Vorbild Google und Facebook Das machen Coop und Migros neu mit deinen Daten

dj

30.11.2023

Vereint, wenn es um den Verkauf von Daten geht.
Vereint, wenn es um den Verkauf von Daten geht.
Keystone

Mit Cumulus und Supercard binden Migros und Coop nicht nur Kund*innen an sich, sondern sammeln auch jede Menge Daten. Diese wollen sie jetzt zu Geld machen.

dj

30.11.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Auch Coop und Migros steigen nun in die Vermarktung von Daten ein.
  • Beide Handelsgiganten ermöglichen Dritten, so zielgerichtete Werbung zu schalten.
  • Bislang ist der Datenverkauf, bei dem die individuelle Privatsphäre geschützt werden soll, allerdings nur ein winziger Teil des Geschäfts.

Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Das wissen etwa Google und die Facebook-Betreiberin Meta, die dank ihres Zugriffs auf die Daten von Milliarden Menschen zu den wertvollsten Unternehmen der Welt gehören. Ein wenig am Datenschatz mitverdienen wollen nun auch Migros und Coop, wie die «Neue Zürcher Zeitung» berichtet.

Denn durch ihre Kundenkarten Cumulus und Supercard wissen die beiden Handelsgiganten ganz genau, was Herr und Frau Schweizer so einkaufen. Und über das Einkaufsverhalten lassen sich allerlei Rückschlüsse auf die Lebensumstände der Kund*innen ziehen.

Für zielgerichtete Werbung

Coop beispielsweise verkauft nun Daten an seine Lieferanten, die Werbung ausspielen wollen. Individuelle Kundendaten würden dabei nicht weitergegeben, sondern immer nur Zielgruppen, bestehend aus mehreren Tausend Personen mit gemeinsamen Interessen.

So kann beispielsweise gezielt Werbung an Menschen ausgespielt werden, die gerne eine bestimmte Käsesorte essen oder überdurchschnittlich viel Schokolade konsumieren.

Bisher nur kleines Geschäft

Mit den Coop-Daten können Werbekunden dann zielgerichtete Anzeigen auf einer Vielzahl von Websites schalten. Die Migros vermarktet ihre Kundendaten ähnlich, hier sind Anzeigen aber nur auf Migros-eigenen Websites möglich.

Die externe Vermarktung von Kundendaten scheint für beide Händler aber noch ein kleines Geschäft zu sein. Der «Neue Zürcher Zeitung» sagten sie, zu 98 Prozent würden die Daten für eigene Marketingkampagnen verwendet und nur zu 2 Prozent für Kampagnen von Dritten.