Falsche VersprechenInstagram-Betrüger nehmen Schweizer Kantone ins Visier
Von Dirk Jacquemien
22.2.2023
Mit Versprechungen über Gratis-iPhones oder Geldgeschenke machen sich Instagram-Betrüger*innen an ahnungslose Nutzer*innen heran. Dabei missbrauchen sie auch den guten Ruf Schweizer Kantone.
Von Dirk Jacquemien
22.02.2023, 11:51
Dirk Jacquemien
Betrüger*innen ahmen auf Instagram gleich mehrere Schweizer Kantone nach. Die Masche ist dabei immer die gleiche. Das Profil wird komplett nachgeahmt, nur durch kleinere Abweichungen beim Benutzernamen ist die Fälschung für aufmerksame Augen zu erkennen.
In Post oder Direktnachrichten an Nutzer*innen wird dann ein vermeintlicher Gewinn versprochen. Zuletzt erwischte es den Kanton Uri, wie die dortige Standeskanzlei mitteilte. Hier schrieb ein Account mit dem Benutzernamen «kantonurischweizz» – man beachte die zwei «Z» am Ende – Nutzer*innen an und teilte diesen mit, sie hätten ein iPhone 13 Pro sowie 600 Franken gewonnen.
Die glücklichen «Gewinner» müssten sich nur noch für eine Farbe entscheiden, hiess es. Wie es danach weitergegangen wäre, ist unklar, aber vermutlich versuchten die Betrüger*innen auf die Weise an persönliche Daten der Nutzer*innen zu gelangen oder ihnen Malware unterzujubeln.
Altbewährte Masche
Vor Uri erwischte es bereits St. Gallen, Graubünden sowie Glarus, deren Profile auf fast identische Art und Weise nachgemacht wurden. Der Kanton St. Gallen warnte seine Follower auf seinem echten Instagram-Konto gleich vor zwei gefälschten Profilen.
Das Versprechen eines unerwarteten Gewinns gehört zu den ältesten Betrugsmaschen im Internet. Früher verbreiteten sie sich vor allem über Pop-ups auf zwielichtigen Websites, soziale Netzwerke sind aber längst zum Lieblingsspielplatz der Betrüger*innen geworden. Quasi jedes in der Öffentlichkeit agierende Unternehmen wird für die Fake-Gewinnspiele nachgeahmt.
So erkennst du Betrugsverusche
Um nicht auf solche Betrugsversuche reinzufallen, hilft vor allem der gesunde Menschenverstand. Öffentliche Stellen beispielsweise verschenken üblicherweise keine iPhones an Bürger*innen und schreiben sie auch selten unaufgefordert auf Instagram an.
Bei verdächtigten Profilen solltest du genau auf die Schreibweise des Nutzernamens achten und überprüfen, ob das Konto durch Instagram verifiziert wurde, erkennbar durch den blauen Haken. Allerdings sind auch nicht alle legitimen Konten von Schweizer Kantonen verifiziert, Uri hat beispielsweise keinen blauen Haken. Ausserdem kommt es gelegentlich vor, dass echte Accounts inklusive Haken gehackt und dann für den Gewinnspielbetrug verwendet werden.
Keinesfalls sollte auf solche Nachrichten reagiert, sondern das Konto stattdessen blockiert und gemeldet werden. Instagram reagiert zwar notorisch langsam auf solche Beschwerden, nach einiger Zeit verschwinden die Betrugsaccounts jedoch meistens wieder.