Stephanie Hsu, Michelle Yeoh und Ke Huy Quan (v.l.n.r.) verkörpern in «Everything Everywhere All At Once» eine chinesische Immigranten-Familie, die eigentlich nur ihre Steuern einreichen will. Der Science-Fiction-Film nimmt das Publikum allerdings auf einen wilden Ritt durch das Multiversum mit.
Brendan Gleeson und Colin Farrell haben sich für «The Banshees of Inisherin» erneut mit Regisseur Martin McDonaugh zusammengetan. Nach «In Bruges» erzählen sie nun eine Geschichte über eine existenzielle Angst und den daraus resultierenden Zwist zweier Freunde.
Bild: 20th Century Studios. All Rights Reserved.
Paul Dano (l.) und Michelle Williams (r.) spielen die Eltern von Steven Spielberg in seinem semi-autobiographischen Werk «The Fabelmans».
Bild: Amblin Entertainment
Cate Blanchett darf sich grosse Chancen auf einen Oscar ausrechnen, in «Tàr» spielt sie die erste weibliche Dirigentin der Berliner Philharmonie. Doch ihr wird die eigene Vergangenheit zum Verhängnis.
Bild: Focus Features
Angela Bassett hat wieder eine Chance auf einen Oscar: Für ihre Rolle in «Black Panther: Wakanda Forever» holt sie zudem auch die erste Nominierung einer Schauspielerin in einem Marvel-Film überhaupt.
Bild: Marvel Studios
Oscar-Nominierungen 2023
Stephanie Hsu, Michelle Yeoh und Ke Huy Quan (v.l.n.r.) verkörpern in «Everything Everywhere All At Once» eine chinesische Immigranten-Familie, die eigentlich nur ihre Steuern einreichen will. Der Science-Fiction-Film nimmt das Publikum allerdings auf einen wilden Ritt durch das Multiversum mit.
Brendan Gleeson und Colin Farrell haben sich für «The Banshees of Inisherin» erneut mit Regisseur Martin McDonaugh zusammengetan. Nach «In Bruges» erzählen sie nun eine Geschichte über eine existenzielle Angst und den daraus resultierenden Zwist zweier Freunde.
Bild: 20th Century Studios. All Rights Reserved.
Paul Dano (l.) und Michelle Williams (r.) spielen die Eltern von Steven Spielberg in seinem semi-autobiographischen Werk «The Fabelmans».
Bild: Amblin Entertainment
Cate Blanchett darf sich grosse Chancen auf einen Oscar ausrechnen, in «Tàr» spielt sie die erste weibliche Dirigentin der Berliner Philharmonie. Doch ihr wird die eigene Vergangenheit zum Verhängnis.
Bild: Focus Features
Angela Bassett hat wieder eine Chance auf einen Oscar: Für ihre Rolle in «Black Panther: Wakanda Forever» holt sie zudem auch die erste Nominierung einer Schauspielerin in einem Marvel-Film überhaupt.
Bild: Marvel Studios
Die frische Generation an Filmemachern macht einer Legende ihren Platz streitig: Daniel Kwan und Daniel Schreinert holen sich elf Nominierungen an den Oscars 2023 – vier mehr als ein gewisser Steven Spielberg.
Von Fabian Tschamper
24.01.2023, 15:25
24.01.2023, 15:54
Fabian Tschamper
Die meisten Nominierungen gehen wider Erwarten an «Everything Everywhere All at Once», einem Sci-Fi-Drama der beiden jungen Regisseure Daniel Kwan und Daniel Schreinert – kurz: die Daniels. Mit elf Chancen auf einen Oscar schreiben sie den grössten Erfolg ihrer jungen Karrieren.
Neben «Bester Film» könnten sie in den ebenfalls prestigeträchtigen Kategorien von «Bester Hauptdarstellerin», Michelle Yeoh, «Bester Nebendarsteller», Ke Huy Quan, und «Beste Regie» abräumen.
Knapp unter zehn Nominierungen haben «The Banshees of Inisherin» und «Im Westen Nichts Neues» mit neun. Danach folgt «Elvis» (8) und «The Fabelmans» von Steven Spielberg (7).
