GO! erklärtDer Bauernhof der Zukunft? Hier läuft nur der Traktor nicht elektrisch
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8.11.2024
5:46
Vom Ei, zum Fleisch bis zum Strom - Bauer Felix Wendelspiess versorgt sich selber
Mit dem Traktor aufs Feld und mit dem E-Auto zum Bäcker - Felix Weldelspiess vereint Tradition mit moderner Technik und den Strom produziert er auch gleich selber.
Mit dem Traktor aufs Feld und mit dem E-Auto zum Bäcker - Felix Weldelspiess vereint Tradition mit moderner Technik und den Strom produziert er auch gleich selber.
Felix Wendelspiess, ein Landwirt aus Wegenstetten, hat sich ein Ziel gesetzt: Seine 39 Hektar Land umweltfreundlich zu bewirtschaften.
Auf seinem Hof betreibt er Legehennenhaltung, Munimast und Ackerbau. Damit das funktioniert, benötigt er vor allem eines: Strom – und zwar viel davon.
Um diesen Bedarf nachhaltig zu decken, hat Felix vor rund einem Jahr eine Photovoltaikanlage auf seinen Dächern installiert.
«Wir sind ein sehr tierintensiver Betrieb. Wir brauchen 24 Stunden Strom für Lüftung, Fütterung und Licht. Die Idee war schon, möglichst viel Autarkie zu erreichen», erklärt er.
Mit der Anlage produziert Felix jährlich rund 200'000 kWh, etwa doppelt so viel wie sein Hof benötigt.
Solarenergie für Haus, Hof und Auto
Nicht nur der Hof und das Wohnhaus profitieren von der Solaranlage, auch das Auto von Felix wird seit kurzem mit eigenem Strom geladen.
«Ein E-Auto war schon länger ein Gedanke. Dadurch, dass wir den Strom jetzt selber produzieren, hat sich das so ergeben und war noch der letzte Kick für den Entscheid», erzählt Felix.
Um sicherzustellen, dass jederzeit genügend Strom zur Verfügung steht, hat Felix zusätzlich einen Stromspeicher installiert. Dieser ermöglicht es ihm, den tagsüber produzierten Strom nachts zu nutzen.
«Die Fläche der Solaranlage ist knapp 1000 Quadratmeter. Sie produziert etwa 200'000 kWh pro Jahr. 100'000 kWh brauchen wir, deshalb haben wir auch einen Speicher. Weil wir 24 Stunden Strom brauchen, können wir den Strom, den wir durch den Tag produzieren, in der Nacht abrufen», erklärt er.
Ein Modell für die Zukunft
Mit dem zusätzlichen Stromspeicher ist der Hof von Felix Wendelspiess nicht nur unabhängig, sondern könnte in Zukunft sogar eine öffentliche Ladestation betreiben.
«Der Kunde kann einen DC-Schnelllader installieren. Er kann auch eine öffentliche Ladestation daraus machen, an der Leute aus der Umgebung laden können. Zum Beispiel eine 50 kW Schnellladestation», erklärt Beat Matter, Projektleiter für Batteriesysteme bei Agrola.
Durch die Installation einer grösseren Steuerung könnte die Ladeleistung sogar auf 200 kW erhöht werden.
In der Zukunft könnte dies besonders relevant werden, wenn auch landwirtschaftliche Maschinen wie Traktoren elektrisch betrieben werden.
Landwirte wie Felix bieten die idealen Voraussetzungen für eine Elektrifizierung der Landwirtschaft.
«Bei den Landwirten ist oft eine grosse Dachfläche vorhanden, und das ist eine gute Voraussetzung für eine grosse PV-Anlage», sagt Beat Matter.
Eine lohnende Investition
Eine Solaranlage ist jedoch eine grosse Investition, die sich je nach Grösse und Einspeisevergütung in einem Zeitraum von 5 bis 20 Jahren amortisiert.
Für Felix Wendelspiess soll sich die Anlage in rund 7 Jahren lohnen. «Unsere Stromkosten sind bei rund 30'000 Franken im Jahr. Das ist etwa das, was wir einsparen werden», sagt er.
Für Felix bedeutet die Umstellung auf Solarenergie nicht nur eine finanzielle Entlastung. Es ist auch eine umweltfreundliche Art, seinen Hof zu bewirtschaften.
«Es ist befriedigend und macht Spass, wenn ich etwas ins System liefern kann», sagt er stolz.
Ein Beitrag für die ganze Schweiz
Von der Entscheidung, Strom selbst zu produzieren, profitiert nicht nur Felix Wendelspiess, sondern die ganze Schweiz.
Denn viele kleine Anlagen verringern den Bedarf an grossen Kraftwerken und damit auch die damit verbundenen Investitionen.
Solaranlagen wie die von Felix tragen damit dazu bei, die Schweizer Energieversorgung unabhängiger und nachhaltiger zu gestalten.
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