Vor US-Wahl 2020Facebook verschärft Regeln für politische Werbung
dpa/dj
29.8.2019
Nach heftiger Kritik macht es Facebook schwerer zu verschleiern, wer für die Anzeigen bezahlt hat. Allerdings nur in den USA, in der Schweiz mangelt es weiterhin an Transparenz.
Facebook verschärft gut ein Jahr vor der US-Präsidentenwahl die Regeln für Werbung mit politischen Inhalten in den USA. Werbekunden, die solche Anzeigen schalten wollen, müssen sich ab Mitte Oktober mit zusätzlichen Informationen ausweisen. Das kann zum Beispiel die Steuernummer oder die Registrierung bei der US-Wahlbehörde sein.
Facebook schreibt bereits vor, dass bei Werbung mit politischen Inhalten angegeben werden muss, wer dafür bezahlt hat. In einigen Fällen hätten Werbekunden aber versucht, irreführende Angaben dazu zu machen, erklärte Facebook nun. Sie mussten auch schon bisher Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Website-Namen angeben.
Kein Transparenz-Zwang in der Schweiz
In der Schweiz gibt es solche Pflichten nicht. Immerhin hat Facebook vor wenigen Tagen auch hierzulande seine «Ad Library» freigeschaltet, in der jedermann nachschauen kann, welche Partei welche Werbeanzeigen welcher Zielgruppe angezeigt hat. Dazu muss einfach diese Seite besucht werden und das Kürzel der Partei eingegeben werden.
Der Haken dabei: Die Teilnahme an der Ad Library ist für Schweizer Parteien derzeit freiwillig. Die meisten machen trotzdem mit, nur die SVP ist die grosse Ausnahme unter den Nationalratsparteien. Bei ihr hat die Öffentlichkeit keine Einsicht, welche Werbung sie auf Facebook schaltet.
Die Ausgaben variieren dabei zwischen den Parteien stark, sind im internationalen Vergleich aber immer noch sehr moderat. Nach Berechnungen von watson.ch hat beispielsweise die SP in den vergangenen zwei Wochen weniger als 200 Franken für Facebook-Werbung ausgegeben. Spitzenreiter unter den in der Ad Library vertreteten Parteien sei die CVP, dies mit Ausgaben von bis zu 23'495 Franken.
Massive Kritik nach der Wahl 2016
Facebook war nach den Einflusskampagnen aus Russland im Umfeld der US-Präsidentenwahl 2016 unter massiven Druck geraten, für mehr Transparenz bei politischer Werbung zu sorgen. Die Aktionen zielten damals unter anderem darauf, die Spaltung in der US-Gesellschaft bei Themen wie Waffenbesitz oder Rassen-Spannungen zu verstärken. Dazu wurden kontroverse Beiträge als bezahlte Anzeigen in die Newsfeeds der Nutzer gebracht. Facebook und US-Behörden sehen es als erwiesen an, dass die Kampagnen von Russland aus geführt wurden, die russische Regierung bestreitet eine Beteiligung daran.
«Die Menschen sollten wissen, wer versucht, ihre Wahl zu beeinflussen, und Werbekunden sollten nicht in der Lage sein zu verschleiern, wer für die Anzeigen zahlt», betonte Facebook am Mittwoch. Facebook war seit dem Skandal um mutmassliche russische Einmischung in die US-Präsidentenwahl 2016 zunehmend unter Druck geraten, seine Transparenz zu verbessern. Das betrifft auch legale Wahlwerbung durch sogenannte PACs (Political Action Committees), bei der die Anwender häufig kaum erkennen können, welche Lobbygruppe sich dahinter versteckt.
Mit diesen Tipps und Tricks bleiben Sicherheit und Privatsphäre auf Facebook gewährt.
Bild: Keystone
Beste Methode zum Schutz des Zugangs zum eigenen Facebook-Account ist die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentisierung. Einrichten lässt sich das in den Einstellungen unter «Sicherheit und Login» --- «Verwende die zweifstufige Authentifizierung».
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Hier kann man etwa die Google Authenticator-App verwenden. Mit dieser muss ein QR eingescannt werden.
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Die App erzeugt nun ständig neue Codes.
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Die man dann zum Anmelden bei Facebook zukünftig eingeben muss.
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Ebenfalls hilfreich sind die Vertrauenskontakte. Wurde das eigene Facebook-Konto von Fremden übernommen, können drei bis fünf zuvor festgelegte Freunde Sicherheitscodes schicken, mit denen man ein Facebook-Konto zurückbekommen kann. Diese Option gibt es in den Einstellungen unter «Sicherheit und Login».
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Dort gibt es auch eine Übersicht, auf welchen Geräten man gerade bei Facebook eingeloggt ist. Entdeckt man hier etwas Verdächtigtes, lässt sich der Login dieses Geräts beenden.
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Schliesslich sollte man auch noch Anmeldewarnungen aktivieren. Hier gibt es eine Benachrichtigung per E-Mail, wenn man sich auf einem neuen Gerät bei Facebook einloggt.
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In regelmässigen Abständen sollte auch die Liste der autorisierten Logins überprüft werden. Finden sich hier längst nicht mehr genutzte Geräte, sollten diese entfernt werden.
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Auch welchen Apps man Zugriff auf das Facebook-Konto gestattet hat, sollte regelmässig kontrolliert werden. Das geht in den Einstellungen unter «Apps und Websites». Hier sollte man nicht nur auf die aktiven Apps schauen, sondern auch die Verbindung zu abgelaufenen Apps kappen.
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Es muss doch nicht sein, dass Facebook die eigenen persönlichen Daten für Werbung verwendet. In den Einstellungen unter «Werbeanzeigen» lässt sich das unterbinden.
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Die Gesichtserkennung mag man etwas verstörend finden. Sie lässt sich in den Einstellungen unter «Gesichtserkennung» abschalten.
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Auch für die Privatsphäre sollte man etwas tun. In den Einstellungen im entsprechenen Reiter kann man etwa bestimmen, wer einen wie auf Facebook finden kann. «Freunde» ist hier immer die sicherste Lösung.
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Gleiches gilt für Einträge auf der Chronik.
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Schliesslich schadet es auch nicht, ein Facebook-Testament zu erstellen. In den Einstellungen unter «Allgemein» --- «Konto verwalten» kann man einen Nachlasskontakt bestimmen. Dieser kann entscheiden, was nach dem eigenen Tod öffentlich auf dem Facebook-Profil sichtbar ist.
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Alternativ kann man auch festlegen, dass das Facebook-Konto nach dem eigenen Ableben restlos gelöscht wird.
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