Beim Stichwort Teilchenbeschleuniger kommt den meisten Menschen wohl zuerst das CERN in Genf in den Kopf. In 27 Kilometer langen Röhren tief unter der Erde im schweizerisch-französischen Grenzgebiet werden hier Elektronen beschleunigt, um neue Erkenntnisse über die Funktionsweise des Universums zu erlangen.
Doch auch etwa in Krebstherapie werden Teilchenbeschleuniger verwendet, zur Strahlenbehandlung. Die medizinischen Teilchenbeschleuniger haben zwar natürlich nicht die Dimensionen des CERN, es sind aber immer noch tonnenschwere Geräte, die nur in Spitälern oder hochspezialisierten Praxen verwendet werden können.
Doch nun ist es Forscher*innen gelungen, einen Teilchenbeschleuniger dramatisch zu schrumpfen. Denn dessen Röhren sind nur 0,5 Millimeter lang, die Teilchen werden durch Laserpulse beschleunigt. Der «nanophotonische Elektronenbeschleuniger» wurde von einem Team der Universität Erlangen-Nürnberg entwickelt.
Perspektivisch könnte der Mini-Teilchenbeschleuniger etwa während einer Endoskopie direkt zum Ort eines Tumors geführt werden und dort zielgenaue Strahlentherapie durchführen. Damit das praktikabel ist, muss die erzeugte Energie allerdings noch um den Faktor 100 gesteigert werden, so die Universität.