Ukraine-ÜbersichtMedien: Explosionen in Sewastopol +++ Video von «Putins Bluthund» Kadyrow aufgetaucht
Agenturen/red
17.9.2023
USA und Deutschland: Schulterschluss gegen Russland in UN-Woche
Washington, 16.09.2023: Deutschland und die USA starten mit einem demonstrativen transatlantischen Schulterschluss gegen Russland in die am Montag beginnende UN-Vollversammlung in New York. Kremlchef Wladimir Putin laufe «ins Leere», wenn er denke, die Welt würde sich an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gewöhnen. Das sagte Aussenministerin Annalena Baerbock am Freitag nach einem Treffen mit ihrem US-Kollegen Antony Blinken in Washington. Blinken lobte, nach den Vereinigten Staaten komme Deutschland an zweiter Stelle, was den Umfang der bereitgestellten Hilfen für Kiew angehe.
In den vergangenen anderthalb Jahren habe Baerbock mit Blick auf die Ukraine und viele andere Themen zu seinen engsten Kollegen gehört, lobte Blinken. Deutschland spiele für die Nato und bei der Anstrengung für Sicherheit und Frieden eine entscheidende Rolle. Blinken und Baerbock hatten sich bereits am Donnerstagabend bei einem zweistündigen Abendessen ausgetauscht.
17.09.2023
Das ukrainische Militär vermeldet die Rückeroberung des taktisch bedeutenden Orts Klischtschijiwka. Laut US-Generalstabchef ist die Gegenoffensive nicht gescheitert. Die Entwicklungen im Ticker.
Agenturen/red
17.09.2023, 21:50
17.09.2023, 21:54
Agenturen/red
Das Wichtigste im Überblick
Erstmals seit dem Ende des von Russland aufgekündigten Getreideabkommens haben zwei zivile ausländische Frachtschiffe einen ukrainischen Hafen angelaufen.
Ein führender Nato-Admiral bescheinigt Russland eine zunehmende Abhängigkeit von «unzuverlässigen Akteuren».
Russland bestreitet unterdessen die Berichte der Ukrainer, wonach diese kürzlich das Dorf Andrijiwka im Donezker Gebiet befreiten.
Und Polen verbietet als letztes an Russland grenzendes EU-Land die Einreise russischer Autos.
In der Hafenstadt Sewastopol auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat es Medienberichten zufolge mehrere Explosionen gegeben. Das russische Verteidigungsministerium hingegen teilte dazu lediglich mit: «Über dem Südwestteil der Halbinsel Krim wurden zwei ukrainische Drohnen von der Flugabwehr vernichtet». Mehrere Telegram-Kanäle veröffentlichten derweil Fotos, die einen Feuerschein über der Stadt zeigen. Anwohner berichteten von starkem Brandgeruch.
Lob von Selenskyj für Rückeroberung von Klischtschijiwka
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den beteiligten Einheiten für die Rückeroberung der Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes gedankt. «Heute möchte ich besonders die Soldaten erwähnen, die Schritt für Schritt der Ukraine ihr Eigentum zurückholen, gerade in der Gegend von Bachmut», sagte Selenskyj am Abend in seiner täglichen Videobotschaft. «Klischtschijiwka. Prachtkerle», sagte er.
Das ukrainische Militär hatte zuvor die Rückeroberung der Ortschaft im Süden von Bachmut gemeldet. Um das zu Jahresbeginn von den Russen besetzte Klischtschijiwka gab es seit Wochen erbitterte Kämpfe. Mit der Befreiung der Ortschaft verschlechtert sich die taktische Lage der russischen Besatzungstruppen in Bachmut selbst. Das russische Militär steht nun der Gefahr gegenüber, von Norden und Süden in die Zange genommen zu werden.
Video von Kadyrow aufgetaucht
Vom Tscheschenenführer Ramsa Kadyrow ist ein Video bei Telegram aufgetaucht. Schwer atmend spaziert er darin einen Weg entlang, darunter steht: «Ich rate allen, die im Internet nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können, einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen». Dies sei die beste Art, um die eigenen Gedanken zu ordnen. Zuvor gab es Gerüchte, Kadyrow läge im Koma.
Kim Jong Uns Russland-Besuch beendet
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat seinen mehrtägigen Russland-Besuch beendet. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagenturen Ria-Nowosti und Tass reiste Kim am Sonntag in seinem gepanzerten Sonderzug vom Bahnhof Artjom-Primsorski-1 im äußersten Osten des Landes in Richtung der gemeinsamen Grenze ab.
