Tech-Gigant im Medizingeschäft TikTok-Eigentümerin kauft Spitäler

Der chinesische Tech-Gigant ByteDance steigt gross ins Medizingeschäft ein. Damit folgt die TikTok-Betreiberin anderen Tech-Konzernen wie Amazon oder Google.

Die chinesische Eigentümerin der Video-App TikTok hat einen Betreiber von Kinder- und Frauenspitälern gekauft. Tech-Gigant ByteDance übernahm die Spitalkette Amcare, die 14 Gesundheitseinrichtungen in grossen chinesischen Städten betreibt, für 10 Milliarden Yuan (1,4 Mrd. Franken), wie «Bloomberg» berichtet.

Auf den ersten Blick scheinen eine Video-App und eine Spitalkette nicht zusammenzupassen. ByteDance versucht allerdings bereits seit einiger Zeit, sich von seinem Kerngeschäft der Unterhaltung wegzuvdiversifizieren. Die globale Tech-Krise hat auch ByteDance getroffen, das als wertvollstes nicht-börsennotiertes Start-up der Welt gilt.

Alternde Bevölkerung verspricht gute Geschäfte

In einer alternden Bevölkerungstruktur, wie es der Westen und zunehmend auch China haben, versprechen Gesundheitsdienstleistungen eine stabile Einnahmequelle. Das gilt besonders für private Spitäler, wie sie von Amcare betrieben werden, die sich an eine wohlhabende Patientenschaft richten. Mit Xiaohe hat ByteDance zudem bereits eine App für Arzttermine in seinem Portfolio.

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Chinesische Kartellbehörden sind ausserdem verstärkt gegen Aufkäufe in der Tech-Branche selbst vorgegangen, so dass ByteDance möglicherweise hofft, mit einem Zukauf ausserhalb seines Kerngeschäfts für weniger Aufregung zu sorgen.

Andere Tech-Giganten spielen mit

Mit seinem Einstieg ins Gesundheitsgeschäft ist ByteDance keineswegs allein unter den grossen Tech-Unternehmen. Seine heimischen Konkurrenten Alibaba und JD sind dort ebenfalls aktiv.

Und bei den US-Tech-Giganten hat Amazon erst letzten Monat für 3,5 Milliarden Dollar (3,3 Mrd. Franken) die Kette One Medical, die Hunderte Hausarztpraxen in den USA betreibt, aufgekauft. Google-Mutterkonzern Alphabet hat bislang insgesamt 4 Milliarden Dollar in diverse Gesundheits-Start-ups investiert.

Tesla-Chef Elon Musk wiederum hat als Privatperson das Biotech-Start-up Neuralink gegründet, das an der Entwicklung eines Gehirnchips arbeitet.

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