Vorwürfe gegen Till Lindemann 300 Menschen protestieren vor Rammstein-Konzert in Berlin

dpa/tjnj

16.7.2023

Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann wegen des Vorliegens eines Anfangsverdachts auf ein Sexualdelikt. (Archivbild)
Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann wegen des Vorliegens eines Anfangsverdachts auf ein Sexualdelikt. (Archivbild)
Bild: Malte Krudewig/dpa

Am vergangenen Samstag spielten Rammstein das erste von drei Konzerten in Berlin. Vor dem Olympiastadion kam es zu Protesten, innen feierten die Fans ihre Helden.

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  • Die Band Rammstein hat das erste von drei Konzerten in ihrer Heimatstadt Berlin gespielt.
  • Vor dem und Konzert kam es zu Protesten aufgrund der Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann.
  • Lindemann wird sexueller Missbrauch vorgeworfen. Er streitet die Vorwürfe ab.
  • Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen den Sänger wegen des Vorliegens eines Anfangsverdachts auf ein Sexualdelikt.

Nach vereinzelten Protesten vor dem Konzert ist die Berliner Band Rammstein beim ersten von drei Heimspielen am Samstagabend von den Fans frenetisch gefeiert worden. «Wir sind wieder zuhause! Danke, Berlin!», sagte der mit Vorwürfen zu seinem Umgang mit Frauen konfrontierte Sänger Till Lindemann am Ende des gut zweistündigen Auftritts.

Vor dem Konzert war es wegen der Vorwürfe gegen Lindemann zu Protesten gekommen. Vor dem Olympiastadion forderten nach Polizeiangaben rund 300 Menschen ein Verbot der Veranstaltungen. Die Protestierenden waren zuvor in einem Demonstrationszug zum Stadion gegangen.

Mehr als 60'000 Zuschauer

Wie am Samstag werden auch bei den Konzerten an diesem Sonntag und am kommenden Dienstag jeweils mehr als 60'000 Menschen bei den von harten Klängen und Pyrotechnik geprägten Auftritten erwartet.

Mehrere Frauen haben - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Sie schildern als beängstigend empfundene Situationen. Bei Aftershowpartys soll es demnach auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Lindemann weist Vorwürfe gegen ihn zurück. Seine Anwälte verweisen auf Behauptungen in sozialen Netzwerken, Frauen seien bei Konzerten «mithilfe von K.O.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr».

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingeleitet. Bei Verdacht auf eine Straftat muss sie ermitteln. Auch Medienberichte können dafür der Auslöser sein. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung.