Wegen stockender WirtschaftMeta und Google entlassen Mitarbeiter
Von Dirk Jacquemien
23.9.2022
Die Wirtschaftskrise erfasst auch die Tech-Giganten. Erstmals in ihrer Geschichte führen Meta und Google wohl im grösseren Stil Entlassungen durch.
Von Dirk Jacquemien
23.09.2022, 00:00
Dirk Jacquemien
Die andauernde Flaute in der Tech-Branche betrifft nun auch die Mitarbeiter*innen der grössten Konzerne, denen es jahrzehntelang blendend ging. Wie das «Wall Street Journal» berichtet, findet sowohl bei Meta, dem Mutterkonzern von Facebook, WhatsApp und Instagram, als auch bei Google in grösserem Umfang Stellenabbau statt.
Entlassungen gab es bei Meta in der Vergangenheit nur bei Fehlverhalten oder chronischer Unterperformance, die gesamte Mitarbeiterzahl wuchs ständig an. Wurde ein bestimmtes Projekt im Unternehmen aufgegeben, wurden die betroffenen Mitarbeiter*innen an andere Stellen im Konzern versetzt. Doch nun wird selbst tadellosen Angestellten mit hervorragenden Arbeitsbewertungen die Tür gezeigt.
Meta plant in den nächsten Monaten seine Kosten um 10 Prozent zu senken, zu einem grossen Teil durch Einsparungen beim Personal. Öffentlich hat Meta allerdings noch nicht bekannt gegeben, dass Stellenabbau der Kern dieser Strategie sein wird.
Auch bei Google laufen die Entlassungen bisher noch im Stillen ab. Mitarbeiter*innen von aufgelösten Abteilungen wird gesagt, dass sich innerhalb von 60 Tagen auf neuen Stellen im Unternehmen bewerben müssen und bei Nicht-Übernahme entlassen werden.
Andere Unternehmen gehen offener mit dem Stellenabbau um. Snap, Betreiberin von Snapchat, verkündete Ende August, 20 Prozent seiner Mitarbeiter*innen zu entlassen. Snap war allerdings schon länger in Schwierigkeiten, während sich das Schicksal der anderen Tech-Unternehmen recht plötzlich wendete.
Noch im vergangenen Jahr wuchs die Mitarbeiterzahl bei Meta noch um 32 Prozent, bei Google waren es 21 Prozent. Doch die Meta-Aktie musste alleine in 2022 bisher einen Rückgang von mehr als 55 Prozent verzeichnen, seit September 2021 ist das Unternehmen 685 Milliarden Dollar weniger wert.
Zu den Gründen zählen die stockende Weltwirtschaft, steigende Inflation und Zinsen — die Aktieninvestitionen tendenziell unattraktiver machen – sowie vor allem die Flaute bei Online-Werbung. Änderungen der Privatsphäreregeln auf iPhones machen hier sowohl Meta als auch Google zu schaffen.