Zeitdruck Knatsch mit Apple: «Fortnite» verliert Millionen von Spielern

Von Martin Abgottspon

7.9.2020

Die «Fortnite»-Spieler können seit einigen Tagen ihr iPhone nicht mehr zum Spielen nutzen.
Die «Fortnite»-Spieler können seit einigen Tagen ihr iPhone nicht mehr zum Spielen nutzen.
Bild: Epic / Apple

So langsam hinterlässt der Krieg zwischen Epic und Apple seine Spuren. Ein neuer Gerichtsvorstoss ist nun die Folge.

350 Millionen Spieler haben sich im Verlauf der letzten Jahre bei «Fortnite» angemeldet. Das sind Rekordwerte, die nicht zuletzt auch deshalb erreicht wurden, weil man das Spiel auf allen möglichen Konsolen, Desktop-Geräten und Handys runterladen kann.



Rund ein Drittel all dieser Accounts befand sich gemäss Aussagen von Epic auf Apple-Geräten, welche nun seit Anfang September nicht mehr in die neue Season starten konnten. Wegen eines Rechtsstreits zwischen Epic und Apple wurde das Spiel für iOS-Geräte nicht mehr mit dem neusten Patch aktualisiert.

Epic setzt wohl nur sich selber unter Druck

Eigentlich waren von der Diskussion rund um den App Store und die zu leistenden Abgaben nur die Handyversionen von «Fortnite» betroffen. Epic hat dann selber entschieden, dass sie auch keine Updates für Desktop-Geräte mehr ausspielen werden. Damit wollte der Spieleentwickler den Druck zusätzlich erhöhen, hat nun aber gemerkt, dass die ganze Aktion eher zum Bumerang wurde.



Aus diesem Grund will Epic nun einen weiteren Gerichtstermin forcieren. Die nächste Anhörung ist erst für den 28. September geplant. Bis dahin dürften beiden Unternehmen nochmals mehrere Millionen durch die Lappen gegangen sein. 

David gegen Goliath?

So allmählich zeigt sich also, wem in diesem Streit eher die Luft ausgeht, beziehungsweise wer mehr vom anderen abhängig ist. Dass Apple hier am längeren Hebel sitzt, war eigentlich von Anfang an klar. Schliesslich hat sich Epic hier nicht nur mit einem der umsatzstärksten Unternehmen der Welt angelegt, sondern auch mit einem der breit aufgestelltesten. 

Während die Einbussen bei Epic schnell einen zweistelligen Prozentbereich des Gesamtumsatzes ausmachen dürften, ist die Fehde für Apple nicht mal ein Tropfen auf den heissen Stein. Und so dürfte auch dieser Krieg einmal mehr zugunsten von Apple ausgehen, doch dann hätte Epic immerhin ein wichtiges Ausrufezeichen gesetzt, dass die Monopolsituation im App-Bereich doch wieder mal genau unter die Lupe genommen werden sollte. 

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Der Computerspiele-Entwickler Epic Games legt sich mit den Internet-Riesen an. Für Apple und Google könnte das jetzt richtig ungemütlich werden, denn die Kartellvorwürfe gegen das Monopol werden dadurch nur bestärkt. Martin Abgottspon kommentiert.

17.08.2020

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