VerschlüsselungApple widersetzt sich US-Justizminister
dj
14.1.2020
US-Justizminister William Barr will, dass Apple seine Verschlüsselung abschwächt und Strafverfolgungsbehörden mehr Zugriff gestattet. Doch der Tech-Gigant stellt sich quer.
US-Justizminister William Barr hat Apple vorgeworfen, bei der Untersuchung eines Terroranschlages nicht ausreichend zu kooperieren. Apples Beharren auf starke Verschlüsselungstechnik, ohne dabei Strafverfolgungsbehörden privilegierten Zugang zu gewähren, würde zudem die Sicherheit der Amerikaner gefährden.
Barr sprach am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz zum Untersuchungsstand eines Attentats auf einer Marinebasis in Florida im Dezember. Dort hatte ein saudi-arabischer Kadett drei US-Soldaten erschossen, bevor er selbst bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet wurde. Der Attentäter hatte zwei iPhones bei sich, auf eines davon schoss er sogar noch selbst. Dem FBI sei aber gelungen, dieses iPhone wieder funktionsfähig zu machen, auf die gespeicherten Daten könne man aufgrund der Verschlüsselung jedoch trotzdem nicht zugreifen.
Auf den iPhones würden sich wichtige Informationen zur Kommunikation des Attentäters befinden, auf die das FBI aber ohne Kenntnis des Passwortes nicht zugreifen könne. Apple habe der Regierung «keine substanzielle Unterstützung» bei der Untersuchung des Attentats geleistet, so Barr. Er rief Apple dazu auf, dabei zu helfen, eine Lösung zu finden, um «das Leben von Amerikanern zu schützen und zukünftige Angriffe zu verhindern».
In einem langen Statement wies Apple Barrs Einschätzung von Apples Level an Kooperation zurück. Man habe unmittelbar nach der Kontaktaufnahme durch das FBI diesem alle im Apples Besitz befindlichen relevanten Daten übertragen. In Bezug auf Barrs inzwischen mehrfach formulierte Forderung an Tech-Unternehmen, Strafverfolgungsbehörden Zugriff auf verschlüsselte Kommunikation und Daten zu gewähren, sagte Apple, dass es keine «Backdoor» nur für die «guten Jungs» gäbe, sondern eine solche immer auch von Übeltätern ausgenutzt werden könne.
Apples Auffassung zu Verschlüsselung wird von den meisten Bürgerrechtsorganisationen geteilt. Die Forderungen der US-Regierung würden die Sicherheit von Millionen Amerikanern verschlechtern und sie seien zudem verfassungswidrig, schrieb etwas die ACLU. Auch demokratische Senatoren trauen Barr und dessen Chef nicht, mit dieser allfällig neu gewonnenen Macht verantwortungsvoll umzugehen.
If William Barr and Donald Trump succeed in weakening encryption with a back door, they’ll also make it far easier for criminals and hackers and predators to get into the digital life of you and your family.
Im aktuellen Fall wiederholt sich quasi Eins-zu-Eins eine Debatte aus dem Jahr 2015, nach dem Attentat von San Bernardino. Auch damals besass der Täter ein iPhone, das das FBI zunächst nicht entschlüsseln konnte. Es reichte Klage gegen Apple ein, um dieses zur Kooperation zu zwingen. Bevor der Rechtsstreit entschieden werden konnte, gelang es dem FBI mithilfe einer Dritt-Firma, das iPhone zu knacken.
Was ist VPN eigentlich oder wofür kann ich es nutzen? Wie erklären, was hinter den drei Buchstaben steht.
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VPN steht für« Virtual Private Network». Nutzt man VPN, ist man Teil eines gesonderten Netzwerkes und tritt gegenüber dem restlichen Internet als Teil dieses Netzwerkes auf.
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Bei VPN verbindet sich der eigene Rechner mittels spezieller Software sicher mit dem Server eines VPN-Anbieters und leitet sämtlichen Internet-Verkehr verschlüsselt über diese Verbindung.
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Für VPNs gibt es Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, etwa das Home Office. Ein Mitarbeiter eines Unternehmens kann durch VPN Teil des internen Netzwerkes seiner Firma werden. So hat er dann den gleichen Zugriff auf interne Dateien, als wenn er seinen Laptop im Grossraumbüro ans Netzwerk anschliessen würde.
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Auch bei Universitäten sind VPNs weitverbreitet, damit Studierende von überall her aus auf das Uni-Netzwerk zugreifen können.
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Für Privatanwender ist ein möglicher Einsatzbereich die Wahrung der Anonymität. Nutzt man VPN, kann etwa eine Website nicht mehr bestimmen, welchen Internet-Anbieter man verwendet. Der VPN-Anbieter kann allerdings zumindest theoretisch noch Rückschlüsse auf den Nutzer und seine besuchten Websites ziehen. Ausserdem verhindert VPN auch nicht die Verfolgung per Cookies, so dass ein Dienst wie TOR für völlige Anonymität besser geeignet sein könnte.
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VPNs werden häufig auch zur Umgehung von staatlicher Zensur eingesetzt. Verbindet man sich beispielsweise von China aus mit einem ausländischen VPN-Anbieter, kann man dann auch Websites besuchen, die von der «Great Firewall of China» blockiert werden.
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VPN sorgt auch für mehr Sicherheit, besonders, wenn das genutzte Netzwerk per se unsicher ist. Das ist etwa bei vielen öffentlichen WLANs der Fall. Will man verhindern, dass andere Nutzers des gleichen WLANs mitbekommen können, welche Websites man besucht, sollte ein VPN genutzt werden.
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Auch zur Umgehung des so genannten Geoblockings wird VPN vielfach eingesetzt, besonders bei Streaming-Diensten. Diese haben in der Regel von Land zu Land ein unterschiedliches Angebot oder sind mancherorts gar nicht vertreten. Mit VPN kann man dann virtuell in ein anderes Land umziehen. Anbieter wie Netflix sehen das allerdings gar nicht gerne und versuchen ihrerseits, VPN-Nutzer zu erkennen und zu blockieren.
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Schliesslich wird VPN auch gerne für klar illegale Zwecke verwendet, etwa um die neuste «Game of Thrones»-Folge herunterzuladen. Durch die von VPN erfolgte Verschleierung der eigenen IP-Adresse sollte man vor Abmahungen oder Strafverfolgung geschützt sein.
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Um VPN als Privatanwender zu nutzen, ist in der Regel ein kostenpflichtiges Abo bei einem von hunderten am Markt vertreteten VPN-Anbietern nötig. Je nach Qualität muss man dabei mit Preisen von fünf bis zehn Franken pro Monat rechnen. Will man VPN nur beim Surfen nutzen, hat dies etwa der Opera-Browser kostenlos eingebaut.
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