«Gefahr für Menschheit» Musk und Experten verlangen Stopp bei künstlicher Intelligenz

Von Dirk Jacquemien

29.3.2023

Machen Roboter uns bald den Garaus?
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In einem offenen Brief haben prominente Tech-Anführer*innen und Wissenschaftler*innen einen temporären Stopp bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz gefordert.

Von Dirk Jacquemien

29.3.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Elon Musk und andere sorgen sich um die rasante Entwicklung bei künstlicher Intelligenz.
  • Sie befürchten, dass KI grossen Schaden anrichten und gar eine Bedrohung für die Menschheit sein könnte.
  • Deshalb sollen Tech-Unternehmen erstmal sechs Monate Pause bei der Entwicklung machen.

Prominente Persönlichkeiten aus der Tech-Industrie sowie der Wissenschaft haben in einem offenen Brief Vorsicht bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz angemahnt. «Mächtige Künstliche-Intelligenz-Systeme sollten erst dann entwickelt werden, wenn wir sicher sein können, dass ihre Effekte positiv und ihre Risiken vertretbar sind», heisst es in dem Brief.

Sie fordern in dem Bereich aktive Unternehmen auf, freiwillig vorerst die nächsten sechs Monate auf die weitere Entwicklung von KI-Systemen, die stärker als GPT-4 sind, zu verzichten. GPT-4 ist das neuste Sprachmodell von Marktführer OpenAI und bildet etwa die Grundlage für Bing Chat. Sollten die Unternehmen der Bitte nicht nachkommen, fordern die knapp 1000 Unterzeichner*innen ein Einschreiten von Regierungen.

Dystopie befürchtet

Zu den prominenten Unterstützer*innen gehören Tesla/SpaceX/Twitter-Chef Elon Musk, Apple-Co-Gründer Steve Wozniak sowie der ehemalige US-Präsidentschaftskandidat Andrew Yang. Auch Mitarbeiter*innen von Meta und Google, die selbst an KI arbeiten, haben unterschrieben. Sie alle malen in dem Brief ein wahrhaft dystopisches Szenario an die Wand:

«Sollten wir es Maschinen erlauben, uns mit Propaganda und Unwahrheiten zu überschwemmen? Sollten wir alle Jobs wegautomatisierten, selbst jene, die uns erfüllen? Sollten wir nichtmenschliche Gehirne entwickeln, die uns eines Tages überlegen sind und uns ersetzen werden? Sollten wir es riskieren, die Kontrolle über unsere Zivilisation zu verlieren?», schreiben sie.

Musk wendete sich ab

Die rasante Entwicklung von künstlicher Intelligenz in nur wenigen Monaten hat selbst in der Tech-Branche aktive Menschen überrumpelt. Musk beispielsweise gehörte zu den früheren Förderern von OpenAI, stieg allerdings 2018 aus und äusserste sich zunehmend kritisch über dessen Aktivitäten.

Dazu lieferte das Unternehmen auch genügend Anlass. OpenAI startete als gemeinnützige Organisation, die sich, wie aus dem Namen hervorgehen sollte, der offenen und transparenten Entwicklung von künstlicher Intelligenz verschrieben hatte. Doch inzwischen hält OpenAI weite Teile der eigenen Produkte geheim und scheint ausschliesslich profitorientiert zu arbeiten.