Liveticker
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Liveticker beendet
21.54 Uhr
Hiermit beenden wir unseren Ticker am Sonntag
21.46 Uhr
Explosionen in Sewastopol - Moskaus Militär meldet Drohnenabschüsse
In der Hafenstadt Sewastopol auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat es Medienberichten zufolge mehrere Explosionen gegeben. Das russische Verteidigungsministerium hingegen teilte dazu am Sonntag lediglich mit: «Über dem Südwestteil der Halbinsel Krim wurden zwei ukrainische Drohnen von der Flugabwehr vernichtet». Mehrere Telegram-Kanäle veröffentlichten derweil Fotos, die einen Feuerschein über der Stadt zeigen. Anwohner berichteten von starkem Brandgeruch. Russland hat die ukrainische Halbinsel bereits 2014 völkerrechtswidrig annektiert.
Nach Angaben des von Moskau eingesetzten Gouverneurs von Sewastopol, Michail Raswoschajew, wurden keine Infrastrukturobjekte getroffen. Die Hafenstadt ist auch die Basis der russischen Schwarzmeerflotte. Den Brandgeruch erklärte Raswoschajew mit einer Nebelwand, die die Marine zum Sichtschutz gegen die Drohnen eingesetzt habe. «Ja der Geruch ist unangenehm, aber völlig ungefährlich», schrieb er auf Telegram.
In den vergangenen Tagen hatte die Ukraine mehrfach Ziele auf der Krim mit Drohnen und Marschflugkörpern attackiert. Dabei wurden unter anderem eine Werft und zwei Kriegsschiffe beschädigt, einen Tag später soll Angaben aus Kiew zufolge auch eine moderne Flugabwehreinheit vom Typ S-400 vernichtet worden sein. Russland hat den Verlust der S-400 bislang nicht bestätigt. Die Ukraine wehrt sich seit gut anderthalb Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg.
21.04 Uhr
Selenskyj lobt Militär nach Rückeroberung von weiterer Ortschaft
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den beteiligten Einheiten für die Rückeroberung der Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes gedankt. «Heute möchte ich besonders die Soldaten erwähnen, die Schritt für Schritt der Ukraine ihr Eigentum zurückholen, gerade in der Gegend von Bachmut», sagte Selenskyj am Abend in seiner täglichen Videobotschaft. «Klischtschijiwka. Prachtkerle», sagte er.
Das ukrainische Militär hatte zuvor die Rückeroberung der Ortschaft im Süden von Bachmut gemeldet. Um das zu Jahresbeginn von den Russen besetzte Klischtschijiwka gab es seit Wochen erbitterte Kämpfe. Mit der Befreiung der Ortschaft verschlechtert sich die taktische Lage der russischen Besatzungstruppen in Bachmut selbst. Das russische Militär steht nun der Gefahr gegenüber, von Norden und Süden in die Zange genommen zu werden.
Neben dem ukrainischen Militär richtete Selenskyj seinen Dank an die Rettungskräfte des Landes. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor rund anderhalb Jahren haben die russischen Truppen auch viele ukrainische Städte weit hinter der Front beschossen. Die Mitarbeiter des ukrainischen Zivilschutzes sind daher seit Monaten im verstärkten Einsatz, um Verletzte zu retten, aber auch Tote zu bergen.
Das ukrainische Militär hat die Rückeroberung der lange von russischen Truppen besetzten Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes gemeldet. «Ich kann bestätigen, dass dies dank der Anstrengungen der 80. Luftsturmbrigade, der 5. Sturmbrigade und der vereinigten Brigade der Nationalen Polizei "Ljut» ("Wut") gelungen ist", zitierte die Zeitung «Ukrajinska Prawda» am Sonntag den Sprecher der Heeresgruppe Ost, Ilja Jewlasch. Mehrere Stunden zuvor hatte bereits der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, auf Telegram ein Foto veröffentlicht, das ukrainische Soldaten in dem Ort im Gebiet Donezk zeigen soll. «Die Ukraine holt sich das ihre immer zurück», schrieb Jermak dazu.
