GO! testet Festival of Speed: Ein elektrisches Cabriolet sorgt für Aufsehen

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13.9.2024

Next Gen-Cabrio - GO! Chefredaktor Sämi wirft einen ersten Blick auf den neuen MG Cybester
7:02

Next Gen-Cabrio - GO! Chefredaktor Sämi wirft einen ersten Blick auf den neuen MG Cybester

MG war mal die Cabrio-Marke schlechthin, bevor die englische Marke den langsamen Tod starb. Unter chinesischer Führung ist MG jetzt zurück und traut sich etwas, was bisher kein grosser Hersteller getraut hat. Sie bauen ein Cabrio mit Elektroantrieb. GO! sagt, wie das neue Konzept sich anfühlt.

MG sorgt mit dem vollelektrischen Cyberster für Aufsehen: Auf dem Festival of Speed in Goodwood testet Automobiljournalist Sämi exklusiv das erste Elektro-Cabriolet der Marke und teilt seine Eindrücke.

Das berühmte Festival of Speed in Goodwood, England, ist mehr als nur eine Auto-Party.

Es ist die Bühne, auf der Automobilhersteller ihre neusten Modelle präsentieren – vor einem weltweiten Publikum von Enthusiasten und Fachleuten.

Chefredaktor Sämi Pfister reiste nach Goodwood und warf einen ersten Blick auf den MG Cyberster
Chefredaktor Sämi Pfister reiste nach Goodwood und warf einen ersten Blick auf den MG Cyberster
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Dieses Jahr nutzte MG die Gelegenheit, um ein besonderes Highlight vorzustellen: den MG Cyberster, ein vollelektrisches Cabriolet, das in der Schweiz ab 2024 erhältlich sein wird.

Sämi von GO! war vor Ort und hatte die exklusive Gelegenheit, eines der ersten elektrischen Cabriolets überhaupt zu testen.

«Der MG Cyberster ist eines von ganz wenigen, die es überhaupt gibt», sagt Sämi.

Ein Roadster mit eigenem Stil

Der MG Cyberster beeindruckt nicht nur durch seine Elektroantriebe, sondern auch durch sein markantes Design.

«Es ist ein klassisches Roadster-Design: lange Haube, kurzes, knackiges Heck», beschreibt Sämi.

Das Design vom MG Cyberster erinnert Sämi an andere Marken, trotzdem hat er seine eigene Formensprache
Das Design vom MG Cyberster erinnert Sämi an andere Marken, trotzdem hat er seine eigene Formensprache
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Bei näherem Hinsehen erkennt er Elemente anderer bekannter Sportwagen. «Ich sehe ein bisschen F-Type, ein bisschen Alpine und auch etwas vom MX-5. Doch es wirkt nicht wie zusammenkopiert, sondern hat seine eigene Formensprache.»

Auch bei den Türen hebt sich der Cyberster von der Masse ab.

«Was sehr einzigartig ist, sind die Türen. Ich weiss nicht, ob mir das wirklich gefällt. Für mich passt das eher zu einem Mittelmotorsportwagen wie McLaren oder Lamborghini. Aber es gibt bestimmt viele, die das Design richtig gut finden», meint Sämi.

Der Frunk – oder das Fehlen eines solchen

Eine Überraschung für Sämi war das Fehlen eines Frunks – also eines vorderen Kofferraums. Beim Elektrofahrzeugen ist er oft zusätzlich zum normalen Kofferraum vorhanden.

«Das finde ich wirklich schade», bedauert Sämi. Dennoch bleibt der Kofferraum für ein Cabriolet «völlig in Ordnung».

Das Fahrerlebnis: Elektrisch und offen

Die eigentliche Frage bei einem elektrischen Cabriolet lautet jedoch: Kann das Fahrgefühl eines herkömmlichen Cabrios mit Motorengeräusch auch elektrisch funktionieren?

«Es ist schon speziell, keinen Motorensound zu haben», bemerkt Sämi, während er den Cyberster über die Rennstrecke steuert.

Ist ein elektrisches Cabrio ein Vorteil oder vermisst man den Motorensound?
Ist ein elektrisches Cabrio ein Vorteil oder vermisst man den Motorensound?
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Für viele Cabriofahrer sei der Klang eines V8 oder Sechszylinders ein wesentlicher Bestandteil des Fahrerlebnisses.

Andererseits gibt es auch viele, die das Open-Air-Feeling und den Kontakt zur Natur geniessen. Hier sieht Sämi einen Vorteil: «Ohne störende Motorengeräusche könnte das eine ganz neue Ebene des Cabrio-Fahrens sein.»

Power und Performance

Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur drei Sekunden ist der MG Cyberster kein langsames Fahrzeug.

Doch Sämi betont, dass «schnell und stark nicht unbedingt sportlich ist». Das Fahrzeug sei typisch Elektro: schwer, aber dennoch stabil und gut auf der Strasse.

Schnell heisst nicht auch sportlich. Das MG Cabrio ist und bleibt ein E-Auto.
Schnell heisst nicht auch sportlich. Das MG Cabrio ist und bleibt ein E-Auto.
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Für Fahrer, die Wert auf Agilität und klassisches Fahrgefühl legen, könnte die kommende, leichtere Single-Motor-Version die bessere Wahl sein.

«Die schwächere Version, die noch kommen wird, ist wahrscheinlich die bessere Wahl – sie ist leichter und hat reinen Heckantrieb, was besser zum klassischen MG-Geist passt», so Sämi.

MG kehrt zurück – und das elektrisch

Der MG Cyberster markiert nicht nur das Comeback der legendären britischen Automarke, sondern auch den offiziellen Markteintritt von MG in der Schweiz.

Früher war MG bekannt für erschwingliche und unterhaltsame Zweisitzer wie den MGB, der in den 1960er Jahren weltweit populär war.

In den 1960er war MG bekannt für seinen Zweisitzer MGB.
In den 1960er war MG bekannt für seinen Zweisitzer MGB.
Wikipedia

Doch nach Jahren des Niedergangs und einem Konkurs 2005 hat die chinesische SAIC-Motorengruppe die Marke wiederbelebt und setzt dabei stark auf Elektromobilität.

Ab 2024 werden MG-Modelle wie der Cyberster über den Schweizer Importeur Astara verkauft.

Sämi ist überzeugt: «Marken wie VW werden sicher keine Freude haben. Der MG4, der in Reichweite und Leistung nah an einem ID.3 ist, aber deutlich günstiger, wird für Konkurrenz sorgen.»

Sämi freut sich, dass MG in die Schweiz kommt.
Sämi freut sich, dass MG in die Schweiz kommt.
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Mit dem Cyberster wagt MG zudem etwas, das andere Hersteller bislang nicht versucht haben: ein Elektro-Cabriolet.

«Es ist mutig, niemand weiss, ob das funktioniert. Aber ich bin sicher, dieses Fahrzeug hat noch Facetten, die uns bisher gar nicht klar sind», resümiert Sämi.

Am Ende bleibt für ihn klar: «MG ist wirklich zurück und bringt Bewegung in den Schweizer Elektromarkt.»