Ukraine-Überblick Russische Besatzer melden 6 Tote nach Beschuss von Donezk +++ Ukraine richtet neues Gefangenenlager ein

Agenturen/red

7.11.2023

Raketen auf Odessa: Verletzte und Beschädigung des Kunstmuseums

Raketen auf Odessa: Verletzte und Beschädigung des Kunstmuseums

STORY: Bei einem russischen Raketenangriff auf Odessa im Süden der Ukraine sind nach Angaben des Gouverneurs der Region mehrere Menschen verletzt worden. Ausserdem sei eines der wichtigsten Museen der Stadt beschädigt worden. Das Nationale Kunstmuseum von Odessa feiert am Montag seinen 124en Geburtstag, schrieb Gouverneur Oleh Kiper auf Telegram. Und am Vorabend des Jubiläums hätten die Russen das architektonische Denkmal mit einer Rakete 'beglückwünscht'.» Die Wände und Fenster des Museums in einem der ältesten Paläste der Stadt seien beschädigt worden. Nach Angaben der Behörden verursachte eine Rakete einen mehreren Meter tiefen Krater in der Nähe des Museums. Odessas Bürgermeister Hennadij Truchanow. «Unsere Perle, das Nationale Kunstmuseum unserer Stadt. Heute haben wir wieder einmal gesehen, wie die Barbaren mit unserem kulturellen Erbe umgehen. Die Kirche dort und das Museum liegen in einer UNESCO-Zone. Es gibt wirklich nichts, wovor sie zurückschrecken». Das Museum beherbergte vor dem Krieg mehr als 10.000 Kunstwerke, darunter Gemälde einiger der bekanntesten russischen und ukrainischen Künstler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

07.11.2023

Die ersten fünf Kampflugzeuge vom Typ F-16 aus den Niederlanden für die Ukraine sind auf dem Weg nach Rumänien. Dort sollen Piloten ausgebildet werden. Die russische Flugabwehr will 17 ukrainische Drohnenangriffe auf die Krim abgewehrt haben. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich klar gegen Initiativen für die Abhaltung einer Präsidentenwahl im März trotz des andauernden russischen Angriffskrieges ausgesprochen. «Ich meine, dass Wahlen jetzt nicht angebracht sind», sagte Selenskyj am Montag in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Politische Spalterei in dem Land, das wegen der russischen Invasion andere Herausforderungen bewältigen müsse, sei nicht angebracht. Eine Absage des Urnengangs Ende März 2024 war erwartet worden. Allerdings mehrten sich zuletzt auch Stimmen, die für politischen Wettbewerb und Wahlen eintreten.

Selenskyj lehnt Präsidentenwahl wegen Krieg ab

Die Ressourcen des Staates und der Ukrainer sollten vielmehr auf «unseren Sieg» über Russland gerichtet werden, sagte Selenskyj. «Und wir alle verstehen, dass es jetzt in Kriegszeiten, wo es viele Herausforderungen gibt, absolut unverantwortlich ist, das Thema Wahlen leichtfertig und spielerisch in die Gesellschaft zu werfen.»

USA beschliessen Aussetzen von Rüstungskontrollvertrag

Auch die US-Regierung hat als Reaktion auf Russlands Rückzug aus dem Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) die Aussetzung der Vereinbarung beschlossen. Die Kombination aus Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und der russische Rücktritt aus dem KSE-Vertrag hätten die Umstände und Verpflichtungen des Vertrags radikal verändert, teilte das Weisse Haus am Dienstag mit. Daher habe die US-Regierung beschlossen, dass die Vereinigten Staaten sich ebenfalls nicht mehr an den Rüstungskontrollvertrag halten müssten. Auch Deutschland hatte am Dienstag mitgeteilt, den Vertrag auszusetzen.

Ukraine richtet weiteres Kriegsgefangenenlager für Russen ein

Wegen einer Vielzahl kriegsgefangener Russen hat die Ukraine mit der Einrichtung eines zweiten Lagers für sie begonnen. «Parallel dazu wird an der Vorbereitung eines weiteren Lagers gearbeitet», teilte die Regierungsorganisation «Ich möchte leben» am Dienstag per Telegram mit. Begründet wird dies mit der schlechten Motivation russischer Soldaten, die sich freiwillig ergeben und in Gefangenschaft begeben würden. Zudem hat es seit August keinen Gefangenenaustausch mehr mit der russischen Seite gegeben.

