High-Tech im Kleinstformat Miniatur-Teilchenbeschleuniger soll Krebsbehandlung verbessern

Dirk Jacquemien

30.10.2023

Der Teilchenbeschleuniger am CERN hat gigantische Ausmasse.
Der Teilchenbeschleuniger am CERN hat gigantische Ausmasse.
Keystone

Ein Teilchenbeschleuniger, kleiner als ein Mikrochip, könnte für zielgerichtete Krebsbehandlung sorgen. 

Dirk Jacquemien

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  • Teilchenbeschleuniger werden nicht nur für die Physik-Forschung verwendet, sondern auch in der Krebsbehandlung.
  • Dafür haben Forscher*innen nun ein Mini-Gerät für die Strahlentherapie entwickelt.
  • Dieses könnte per Endoskopie direkt an einem Tumor eingesetzt werden. 

Beim Stichwort Teilchenbeschleuniger kommt den meisten Menschen wohl zuerst das CERN in Genf in den Kopf. In 27 Kilometer langen Röhren tief unter der Erde im schweizerisch-französischen Grenzgebiet werden hier Elektronen beschleunigt, um neue Erkenntnisse über die Funktionsweise des Universums zu erlangen.

Doch auch etwa in Krebstherapie werden Teilchenbeschleuniger verwendet, zur Strahlenbehandlung. Die medizinischen Teilchenbeschleuniger haben zwar natürlich nicht die Dimensionen des CERN, es sind aber immer noch tonnenschwere Geräte, die nur in Spitälern oder hochspezialisierten Praxen verwendet werden können.

Strahlentherapie direkt am Tumor

Doch nun ist es Forscher*innen gelungen, einen Teilchenbeschleuniger dramatisch zu schrumpfen. Denn dessen Röhren sind nur 0,5 Millimeter lang, die Teilchen werden durch Laserpulse beschleunigt. Der «nanophotonische Elektronenbeschleuniger» wurde von einem Team der Universität Erlangen-Nürnberg entwickelt.

Perspektivisch könnte der Mini-Teilchenbeschleuniger etwa während einer Endoskopie direkt zum Ort eines Tumors geführt werden und dort zielgenaue Strahlentherapie durchführen. Damit das praktikabel ist, muss die erzeugte Energie allerdings noch um den Faktor 100 gesteigert werden, so die Universität.