Der beste Film des Jahres dürfte 2023 ein knappes Rennen zwischen «The Banshees of Inisherin», «Everything Everywhere All at Once» und «The Fabelmans» sein. Auch wenn Spielberg schon Oscars zu Hause stehen hat – für «Schindlers Liste» und «Saving Private Ryan» – muss man mit einem Sieg seinerseits rechnen.
«The Fabelmans» ist eine semi-biografische Geschichte zu seinem Leben, durch diese persönliche Note geniesst er wohl noch höheres Ansehen gerade als eh schon. Gegönnt wäre es dennoch «The Banshees of Inisherin» oder «Everything Everywhere All at Once».
Beste Hauptdarstellerin
Cate Blanchett, «Tàr»
Ana de Armas, «Blonde»
Andrea Riseborough, «To Leslie»
Michelle Williams, «The Fabelmans»
Michelle Yeoh, «Everything Everywhere All at Once»
Ach, wie sehr es Martial-Arts-Schauspielerin Michelle Yeoh verdient hätte! Ihre wohl einzige Konkurrenz in dieser Kategorie ist Cate Blanchett, die mit einem starken Film und einer ebenso starken Rolle Yeoh den Oscar streitig macht.
Beide Frauen haben die Auszeichnung verdient, es dürfte hier ein Kopf-an-Kopf-Rennen sein.
Bill Nighy und Paul Mescal in Ehren, aber sie sind in dieser Kategorie chancenlos. Austin Butler könnte als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet werden – spielt ja Elvis, doch auch seine Performance kommt nicht an Brendan Fraser oder Colin Farrell heran. Letztere haben sich die Preise für ihre Figuren in den bisherigen Award-Shows geteilt.
Farrell ist ausgezeichnet, Fraser ebenfalls. Doch ginge es nach dem Herzen, da hätte auch Farrell keine Chance. Brendan Fraser muss diesen Preis schlicht nach Hause nehmen. Hatte er doch viele schwierige Jahre.
Beste Nebendarstellerin
Angela Bassett, «Black Panther: Wakanda Forever»
Hong Chau, «The Whale»
Kerry Condon, «The Banshees of Inisherin»
Jamie Lee Curtis, «Everything Everywhere All at Once»
Stephanie Hsu, «Everything Everywhere All at Once»
Obwohl es diese Frauen alle verdient hätten, wird der Preis für die Beste Nebendarstellerin wohl an die Ikone Angela Bassett gehen. Es ist ihre zweite Nominierung nach 1994 und es ist eine Premiere für Marvel: Bassett ist die erste Darstellerin überhaupt, die für einen Superhelden-Film die Chance auf einen Oscar erhält.
Von den jüngeren Kandidatinnen, also Stephanie Hsu und Hong Chau, werden wir noch viele versprechende Rollen zu sehen bekommen. Sie waren in ihren Filmen beide hervorragend.
Alle Nominierten haben Ausserordentliches dargestellt in ihren Rollen. Doch ein Sieg von Ke Huy Quan wäre der Abschluss einer Geschichte, die an einen Traum erinnert: Der als Kinderdarsteller bekannte Quan war Short Round in «Indiana Jones» und einer der «Goonies» – danach kam 20 Jahre nichts mehr, weil er keine Rollen an Land ziehen konnte.
Nun haben ihm die Drehbuchautoren von «Everything Everywhere All at Once» eine Chance gegeben, die hoffentlich zu einem Oscar führt. Seine Figur im Science-Fiction-Film ist komplex und vielseitig, was ihm den Academy Award bestimmt bescheren könnte.
Beste Regie
«The Banshees of Inisherin», Martin McDonaugh
«Everything Everywhere All at Once», Daniel Kwan und Daniel Schreinert
Rein objektiv betrachtet, haben die Daniels (Kwan und Schreinert) bei «Everything Everywhere All at Once» mit ihrem Material und ihrer Geschichte am meisten Arbeit in die Regie gesteckt. Ihr Film ist an Kreativität und Hektik nicht zu überbieten, der rote Faden zieht sich dennoch nachvollziehbar durch das Abenteuer.
Auf der anderen Seite wartet Spielberg, der wohl immer ein grosser Konkurrent in dieser Kategorie sein dürfte. Auch Martin McDonaugh kann sich mit seinen atemberaubenden Bildern von Irland Chancen ausrechnen.