Ukrainischer Oberst ist aus Versehen bei Explosion einer Granate getötet worden

Ein Mitarbeiter des Oberkommandierenden der ukrainischen Streitkräfte ist bei der versehentlichen Explosion einer Handgranate getötet worden. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko teilte am Dienstag mit, die Granate sei Oberst Hennadij Tschastjakow als Geburtstagsgeschenk übergeben worden. Es habe sich nicht um einen gezielten Anschlag gehandelt.

Tschastjakow kam nach Angaben des Ministeriums am Montag bei der Detonation ums Leben, bei der sein 13 Jahre alter Sohn schwer verletzt wurde. Ein Kollege habe dem Oberst, einem Mitarbeiter und engen Freund des Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj, sechs Handgranaten zu seinem 39. Geburtstag geschenkt, schrieb Innenminister Ihor Klymenko im Netzwerk Telegram. Tschastjakow habe zu Hause seiner Familie die Handgranaten gezeigt, sein Sohn habe eine genommen und am Ring gedreht. Der Oberst nahm dem Kind nach Angaben des Ministers die Granate ab und zog an dem Ring, was die Explosion auslöste.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste im Überblick

  • Wegen einer Vielzahl kriegsgefangener Russen hat die Ukraine mit der Einrichtung eines zweiten Lagers für sie begonnen.
  • Ukrainischer Oberst bei versehentlicher Explosion einer Granate getötet.
  • Die US-Regierung hat als Reaktion auf Russlands Rückzug aus dem Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa die Aussetzung der Vereinbarung beschlossen.
  • Niederlande: Erste F-16 für die Ukraine unterwegs nach Rumänien.
  • Wolodymyr Selenskyj lehnt Präsidentenwahl wegen des Krieges ab.
  • Nach dem Tod des Adjutanten des ukrainischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj bei der Explosion einer Granate hat Innenminister Ihor Klymenko in Kiew von einem Unglücksfall gesprochen.
  • Der Sprecher des Kommandos der Luftstreitkräfte der Ukraine fordert mehr Flugabwehrsysteme vom Westen.
  • Die Entwicklungen von Montag findest du hier.
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  • 22 Uhr

    Hiermit beenden wir unseren Ticker am Dienstag

  • 21.21 Uhr

    Dauernder Luftalarm: Fussballspiel in der Ukraine dauert fast fünf Stunden

    Wegen ständiger Unterbrechungen durch Luftalarm haben zwei ukrainische Fußballmannschaften sich ein fast fünfstündiges Match geliefert und damit einen nationalen Rekord aufgestellt. Anpfiff des Spiels zwischen Dnipro-1 und Oleksandria war am Montagnachmittag gegen 17.00 Uhr, doch erst um kurz vor 22.00 Uhr konnten die beiden Mannschaften schließlich in ihre Kabinen zurückkehren - nach «fast 280 Minuten», wie die Teams am Dienstag im Onlinedienst X, ehemals Twitter, berichteten.

    Der Website sport.ua zufolge ist das Spiel damit «das längste in der Geschichte der ukrainischen Meisterschaft». Die Partie fand in Dnipro statt, das seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine immer wieder Ziel von Luftangriffen ist. Dnipro ging schliesslich mit 1:0 als Sieger vom Platz.

    Alle Erstliga-Spiele in der Ukraine waren nach Kriegsbeginn im Februar vergangenen Jahres zunächst gestrichen worden. Inzwischen wird wieder gespielt, aus Sicherheitsgründen jedoch vor leeren Rängen. Bei Luftalarm müssen die Spiele unterbrochen werden.

  • 21.06 Uhr

    Gewaltige Schäden im ukrainischen medizinischen Sektor

    Die Schäden im medizinischen Sektor durch den russischen Angriff sind laut des ukrainischen Gesundheitsministerium gewaltig. In den 20 Monaten des Krieges sind 1468 medizinische Einrichtungen beschädigt worden, 193 Einrichtungen wurden komplett zerstört. Bis jetzt wurden erst 421 medizinische Einrichtungen vollständig und weitere 413 Einrichtungen teilweise wieder aufgebaut.

    Auch viele Krankenfahrzeuge sind nicht mehr einsatzfähig und fehlen den medizinischen Einrichtungen: 253 Fahrzeuge wurden zerstört, 125 erbeutet und 103 beschädigt. Besonders stark betroffen sind die Oblasten Donezk, Kiew, Charkiw, Mykolajiw, Tschernihiw und Cherson.

  • 19.30 Uhr

    Ukraine richtet weiteres Kriegsgefangenenlager für Russen ein

    Wegen einer Vielzahl kriegsgefangener Russen hat die Ukraine mit der Einrichtung eines zweiten Lagers für sie begonnen. «Parallel dazu wird an der Vorbereitung eines weiteren Lagers gearbeitet», teilte die Regierungsorganisation «Ich möchte leben» am Dienstag per Telegram mit. Begründet wird dies mit der schlechten Motivation russischer Soldaten, die sich freiwillig ergeben und in Gefangenschaft begeben würden. Zudem hat es seit August keinen Gefangenenaustausch mehr mit der russischen Seite gegeben.

