Schlechter Verlierer? Schachroboter bricht einem Kind den Finger

Von Dirk Jacquemien

25.7.2022

Ein Schachroboter ähnlich wie dieser hat in Moskau ein grobes Foul begangen.
Ein Schachroboter ähnlich wie dieser hat in Moskau ein grobes Foul begangen.
Getty Images

Ein Schachroboter hat einem siebenjährigen Buben in Moskau einen Finger gebrochen. Vier Erwachsene mussten zu Hilfe eilen, um das Kind aus dem Griff der Maschine zu befreien.

Von Dirk Jacquemien

An einem Schachturnier in der russischen Hauptstadt Moskau ist ein Junge von einem Roboter verletzt worden. Der siebenjährige Christopher spielte am Moscow Open gegen einen Roboter mit Armen, mit denen er die Schachfiguren über das Brett bewegt

Doch als Christopher gerade zu einem Zug ansetzte, drückt der Arm des Roboters einen Finger des Jungen aufs Brett und quetscht ihn ein. Ein Video des Vorfalls zeigt, wie eine Frau dem schreienden Kind zu Hilfe eilt und erfolglos versucht, den Roboterarm anzuheben. Erst als auch noch drei Männer hinzustossen, kann Christopher aus den Klauen des Schachroboters befreitet werden.

Bei dem Vorfall brach sich Christopher, der zu den 30 besten Schachspieler*innen Moskaus in seiner Altersklasse zählen soll, den Finger. Völlig traumatisiert wurde er davon allerdings nicht, am nächsten Tag habe er mit Gips an der Hand das Turnier fertig gespielt, so die Veranstalter.

Veranstalter geben Christopher die Schuld

Diese scheinen nun dem Jungen die Schuld für seine Verletzung zu geben. Sergei Smagin, der Vizepräsident des russischen Schachverbands, sagte, dass Christopher die Sicherheitsregeln missachtet habe. Er hätte nach einem Zug des Roboters länger warten müssen, bevor er selbst seine Figuren bewegen durfte, sagte Smagin laut dem britischen «Guardian».

Überhaupt sei das alles nur «Zufall» gewesen, der Roboter sei ansonsten vollkommen sicher, beteuert Smagin. Die Eltern des Buben scheinen das anders zu sehen und haben bereits die Staatsanwaltschaft kontaktiert.