Im WahljahrTrump will «linke Befangenheit» bei Social Media untersuchen
dj
25.5.2020
US-Präsident Donald Trump sieht sich mal wieder ungerecht verfolgt. Nun soll eine Präsidentenkommission die «linksradikale Befangenheit» von Social-Media-Firmen wie Facebook oder Twitter untersuchen.
US-Präsident Donald will offenbar durch eine präsidentielle Kommission die «linksradikale Befangenheit» bei Social-Media-Unternehmen untersuchen lassen, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Trump hat sich schon mehrmals beschwert, dass Konservative wie er von den grossen Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter diskriminiert würden — obwohl es dafür keinerlei Anzeichen gibt. Meistens äussert der wohl einflussreichste Twitter-Nutzer diese Beschwerden denn auch auf eben jenen Social-Media-Plattformen.
Neben der Kommission, die wohl rein für die öffentliche Wahrnehmung im Wahljahr 2020 bestimmt ist und keine eigenen Befugnisse besitzen dürfte, sollen allerdings auch etablierte US-Regulierungsbehörden die trumpschen Anschuldigungen untersuchen, so das «Wall Street Journal». Die Rede ist von der Bundes-Wahlkommission FEC und der Handelsbehörde FTC.
Bürgerrechtsorganisation sehen solche Schritte kritisch und halten eine Regulierung von Social Media alleine aufgrund von Inhalten für unvereinbar mit dem ersten Zusatz zur amerikanischen Verfassung, der die Meinungsfreiheit schützt. Ein allgemeines, kartellrechtliches Vorgehen gegen die Tech-Giganten dürfte auf deutliche grössere Akzeptanz im politischen Spektrum der USA treffen, auch zahlreiche Demokraten sprechen sich dafür aus.
Beim Thema politischer Befangenheit geht es Trump daher wohl eher um das vom Sport bekannte «Working the refs». Hierbei wirft man den Schiedsrichtern so lange Voreingenommenheit vor, bis diese sich irgendwann nicht mehr trauen, gegen einen zu pfeifen.
Zumindest bei Facebook scheint das funktioniert zu haben, denn CEO Mark Zuckerberg verfolgt eine Politik des Appeasement gegenüber Trump. Sein Lobby-Team in Washington wird von ehemaligen republikanischen Aktivisten angeführt, die einzige Konstante im Facebook-Verwaltungsrat ist der Trump-Vertraute Peter Thiel.
Ausserdem traf sich Zuckerberg zu einem zunächst geheimgehaltenen Dinner mit Trump. Und während andere Tech-Konzerne das Mikrotargeting von Wahlwerbung — das Beobachter zufolge vor allem der Trump-Kampagne nützt — zumindest eingeschränkt haben, darf man auf Facebook weiterhin ungestraft Lügen verbreiten.
Ganz frisch gibt es bei Facebook neue Möglichkeiten, die Verwendung von ausserhalb der Plattform gesammelten Nutzeraktivitäten einzuschränken.
Bild: Getty Images
Die neuen Optionen finden sich in den Facebook-Einstellungen unter «Deine Facebook-Informationen» -> «Aktivitäten ausserhalb von Facebook». Die Navigationsleiste rechts zeigt die verschiedenen Handelsmöglichkeiten für Nutzer auf.
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Unter «Deine Aktivitäten ausserhalb von Facebook verwalten» sieht man, welche Websites und Apps Daten mit Facebook geteilt haben.
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Klickt man auf einen einzelnen Eintrag gibt es mehr Informationen zu den geteilten Aktivitäten.
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Um genau zu sehen, was mit Facebook geteilt wurde, muss man die Daten allerdings erstmal herunterladen — dazu später mehr.
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Erstmal kann man das Teilen von dieser Website zukünftig unterbinden.
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Facebook bietet schon seit einiger Zeit das Herunterladen von auf der Plattform gespeicherten Daten an.
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Nun sind dort eben auch die ausserhalb der Plattform gesammelten Aktivitäten enthalten. Nach Anforderung des Downloads kann man die Daten nach etwas Wartezeit auf den heimischen PC herunterladen und analysieren.
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Doch zurück zu der «Deine Aktivitäten ausserhalb von Facebook verwalten»-Seite. Durch Drücken des «Verlauf entfernen»-Buttons oben rechts kann man alle auf diese Art gesammelten Daten aus dem Konto entfernen. Nutzt man Facebook zum Einloggen bei Diensten, muss man sich möglicherweise dort wieder anmelden.
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Nun hat man wieder ein kleines bisschen mehr Privatsphäre auf Facebook.
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Damit man das Ganze nicht ständig wiederholen muss, kann man unter «Künftige Aktivitäten verwalten» festlegen, dass zukünftig keine Daten mehr mit Facebook geteilt werden sollen.
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Hier muss einfach der entsprechende Schalter umgelegt werden.
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