    Das neue Gefängnis wird Medienberichten zufolge im westukrainischen Gebiet Winnyzja an der Grenze zur benachbarten Republik Moldau für 300 Insassen unter der Bezeichnung «West 2» eingerichtet. Das Lager «West 1» im benachbarten Gebiet Lwiw unweit der polnischen Grenze bot älteren Berichten zufolge Platz für etwa 600. Genaue Zahlen über Kriegsgefangene sind nicht bekannt. Schätzungen zufolge hat Russland noch mehrere Tausend Ukrainer in Gefangenschaft. Allein von den Verteidigern der südukrainischen Hafenstadt Mariupol sollen sich noch etwa 1900 Soldaten in russischer Hand befinden.

  • 18.28 Uhr

    Prorussischer Bürgermeister: Sechs Tote bei Beschuss der Stadt Donezk

    Bei einem Angriff auf die von Russland kontrollierte ostukrainische Stadt Donezk sind nach Angaben des von Moskau eingesetzten Bürgermeisters sechs Menschen getötet worden. Es habe einen «direkten Treffer» auf ein öffentliches Gebäude gegeben, erklärte Alexej Kulemsin am Dienstag mit Verweis auf erste Berichte. Demnach stürzte infolge des Einschlags die Decke des Gebäudes ein.

  • 18.21 Uhr

    Russische Korvette «Askold» wurde von der Ukraine zerstört

    Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben ein neues russisches Kriegsschiff am Samstag in einer Werft auf der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim zerstört. Am Montagabend folgte dann das Bildmaterial, auf dem die erheblich beschädigte Korvette «Askold» zu sehen sein soll. Demnach schlugen mindestens drei ukrainische Raketen auf dem Gelände ein.

    Die russische Korvette «Askold» wurde von der Ukraine schwer beschädigt.
    Die russische Korvette «Askold» wurde von der Ukraine schwer beschädigt.
    Bild: Zentrum für strategische Kommunikation und Informationssicherheit der Ukraine

    Der Kommandeur der Luftwaffe, Generalleutnant Mykola Oleschtschuk, teilte auf seinem Telegram-Kanal am Sonntag mit, dass der Treffer bestätigt sei.

    «Ich danke allen, die an der erfolgreichen Zerstörung des russischen Kriegsschiffs in der Werft in Kertsch beteiligt waren», erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Ansprache am Montagabend.

  • 17.23 Uhr

    Ukrainischer Oberst ist aus Versehen bei Explosion einer Granate getötet worden

    Ein Mitarbeiter des Oberkommandierenden der ukrainischen Streitkräfte ist bei der versehentlichen Explosion einer Handgranate getötet worden. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko teilte am Dienstag mit, die Granate sei Oberst Hennadij Tschastjakow als Geburtstagsgeschenk übergeben worden. Es habe sich nicht um einen gezielten Anschlag gehandelt.

    Tschastjakow kam nach Angaben des Ministeriums am Montag bei der Detonation ums Leben, bei der sein 13 Jahre alter Sohn schwer verletzt wurde. Ein Kollege habe dem Oberst, einem Mitarbeiter und engen Freund des Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj, sechs Handgranaten zu seinem 39. Geburtstag geschenkt, schrieb Innenminister Ihor Klymenko im Netzwerk Telegram. Tschastjakow habe zu Hause seiner Familie die Handgranaten gezeigt, sein Sohn habe eine genommen und am Ring gedreht. Der Oberst nahm dem Kind nach Angaben des Ministers die Granate ab und zog an dem Ring, was die Explosion auslöste.

  • 14.49 Uhr

    USA beschliessen Aussetzen von Rüstungskontrollvertrag

    Auch die US-Regierung hat als Reaktion auf Russlands Rückzug aus dem Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) die Aussetzung der Vereinbarung beschlossen. Die Kombination aus Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und der russische Rücktritt aus dem KSE-Vertrag hätten die Umstände und Verpflichtungen des Vertrags radikal verändert, teilte das Weisse Haus am Dienstag mit. Daher habe die US-Regierung beschlossen, dass die Vereinigten Staaten sich ebenfalls nicht mehr an den Rüstungskontrollvertrag halten müssten. Auch Deutschland hatte am Dienstag mitgeteilt, den Vertrag auszusetzen.

