Ein Tagebuch zu führen gewinnt derzeit wieder an Popularität, zahlreiche Apps machen dies auch auf Smartphones möglich. Nun bekommen sie Konkurrenz von Apple selbst, das in iOS 17 eine Tagebuch-App einbauen will, wie das «Wall Street Journal» berichtet.
Weil die App von Apple entwickelt wird, hat sie viel mehr Zugriff auf die auf dem Gerät gespeicherten Daten. So soll die App auf Wunsch der Nutzer*innen etwa das SMS- und iMessage-Archiv oder den Standortverlauf durchsuchen und dann Vorschläge für Tagebuch-Einträge machen. Das soll allerdings ausschliesslich auf dem iPhone selbst erfolgen, sodass die Privatsphäre der Nutzer*innen gewahrt bliebt.
Entwickler fürchtet um Existenz
Gesundheitsfunktionen werden ein immer zentralerer Teil von Apple-Produkten und das Führen eines Tagebuches wird als förderlich für die mentale Gesundheit angesehen. Die App mit dem Codenamen «Jurassic» könnte an der Entwicklerkonferenz WWDC im Juni vorgestellt werden, iOS 17 wird dann für September erwartet.
Wenig begeistert sind einige Entwickler*innen. Paul Mayne, Entwickler der populären Tagebuch-App Day One, sagte, das Schlimmste sei es zu erfahren, dass man «sherlocked» werde. Der Begriff bezeichnet eine weit verbreitete Praxis von Apple, Features, die zunächst in separaten Apps verfügbar waren, direkt ins Betriebssystem zu integrieren und damit die Geschäftsgrundlage der App-Entwickler zu zerstören.