Ist es den Preis wert?Das Porsche Design Huawei Mate RS für 2'000 Franken: Einfach «Ja»
Pascal Landolt
1.6.2018
Huawei, aufstrebender Smartphone-Hersteller, kooperiert mit der Porsche-Designabteilung. Das Resultat ist das «Mate RS» mit einem knackigen Preisschild und dem ersten Fingerabdruck-Scanner unterm Bildschirm. So viel sei verraten: Noch nie hat «Bluewin» ein so gutes Smartphone getestet.
Wie haben Android-Nutzer letztes Jahr die Nase gerümpft, als Apple sein neues iPhone X zum damals unerhört hohen Preis von 1'149 Franken lancierte. Schliesslich gab's in der Android-Welt, fernab von Apples Luxus-Preispolitik sehr gute Smartphones bereits für weniger als die Hälfte dieses Preises - wie das hervorragende Galaxy A8 ab 400 Franken.
Und nun das.
«Das» ist das Porsche Design Huawei Mate RS, ein Android-Smartphone. Es ist vielleicht das Android schlechthin, denn selten hat ein Hersteller so viel Technik in die paar Kubikzentimeter eines Mobiltelefons gepackt. Und noch nie zuvor wurde ein Smartphone für den Massenmarkt mit einem Preisschild von 2'000 Franken versehen.
Um die Frage zu beantworten, die im Raum steht, nämlich «Ist es das wert?», gehen wir doch mal jeden Punkt durch, der ein gutes Smartphone ausmacht:
So fühlt es sich an
Rund 88 Mal zücken wir pro Tag unser Handy. Ich behaupte: Mit dem Mate RS wird das eher mehr. Was gleich auffällt ist die glatte, angenehme Oberfläche und das satte Gewicht des Mate RS, das zudem bestens ausbalanciert ist.
Alle Kanten an diesem Smartphone sind abgerundet, womit es sich extrem gut in die Hand schmiegt: Keine Nähte, keine Kanten trüben das haptische Erlebnis. Auch wer nichts von Technik versteht, merkt: Hier hat sich jemand viel Gedanken gemacht, wie man ein wertiges Produkt designt.
Tasten wie die Lautstärke-Wippe reagieren mit einem satten Klicken auf Druck, nettes Detail ist auch die geriffelte Einschalttaste.
Ist der erste Eindruck gut? Ja - Ich will's nicht mehr aus der Hand legen.
So sieht es aus
Können wir von Porsche Design deutsche Qualitätsarbeit erwarten, auch wenn das Gerät in China produziert wird? Absolut - die verbauten Materialien verschmelzen zu einem eindrücklichen Ganzen, das Design lässt sich am besten als «klassisch-elegant» bezeichnen und der Finish sucht seinesgleichen: Alle Kanten, Nähte und Übergänge sind sorgfältig verarbeitet, wie bei einem luxuriösen Auto. Huawei macht hier schon einen massiv besseren Job als Apple, dessen Qualität in letzer Zeit merklich abgenommen hat und beispielsweise beim neuen iPhone X regelmässig offene Klebestellen, verzogene Gehäuseteile und sichtbare Spalte zeigt, wo sich Staub sammelt.
Hebt man das Mate RS auf, zieht einen gleich das brillante 6-Zoll-LCD-Display in den Bann: Hier fällt gar nicht auf, dass kein OLED am Start ist, denn die Farben sind satt und Ausleuchtung brillant. Hervorzuheben ist auch die leichte Krümmung des Bildschirms zu den Seitenkanten hin: Das verleiht dem Inhalt einen leichten 3D-Effekt und lässt zudem die Ränder feiner erscheinen.
Auch an der Wahl des «User Interface» - also der voreingestellten App-Icons, des Hintergrundbilds und beispielsweise der Geschwindigkeit der Wechsel zwischen der Seiten auf dem Homescreen - ist nichts zu bemängeln, da wirkt alles wie aus einem Guss.
Sieht es gut aus? Ja - Ich kann kaum aufhören, es anzuschauen und durch die Seiten zu scrollen.
So spielt es im Alltag mit
Unsere Smartphones sind eigentlich kleine technische Wunderwerke: Aber meistens wollen wir ja nur WhatsAppen, die nächste Zugverbindung suchen und einen Schnappschuss vom Essen machen. Das ist ein Bisschen so, wie wenn man einen Geländewagen als Auto hat, nur um damit Einkaufen zu gehen und die Kinder ins Fussballtraining zu bringen.
Aber «fürs Gelände» wäre das Mate RS gerüstet: 256 Gigabyte (GB) Speicher sind schon eingebaut - genug, damit man lange keine Gedanken an Fotos löschen oder Musik auslagern verschwenden muss. Eine Version mit 512 GB ist auch angekündigt, womit sich auch ein bisschen verschmerzen lässt, dass der Speicher beim Mate RS nicht per SD-Karte erweitert werden kann. Stattdessen lässt sich im SIM-Fach bloss eine zweite SIM-Karte einsetzen.