    «Dieser Beschluss, unsere Verpflichtungen aus dem KSE-Vertrag auszusetzen, wurde in enger Konsultation und Abstimmung mit unseren Nato-Verbündeten gefasst», so das Weisse Haus weiter. Russlands Rückzug aus dem Vertrag sei ein weiterer Beweis für Moskaus «anhaltende Missachtung der Rüstungskontrolle». Die US-Regierung wolle nun trotz Aussetzung «weitere Massnahmen verfolgen, die darauf abzielen, die Stabilität und Sicherheit in Europa zu stärken». Die Aussetzung der KSE-Verpflichtungen werde Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit der Nato stärken, indem Beschränkungen beseitigt würden, die sich auf Einsätze und Übungen auswirkten.

  • 13.08 Uhr

    Niederlande: Erste F-16 für Ukraine unterwegs nach Rumänien

    Die ersten fünf Kampflugzeuge vom Typ F-16 für die Ukraine sind nach Angaben der Niederlande auf dem Weg nach Rumänien. Dort sollen ukrainische Piloten ausgebildet werden, teilte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Den Haag der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Niederlande wollen der Ukraine 12 bis 18 Kampfjets zur Verfügung stellen. Demnächst werde das Trainingszentrum eröffnet, in dem die Piloten ausgebildet werden.

    Die ersten niederländischen F-16-Kampfjets sind auf dem Weg nach Rumänien. Dort sollen ukrainische Piloten ausgebildet werden.
    Die ersten niederländischen F-16-Kampfjets sind auf dem Weg nach Rumänien. Dort sollen ukrainische Piloten ausgebildet werden.
    Bild: Harald Tittel/dpa

    Wann die Ukraine tatsächlich die Kampfflugzeuge auch im Kriegsgebiet einsetzen kann, ist unklar. Geschätzt wird, dass das Training der Piloten mindestens sechs Monate dauern wird. Während des Trainings werden die Maschinen nach Angaben des Ministeriums nur im Nato-Luftraum fliegen.

  • 12.58 Uhr

    Selenskyj lehnt Präsidentenwahl wegen Krieg ab

    Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich klar gegen Initiativen für die Abhaltung einer Präsidentenwahl im März trotz des andauernden russischen Angriffskrieges ausgesprochen. «Ich meine, dass Wahlen jetzt nicht angebracht sind», sagte Selenskyj am Montag in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Politische Spalterei in dem Land, das wegen der russischen Invasion andere Herausforderungen bewältigen müsse, sei nicht angebracht. Eine Absage des Urnengangs Ende März 2024 war erwartet worden. Allerdings mehrten sich zuletzt auch Stimmen, die für politischen Wettbewerb und Wahlen eintreten.

    Die Ressourcen des Staates und der Ukrainer sollten vielmehr auf «unseren Sieg» über Russland gerichtet werden, sagte Selenskyj. «Und wir alle verstehen, dass es jetzt in Kriegszeiten, wo es viele Herausforderungen gibt, absolut unverantwortlich ist, das Thema Wahlen leichtfertig und spielerisch in die Gesellschaft zu werfen.»

  • 6.09 Uhr

    Russische Flugabwehr: Drohnen über Krim abgefangen

    Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau 17 ukrainische Drohnenangriffe auf die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgewehrt. Am Dienstagmorgen sei der Versuch «des Kiewer Regimes, terroristische Anschläge» zu verüben, vereitelt worden, teilte das Ministerium auf Telegram mit. Neun Drohnen seien zerstört worden, acht weitere über dem Schwarzen Meer und dem Gebiet der Krim abgefangen worden. Überprüfbar waren die Angaben zunächst nicht.

    Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, teilte auf Telegram mit, russische Luftabwehrsysteme hätten fünf Drohnen über dem Schwarzen Meer nahe Sewastopol abgeschossen. Nach Informationen des Rettungsdienstes von Sewastopol seien Trümmer einer abgestürzten Drohne auch in den Hof eines Privathauses gefallen. Ein Mann sei verletzt worden. Schwerwiegende Schäden an Gebäuden in Sewastopol seien nicht erfasst worden.

    Russland führt seit mehr als 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Diese wehrt sich mit westlicher Militärhilfe dagegen und hatte immer wieder erklärt, die bereits 2014 von Russland annektierte Krim zurückerobern zu wollen. Eine Reaktion aus Kiew zu den angeblichen Drohnenangriffen lag zunächst nicht vor.

    Russland nutzt die Krim als Nachschubbasis für seinen Krieg gegen die Ukraine. In den vergangenen Wochen hat Kiew daher verstärkt immer wieder militärische Ziele auf der Krim attackiert. Unter anderem wurde dabei eine wichtige Werft, Schiffe der Kriegsmarine und ein Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte beschädigt.

