Verdacht auf VeruntreuungKryptobörse FTX meldet Insolvenz an
Gil Bieler
11.11.2022
Alle Rettungsversuche sind gescheitert: Die Kryptowährungsbörse FTX hat in den USA Gläubigerschutz beantragt. Firmengründer Sam Bankman-Fried sei von seinem Posten als Vorstandschef zurückgetreten.
Gil Bieler
11.11.2022, 16:11
DPA, red.
Die angeschlagene Kryptobörse FTX ist offiziell zahlungsunfähig. Der Konzern von Tech-Unternehmer Sam Bankman-Fried beantragte nach eigenen Angaben vom Freitag Gläubigerschutz in den USA. Bankman-Fried gab zudem seinen Rücktritt als Chef bekannt.
Bereits am Donnerstagabend hatte die Wertpapieraufsicht der Bahamas bekanntgegeben, bestimmte Vermögenswerte von FTX eingefroren und einen Insolvenzverwalter für die Abwicklung beantragt zu haben. Das internationale Geschäft des Konzerns ist auf den Bahamas ansässig.
Anleger*innen sind seit Tagen besorgt
Die Schieflage der grossen Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin hält den Kryptomarkt seit Tagen in Atem. Viele Kund*innen fürchten um ihr Geld. Die Kryptoplattform war am Sonntag in Zahlungsschwierigkeiten geraten, nachdem Zweifel an den Kapitalreserven zu einer Kundenflucht und Mittelabzügen im Milliardenvolumen geführt hatten.
Das US-Verfahren nach Kapitel 11 des Insolvenzrechts betrifft dem Konzern zufolge unter anderem die amerikanische Kryptobörse FTX US und 130 weitere Firmen, die zusammen die FTX Group bilden.
FTX steht laut der Wertpapieraufsicht der Bahamas unter anderem unter Verdacht, Kundengelder veruntreut zu haben. Am Mittwoch sah es zunächst so aus, als ob der Konkurrent Binance den Grossteil des angeschlagenen Konzerns übernehme. Doch dieser Plan scheiterte am Tag darauf.