Wasser- und Staubgeschützt ist das Handy nach IP67-Standard, auch ein Tauchgang bis zu einem Meter Tiefe kann den Spass also nicht bremsen.
A propos Spassbremse: Ist der Akku leer, nützt auch ein teures Smartphone nichts. Dagegen ist das Mate RS mit einem grosszügig bemessenen 4'000mAh-Akku gewappnet, womit es gut durch den Tag kommt. Strom kommt per Schnelllade-Funktion mit USB-C-Stecker rasch wieder rein, eine Drahtlos-Ladestation (QI, 10 Watt) wird auch gleich mitgeliefert.
Bleibt die Kamera: Dass sie gut ist, wissen wir schon - denn hier verbaut ist das selbe Modul mit drei Linsen wie im «Kamera-Drachen» Huawei P20 Pro, den «Bluewin» bereits im Frühling getestet (und für gut befunden) hat.
Viel Freiheit gibt uns das Mate RS bei der Wahl, wie wir unser Telefon entsperren wollen: Novum ist dabei, dass ein Fingerabdruck-Scanner unter dem Screen eingebaut ist. Der funktioniert nach kurzer Eingewöhnungszeit zuverlässig und gibt das Gerät innert einer Sekunde frei. Elegant ist die Lösung auf jeden Fall - passend zum optischen Anspruch des Deluxe-Handys.
So funktioniert der Fingerabdruck-Scanner unter dem Display:
Fingerabdruck-Scanner unter dem Display
Beim Porsche Design Huawei Mate RS ist der Fingerabdruck-Scanner unter dem Display eingebettet. Wie gut funktioniert die neue Technik?
01.06.2018
Schneller ist der zweite Fingerscanner auf der Rückseite des Mate RS: Er ist ergonomisch angenehm angebracht - im Gegensatz zur Fingerakrobatik, die man beispielsweise bei Sony vornehmen muss - und entsperrt innert Sekundenbruchteilen. Überraschend gut ist auch die Entsperrung per Gesichtserkennung. Hier schlägt Huawei sogar die «Face ID»-Erfahrung mit dem iPhone X: Dank «Raise to Wake»-Funktion wird der Scanner aktiv, sobald man das Handy in die Hand nimmt. Völlig mühelos und ohne etwas zusätzlich machen zu müssen, hat man keine halbe Sekunde später schon seinen Home-Bildschirm mit allen Apps vor sich. Einfach so - ohne, noch etwas zu streichen, drücken oder zu wischen. Das Telefon ist einfach parat.
Ist es alltagstauglich? Ja - Ich würde es jederzeit überall hin mitnehmen.
Scheidungsgründe?
Wenn wir jetzt die Rosarote Brille abstreifen: Alles kann ja nicht perfekt sein am Porsche Design Huawei Mate RS - oder? Korrekt: Auch wenn ein Adapter für Kopfhörer beiliegt, vermisse ich den Klinke-Anschluss schmerzlich.
Den Nagel nicht ganz auf den Kopf getroffen hat Huawei auch mit seiner Vibra-Funktion: Das Rütteln wirkt «billig». Wer schonmal ein Apple-Smartphone mit «Taptic Engine» genutzt hat (iPhone 6S und neuer), weiss, wovon ich spreche: Gefühl und Ton, die das Handy bei einer Vibration von sich gibt, sei das zum Beispiel beim Tippen oder bei einem einkommenden Anruf, macht viel aus, wie die ganze «User Experience» wirkt. Noch scheinen das nur wenige Hersteller bemerkt zu haben - Apple macht's bisher am besten - und hier kann Huawei nachbessern.
Ist das der Dealbraker? Nein - das Gesamtpaket stimmt nach wie vor.
Fazit: Ist das die Offenbarung?
Wir halten fest: Beim diesem Modell wurde an nichts gespart. Wer von allem das Beste will, was der Smartphone-Markt momentan zu bieten hat, kriegt für sein Geld momentan nichts besseres als das Porsche Design Huawei Mate RS. Ob die «Top-Lösung» das Vierfache eines hervorragenden (Samsung Galaxy A8) oder das Doppelte eines fast perfekten Android-Handys (Galaxy S9, Huawei P20Pro) kosten darf, muss jeder für sich entscheiden.
Eigentlich hatte ich noch nicht vor, mich fest zu binden, gar mein Jawort schon nach einem so kurzen Flirt zu geben. Und doch - Die Frage, die jetzt am Ende unserer kurzen Affäre steht, lautet: «Würdest du meinen Preis bezahlen?». Und ich sage einfach: «Ja».
Hinweis: Das Porsche Design Huawei Mate RS wurde uns für die Testdauer von Digitec leihweise zur Verfügung gestellt. Das Mate RS kann bei Digitec ab sofort für 1'999 Franken bestellt werden und kommt zur Zeit als Bundle mit einem Wireless Charger.
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