkörperte Biologin Casey sorgt für Ruhe und Verstand in Quinns feuriger Truppe. Die Predatoren von 2018 aber, sie sind hochgefährlich und schlau, gerissener noch als in sämtlichen Vorgängerfilmen. Was daran liegen mag, dass sich in ihrem Erbgut längst auch eine Spur menschlicher DNA finden lässt.

Was wurde aus den Actionhelden der 80er?

Splatter, gepaart mit Humor  

Mehr als mit seinen, wieder recht gewaltaffinen, indes nicht besonders inspirierten Action-Szenen, überzeugt «Predator – Upgrade» mit seinem speziellen Humor, den hübsch pointierten Dialogen. Ein paar Minuten nur ist der (ab 16 freigegebene) Streifen alt, schon sieht man menschliche Eingeweide. In Erinnerung aber bleibt viel eher der auf erfrischende Art freche und durchaus politisch unkorrekte Witz, der seinen Ursprung vor allem in Quinns Söldnertruppe hat. Eine veritable Attraktion ist der kleine Jacob Tremblay. Seinen Durchbruch feierte der kanadische Bub (Jahrgang 2006) mit seinem herzbewegenden Schauspiel im Kidnapping-Drama «Raum». Hier verleiht er dem überbegabten und hoch sensiblen Rory genau das rechte Mass an Schüchternheit und auftrumpfender Intelligenz.

Liebeserklärung an die 80er-Jahre

In jeder Filmminute zu spüren: Regisseur Black sehnt sich zurück. Zurück in die 80er-Jahre – eine Zeit, in der der amerikanische Actionfilm, aber auch die Science-Fiction aus den USA eine Blütezeit erlebten. Hie und da erinnert das Kleinstadt-Setting des neuen «Predator» an Werke wie «E.T.» In beiden Filmen feiern die Kinder Halloween. Rory mutet fast wie ein Widergänger des kleinen Elliott aus E.T. an. Auch an Werke wie «Ghostbusters», «Alien», «Rambo» muss man denken. Allesamt wichtig für das Blockbuster-Kino jener Zeit. Manches in «Predator – Upgrade» erinnert an die Zeit: von einem betagten Gefängnisbus über die Anmutung der lokalen Highschool bis hin zur Abwesenheit von Smartphone und Co.

Der Predator von 2018 ist eine Verbeugung vor dem Predator von `87. Was sicher auch daran liegt, dass der Regisseur selbst, Shane Black, im Film von 1987 als Schauspieler eine kleine Rolle inne hatte. Dass zwischen diesem ersten und dem aktuellen Predator 31 Jahre liegen, ist jedenfalls nicht immer erkennbar. Was eher für den neuen Film spricht. Der nur einmal kurz im Hier und Jetzt angekommen zu sein scheint. Da geht es plötzlich um den Klimawandel und die Frage, ob die Monster spüren, dass der Menschheit auf diesem Planeten nur noch wenig Zeit beschieden ist.

«Predator – Upgrade» läuft ab Donnerstag, 13. September, in unseren Kinos.

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