Ein Schweizer Paar, Nico K.* (44) und seine Partnerin, erlebten während ihrer Ferien eine regelrechte Odyssee. Kaum in der japanischen Hauptstadt Tokio angekommen, wurden sie mit Zahlungsaufforderungen ihres lokalen Reiseveranstalters konfrontiert.
Obwohl sie bereits im Februar die Rechnung von 7600 Euro beglichen hatten, wurde behauptet, sämtliche Dienstleistungen vor Ort seien nicht bezahlt worden, berichtet der «Blick». Als sich das Paar weigerte, zu zahlen, wurde sogar ihr Transfer nach Vietnam storniert. «Ich fühlte mich komplett verarscht», erklärt Nico K. gegenüber der Zeitung.
Trotz der Schwierigkeiten erreichte das Paar letztendlich Vietnam, musste jedoch vor Ort zusätzliche 430 Franken für einen neuen Transfer bezahlen. Doch der Albtraum ging weiter. Ständig erhielt das Paar Zahlungsaufforderungen und Einschüchterungen des lokalen Reiseveranstalters per Whatsapp – auch vom CEO selbst.
Chef wurde verhaftet
Das deutsche Reisebüro Itravel, über das sie gebucht hatten, steckt laut «Blick» in grösseren Schwierigkeiten. Der Chef der Itravel-Gruppe wurde Anfang April verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, Luxusreisen verkauft, aber die entsprechenden Leistungen nicht bei den Drittanbietern gebucht zu haben. Die deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt wegen rund 20 Anzeigen und einer angeblichen Schadenssumme von 82'000 Euro.
Vio-Travel, der lokale Dienstleister, dürfte womöglich nie Geld von Itravel erhalten haben. Deshalb forderte Vio-Travel wahrscheinlich das Geld direkt von den Kunden ein.
Die ständigen Zahlungsaufforderungen zwangen das Paar schliesslich dazu, die Reise vorzeitig abzubrechen und frühzeitig nach Hause zurückzukehren. «Wir hatten Angst, dass er uns am Flughafen abpasst oder was weiss ich in die Wege leitet», sagt Nico K. gegenüber dem «Blick».
Seit ihrer Rückkehr ignorieren sie die Nachrichten von Vio-Travel. Er werde nicht bezahlen, da er mit Vio-Travel direkt keinen Vertrag habe.
Die beiden Reiseveranstalter reagierten auf eine «Blick»-Anfrage nicht.