Video-App als Künstlerin Jetzt kannst du TikTok für dich malen lassen

Von Dirk Jacquemien

17.8.2022

Die TikTok-Gemälde sind eher abstrakte Kunst.
Die TikTok-Gemälde sind eher abstrakte Kunst.
Bild: dj

Durch künstliche Intelligenz erzeugte Gemälde sind derzeit besonders angesagt. TikTok bringt die Technik nun an die breite Masse.

Von Dirk Jacquemien

Die chinesische Video-App TikTok hat ein neues Feature eingeführt, mit dem Nutzer*innen durch Eingabe einer Bildbeschreibung ein Gemälde erzeugen lassen können. Mit dem «KI Greenscreen» kann man sich so etwa einen Hintergrund für ein Video erstellen lassen.

Das von TikTok nun aufgenommene Konzept boomt gerade. In diesem Jahr gingen gleich mehrere so genannte KI-Modelle an den Start, die Texteingabe in bildliche Darstellungen umwandeln können.

Grosse Konkurrenz bereits am Markt

Prominentes Beispiel ist dabei das von OpenAI entwickelte DALL·E 2, das derzeit allerdings nur auf Einladung genutzt werden kann und noch nicht öffentlich verfügbar ist.

Mit Craiyon (ehemals DALL·E mini) gibt es aber eine etwas abgespeckte Umsetzung des KI-Modells, die von jedermann verwendet werden kann. Schliesslich arbeitet auch Google mit Imagen an einem eigenen KI-Maler, auch dieser ist aber noch nicht öffentlich verfügbar.

Sex und Gewalt sind tabu

Diese Modelle haben durchaus auch den Anspruch, fotorealistische Gemälde zu erzeugen. Das ist bei TikTok anders. Dessen künstlerische Versuche gehen sehr stark ins Abstrakte, vermutlich absichtlich, da sonst von der in grossen Teilen jugendlichen Nutzerschaft wohl viel zu viel Schabernack getrieben würde.

Mit Sex und Gewalt will der Algorithmus nichts zu tun haben.
Mit Sex und Gewalt will der Algorithmus nichts zu tun haben.
Bild: dj

Versuche, den Algorithmus zum Malen von gewalttätigen oder anzüglichen Szenen zu verleiten, scheitern dementsprechend. Auch echte Personen erzeugt der TikTok-Algorithmus im Gegensatz zu seinen Wettbewerbern nicht. Das Feature ist derzeit vor allem Spielerei, bringt die neue Technik aber auf einen Schlag über eine Milliarde Nutzer*innen.