NFT-Hype Schweizerische Post lanciert die Krypto-Briefmarke

Dirk Jacquemien

24.11.2021

Das Matterhorn ist das häufigste Sujet der Krypto-Briefmarke.
Das Matterhorn ist das häufigste Sujet der Krypto-Briefmarke.
Schweizerische Post

Die Post bringt ihre erste Krypto-Briefmarke heraus. Mit dabei: ein eigenes NFT, eine Art Sammelbild auf der Blockchain.

Dirk Jacquemien

Am morgigen 25. November wird die erste «Swiss Crypto Stamp», so der offizielle Name der Krypto-Briefmarke, in den Verkauf gehen. Die Käufer*innen bekommen dabei nicht nur eine Briefmarke mit dem Postwert von 8.90 Franken, sondern daneben auch noch ein NFT auf der Blockchain.

Mit der Crypto Stamp springt die Schweizerische Post auf NFT-Zug auf. NFT steht für «Non fungible token» und ist eine Art digitale Urkunde, dass man Eigentümer*in eines bestimmten, meist digitalen Objektes ist. Kunstwerke in NFT-Form werden inzwischen teils schon zu Millionenpreisen verkauft, aber auch bei Sammelkarten zu Sportler*innen sind NFTs inzwischen sehr beliebt.

Wenn du allerdings statt Panini-Bildern lieber Briefmarken sammelst, kann dies nun ebenfalls digital tun. Die Krypto-Briefmarke kommt mit 13 verschiedene Sujets oder Motiven als NFT, die Schweizer Berggipfel zeigen. Gestaltet wurde die Briefmarke und ihre Sujets vom Zürcher Illustrator Gregor Forster, die technische Umsetzung erfolgt durch die Zuger Inacta AG.



Manche Motive gibt es nur 50-mal

Wie bei Sammelkarten weisst du vor dem Kauf nicht, welches Sujet du bekommst. Und wie bei Sammelkarten haben die Sujets auch unterschiedliche Auflagen. Das häufigste Sujet gibt es 65'000-mal, das seltenste nur fünfzigmal.

Die physische Briefmarke besteht aus drei Elementen. Links sind der Postwert, das obligatorische «Helvetia» und eine Zeichnung von Erde und Mond zu sehen. In der Mitte folgt dann ein QR-Code, der zu der öffentlichen Adresse des NFTs verweist. Hiermit kann geprüft werden, welches Sujet dieser physischen Briefmarke zugeordnet ist. Ganz rechts auf der Briefmarke findet sich dann die Passphrase zum privaten Schlüssel. Diese muss erst freigerubbelt werden, liefert dann aber die Verfügungsgewalt über das NFT.

So sieht die «Crypto-Stamp» aus.
So sieht die «Crypto-Stamp» aus.
Schweizerische Post

Weiterverkauf auf der Blockchain möglich

Wenn du eines der selten Sujets erwischt, könnte es sich lohnen, dieses weiterzuverkaufen. Für den Handel mit NFTs gibt es zahlreiche Online-Marktplätze. Meistens wird dazu die Blockchain von Ethereum verwendet, die zweitpopulärste Kryptowährung nach Bitcoin. Derzeit fallen allerdings bei jeder Transaktion Gebühren in zweistelligen, teils dreistelligen Franken-Bereich an, was den Handel mit moderat bepreisten NFTs wenig sinnvoll erscheinen lässt.

Die NFTs der Krypto-Briefmarke residieren daher auf der Polygon-Blockchain, die mit Ethereum verwandt ist, aber wesentlich geringere Gebühren — meist weniger als einen Rapper pro Transaktion — anfallen lässt. Ausserdem ist Polygon deutlich umweltfreundlicher. Eine einzige Ethereum-Transaktion verbraucht dagegen so viel Strom wie ein durchschnittlicher US-Haushalt in einer Woche.

Die Krypto-Briefmarke wird in ausgewählten Filialen sowie im Online-Postshop erhältlich sein. Die Gesamtauflage beträgt 175'000 Exemplare. Ganze vorne dabei ist die Schweizerische Post bei der Krypto-Briefmarke übrigens nicht. Die Österreichische Post lancierte bereits 2019 eine «Crypto Stamp».