  • 5 Uhr

    Innenminister in Kiew spricht nach Tod von Offizier von Unglücksfall

    Nach dem Tod des Adjutanten des ukrainischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj bei der Explosion einer Granate hat Innenminister Ihor Klymenko in Kiew von einem Unglücksfall gesprochen. Der persönliche Assistent des Oberkommandierenden Saluschnyj hatte scharfe Granaten zu Hause, wie Klymenko am Montag bei Telegram mitteilte. Demnach hatte der Major einige ihm zum Geburtstag geschenkte Granaten seinem Sohn gezeigt. Dabei sei zufällig die Granate entsichert und der Vater bei der Explosion getötet worden. Das Kind wurde verletzt.

    Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschny am 28. Juli 2023 in Kiew.
    Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschny am 28. Juli 2023 in Kiew.
    Bild: IMAGO/ZUMA Wire/Ukrainian Presidential Press Office

    Der Mann, der dem Offizier die verhängnisvollen Granaten geschenkt hatte, wurde demnach bereits identifiziert. Er soll dem Adjutanten eine Flasche Whiskey und sechs Granaten geschenkt haben. Bei einer Durchsuchung von dessen Arbeitszimmer seien weitere Handgranaten gefunden worden, teilte Klymenko weiter mit. Die Ermittlungen dauern an. Womöglich hielt der Beschenkte die Granaten für Attrappen.

    Zuvor hatte Saluschnyj den Tod seines Adjutanten bestätigt. «Heute ist mein Assistent und naher Freund an seinem Geburtstag im Kreis seiner Verwandten unter tragischen Umständen ums Leben gekommen», teilte Saluschnyj bei Telegram mit. Ein Anschlag oder eine Moskauer Spur im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen Ukraine wurden in Kiew ausgeschlossen.

    Saluschnyj hatte zuletzt durch Äusserungen beim britischen Magazin «The Economist» für Schlagzeilen gesorgt, nach denen der ukrainische Verteidigungskampf gegen die russische Invasion zunehmend zu einem Stellungskrieg werde. Für seine detaillierten Ausführungen war der General vom Präsidentenbüro kritisiert worden.

  • 0.30 Uhr

    «Wir konnten uns weder 1939 noch heute Müdigkeit leisten»

    Andriy Yermak, der Leiter des Büros des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, warnt vor einer Kriegsmüdigkeit im Westen angesichts der anhalten Bedrohung durch Russland. «Denken Sie einen Moment nach: Wenn Grossbritannien 1939 Polen überdrüssig gewesen wäre, oder wenn die USA Grossbritannien überdrüssig gewesen wären, gäbe es dann heute noch Polen, Grossbritannien oder Europa, wie wir es heute sehen? Wir konnten uns weder damals noch heute Müdigkeit leisten. Das wird sich mit Sicherheit wiederholen, wenn diese ‹müden› Menschen aufhören, die Ukraine zu unterstützen», sagt Yermak im Interview mit «Politico». Laut ihm werde die Ukraine «niemals im Modus des eingefrorenen Konflikts leben».

  • 0 Uhr

    Kiew: Haben praktisch alle Flugabwehrsysteme vom Westen erhalten – aber das reicht nicht

    Yurii Ihnat, Sprecher des Kommandos der Luftstreitkräfte der Ukraine, fordert in einem Briefing des Ukraine Media Centers mehr Flugabwehrsysteme vom Westen. «Mit dem heutigen Tag haben wir praktisch alle Flugabwehrsysteme aus dem Westen erhalten, die uns versprochen wurden. Es sind einige der besten Luftabwehrsysteme der Welt. Aber das Wort ‹alle› muss hier getrennt werden in die Nomenklatur dessen, was wir erhalten haben, und der Menge. Zweifelsohne sind zwei Patriot-Systeme für die Ukraine sehr wenig. Patriot ist das System, mit dem ballistische Raketen abgeschossen werden können, mit dem ‹Kinschals› abgeschossen werden können, was bereits zum ersten Mal in der Weltgeschichte bewiesen wurde. Die Ukraine braucht mehr solcher Systeme, und neben Patriot brauchen wir auch SAMP/T-Flugabwehrsysteme in ausreichender Menge. Darüber hinaus befindet sich eines der modernsten Systeme – IRIS-T – ebenfalls in der Ukraine, aber ebenfalls in sehr begrenzter Anzahl. Das Gleiche gilt für die NASAMS-Systeme, die sich heute im Kampf gegen Luftziele hervorragend bewähren. Das Problem ist nach wie vor die Menge», so Ihnat.