Rumpfteil während des Flugs verloren Bei Boeing-Zwischenfall fehlten wohl vier Bolzen

dpa/tcar

6.2.2024 - 22:04

Eine Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines verlor während des Flugs ein Rumpfteil.
Eine Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines verlor während des Flugs ein Rumpfteil.
Bild: Keystone

Eine Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines verlor vergangenen Monat während des Flugs ein Rumpfteil. Nach ersten Erkenntnissen von US-Unfallermittlern fehlten vier Bolzen in einem Sicherungsmechanismus.

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  • Eine Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines verlor während des Flugs ein Rumpfteil.
  • Nach Erkenntnissen von US-Unfallermittlern weise alles auf die Abwesenheit von vier Bolzen in einem Sicherungsmechanismus hin.
  • Die Feststellung dürfte den Druck auf Boeing verstärken, die Qualitätskontrollen drastisch zu verbessern.

An dem jüngst herausgerissenen Rumpfteil einer Boeing 737-9 Max fehlten nach Erkenntnissen von US-Unfallermittlern nötige Befestigungsteile. Der Zustand des Fragments und der anliegenden Rumpf-Elemente weise auf die Abwesenheit von vier Bolzen in einem Sicherungsmechanismus hin, teilte die Ermittlungsbehörde NTSB in einem vorläufigen Bericht am Dienstag mit. Die Feststellung dürfte den Druck auf Boeing verstärken, die Qualitätskontrollen drastisch zu verbessern. Die NTSB zog zugleich noch keine Schlussfolgerungen zur Ursache des dramatischen Zwischenfalls.

Abdeckung statt Tür

Bei der so gut wie neuen 737-9 Max von Alaska Airlines mit mehr als 170 Menschen an Bord war am 5. Januar kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpfteil herausgebrochen. An der Stelle haben manche Konfigurationen des Typs mit mehr Sitzen eine Tür. Die betroffene Variante der 737-9 Max hat stattdessen eine Abdeckung, die die Öffnung verschliesst. Bei dem Zwischenfall wurde niemand ernsthaft verletzt – durch einen glücklichen Zufall waren allerdings die beiden Plätze direkt an der Öffnung leer geblieben.

Der Türstopfen, der bei dem Alaska Airlines Flug 1282 herausgebrochen war.
Der Türstopfen, der bei dem Alaska Airlines Flug 1282 herausgebrochen war.
Bild: National Transportation Safety Board/AP/dpa

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA und andere Behörden hatten nach dem Zwischenfall angeordnet, alle rund 170 ähnlichen Flugzeuge des Typs für Untersuchungen am Boden zu lassen. Alaska und United Airlines fanden auch bei anderen Maschinen lose Befestigungsteile an der Stelle. Erst Ende Januar gab die FAA das Verfahren für Inspektionen frei, nach denen die Flugzeuge wieder starten durften. Bei EU-Fluggesellschaften sind keine Maschinen des betroffenen Modells im Einsatz.

Qualitätsaufsicht soll verbessert werden

Die FAA kündigte nach dem Vorfall verschärfte Kontrollen bei Boeing an – und auch einige Airlines wollen eigene Prüfer auf die Produktionslinien schicken. Boeing-Chef Dave Calhoun räumte die Verantwortung für den Zwischenfall ein und versicherte, der Konzern werde die Qualitätsaufsicht verbessern. Der Rumpf der 737-Modelle wird vom Zulieferer Spirit Aerosystems gebaut und kommt danach zur abschliessenden Montage zu Boeing. 

dpa/tcar