Test-Dummys Die nächsten Mondfahrer sind leblos, aber lebenswichtig

Die Nasa will so schnell wie möglich zum Mond zurückkehren. Jetzt steht fest, wer als Erste wieder zum Erdtrabanten fliegen darf: Helga, Zohar und Commander Moonikin Campos.

Schon am 22. November dieses Jahres soll mit Artemis I wieder ein Raumschiff der Nasa den Mond umkreisen. Nun ist bekannt, wer an Bord der Raumfähre Orion sein wird. Es sind Helga, Zohar und Commander Moonikin Campos — drei lebensechte Puppen.

Sie sollen den Weg bereiten für die erste durch Menschen bemannte Mission des Artemis-Programms, die für 2023 vorgesehen ist. Während der rund dreiwöchigen Artemis-1-Mission soll vor allem die Strahlenbelastung gemessen und überprüft werden, ob Raumschiff und Raumanzüge die Astronaut*innen adäquat schützen.

Strahlung soll gemessen werden

Die Namen Helga und Zohar stehen schon seit letztem Jahr fest, sie wurden von der deutschen Raumfahrtbehörde DLR und deren israelischem Gegenstück ISA vergeben. Commander Moonikin Campos ist — neben dem offensichtlichen Wortspiel mit «Mannequin» — nach Arturo Campos benannt, der als Bodeningenieur den Plan für die sichere Rückkehr der havarierten Besatzung von Apollo 13 entwickelte. 

Commander Moonikin Campos wird das Orion Crew Survival System anhaben, den neu entwickelten Raumanzug, den später auch die menschlichen Astronaut*innen tragen sollen. In Campos sind zwei Strahlungssensoren verbaut, in seinem Sitz sollen weitere Sensoren Beschleunigung und Vibrationen während der Mission messen.

Der Westen-Test

Bei den Puppen Helga und Zohar haben die Ingenieure die weibliche Anatomie so gut wie möglich nachgebaut, ihre Körper durchzieht ein dichtes Netz von Sensoren an den Orten, an denen bei Menschen wichtige Organe sitzen. Artemis 3 soll 2024 erstmals Frauen auf der Mondoberfläche absetzen.

Helga und Zohar werden keinen Raumanzug tragen, sondern Teil des Matroshka AstroRad Radiation Experiment sein. Hierbei soll die Strahlenschutz-Weste Astrorad getestet werden. Zohar wird die Weste tragen, Helga nicht. So kann nach dem Flug die Effektivität der Strahlenabwehr bewertet werden.

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