Kampf um Brücke Rotterdamer planen Eier-Anschlag auf Bezos-Yacht

Eine historische Brücke soll abgebaut werden, um der Superyacht von Jeff Bezos den Weg freizumachen. Nun planen die Rotterdamer*innen den Widerstand gegen den Multimilliardär.

Die Pläne von Amazon-Gründer Jeff Bezos, für die Hafendurchfahrt seiner neu gebauten Superyacht eine historische Eisenbahnbrücke in Rotterdam abbauen zu lassen, erhitzen weiter die Gemüter. Letzte Woche war bekannt geworden, dass die Koningshavenbrug – auch bekannt als De Hef – im Sommer teilweise demontiert werden soll.

Denn anders würde Bezos' 500 Millionen Franken teure Superyacht mit dem Arbeitsnamen Y721 und drei 47 Meter hohen Mästen nicht aus der Werft ins offene Meer gelangen. Die Vorstellung, dass ein von den Bewohner*innen geliebtes Industriedenkmal einem schiffgewordenen Symbol der Vermögensungleichheit weichen soll, stiess allerdings auf breite Ablehnung.

Rotterdamer WahrzeichenHistorische Brücke muss Jeff Bezos' Superyacht weichen

Stadt rudert zurück

Ein Sprecher der Stadt Rotterdam hatte zunächst noch gesagt, die Abbau-Aktion sei von den Behörden bereits genehmigt worden. Nach dem Aufruhr ruderte Stadtpräsident Ahmed Aboutaleb allerdings zurück. Es sei noch überhaupt kein Antrag eingegangen und dementsprechend auch noch keine Entscheidung gefallen, so Aboutaleb.

Sollte die Brücke aber dennoch für die Durchfahrt der Yacht demontiert werden, sollte sich die Besatzung schon mal gefechtsbereit machen. Denn wütende Rotterdamer*innen planen bereits einen bewaffneten Angriff.

3500 gegen Bezos

Der örtliche Widerstandskämpfer Pablo Strörmann lud auf Facebook zu einer Eier-Attacke ein. Mehr als 3500 Menschen liessen sich bereits rekrutieren und erklärten sich bereit, während der Durchfahrt mit faulen Eiern auf Y721 zu werfen. Rund 13'000 weitere Facebook-Nutzer*innen zeigten ihr «Interesse» am Kampfeinsatz.

«Rotterdam wurde von den Rotterdamer*innen aus Trümmern wiederaufgebaut. Wir lassen das nicht für das Phallussysmbol eines grössenwahnsinnigen Milliardär auseinandernehmen. Nicht ohne einen Kampf!», so der Schlachtruf von Strörmann in der Beschreibung des Facebook-Events.

Falls Bezos und die Stadt allerdings tatsächlich einen Rückzieher machen und De Hef in Ruhe lassen, will auch Strörmann seine Eierartillerie in den Kartons lassen. Sein Ziel sei vor allem, eine öffentliche Debatte zu entfachen und zu zeigen, dass die Rotterdamer*innen stolz auf ihre Stadt seien, so Strörmann zur «NL Times».

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