Die Brigade «Ljut» veröffentlichte ein Video, auf der sie ebenfalls die Einnahme der Ortschaft unmittelbar südlich der Stadt Bachmut verkündete. «Der Feind versucht aber weiterhin, sie wieder zu besetzen», sagte einer der Soldaten, die die ukrainische Fahne und die Flaggen der beteiligten Armee-Einheiten in die Kamera halten. Im Hintergrund ist anhaltender Gefechtslärm zu vernehmen. Von russischer Seite gab es bislang keinen Kommentar. Unabhängig lassen sich die Meldungen der Kriegsparteien zunächst oft nicht überprüfen.
Mit der Einnahme Klischtschijiwkas durch die Ukraine verschlechtert sich die taktische Lage der russischen Besatzer in Bachmut deutlich. Sie laufen nun Gefahr, vom Süden und vom Norden her in die Zange genommen zu werden. Um Bachmut im Gebiet Donezk hatten Russen und Ukrainer gut ein halbes Jahr lang gekämpft. Aufseiten der russischen Streitkräfte kamen hier vor allem die Söldner der Privatarmee Wagner zum Einsatz. Ende Mai erklärte Russland die Stadt für eingenommen.
17.53 Uhr
Kritik an Beteiligung russischer Soldaten an Militärparade in Mexiko
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist die Beteiligung russischer Soldaten an der Militärparade zum Unabhängigkeitstag in Mexiko in dem lateinamerikanischen Land auf Kritik gestossen. «Damit hat er klargemacht, dass Diktatoren und nicht Demokraten seine Freunde sind», schrieb die Präsidentschaftskandidatin der Opposition, Xóchitl Gálvez, über die Einladung der russischen Soldaten durch die Regierung des populistischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador in der Nacht auf Sonntag (Ortszeit) auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter.
Der einflussreiche Journalist Léon Krauze schrieb: «Heute hat die Regierung die feierliche Parade zum Unabhängigkeitstag mit einer Eskorte aus Russland besudelt, einem Land, das in eine souveräne Nation einmarschiert ist, abscheuliche Kriegsverbrechen begangen, Kinder entführt und vergewaltigt und Zivilisten bombardiert hat. Das ist eine ungeheuerliche Schande.»
Anlässlich des 213. Jahrestags des Beginns des Unabhängigkeitskriegs in Mexiko waren am Samstag zahlreiche Soldaten durch das Zentrum von Mexiko-Stadt marschiert, darunter auch Einheiten anderer Staaten. Aus Russland war das 154. Preobraschenski-Regiment dabei, dessen Vorläufer bereits im 17. Jahrhundert von Zar Peter dem Grossen gegründet worden war. Mexikos linksnationalistischer Staatschef López Obrador hat den russischen Angriff auf die Ukraine zwar verurteilt, hält sich mit deutlicher Kritik an Moskau aber zurück.
Auch von ukrainischer Seite wurde die Beteiligung russischer Soldaten an der Parade verurteilt. «Die Militärparade in Mexiko-Stadt wurde durch die Teilnahme eines russischen Regiments besudelt: Ihre Stiefel und die Hände der Kriegsverbrecher sind mit Blut befleckt», schrieb die ukrainische Botschafterin in Mexiko, Oksana Dramaretska, auf X.
17.50 Uhr
US-Generalstabchef: Gegenoffensive der Ukrainer ist nicht gescheitert
Die ukrainischen Streitkräfte sind nach Einschätzung des US-Generalstabsches Mark Milley mit ihrer Gegenoffensive «nicht gescheitert». «Sie haben nicht versagt. Ich weiss, dass es einige Kommentare gibt, dass diese Offensive irgendwie gescheitert ist. Sie ist nicht gescheitert», sagte Milley dem US-Sender CNN in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview.
Es habe Teilerfolge gegeben, ausserdem habe die Ukraine eine grosse Kampfkraft. Die Gegenoffensive sei zwar langsamer vorangegangen als erwartet, so Milley. Dafür sei sie aber «beständig» gewesen.
17.05 Uhr
Ukrainische Soldaten offenbar in Klischtschijiwka
Auf seinem Telegramkanal hat der Chef des Präsidialbüros in Kiew, Andrij Jermak laut Tagesschau, ein Foto aus Klischtschijiwka gepostet. Die Ortschaft im Osten der Ukraine war lange von russischen Truppen besetzt. «Die Ukraine holt sich das ihre immer zurück», schrieb Jermak zu dem Foto, auf dem Militärs zu sehen sind, die die ukrainische Flagge vor einer zerstörten Kirche halten.
Auch aufgrund der markanten Kirche wird das Bild in ukrainischen Medien in Klischtschijiwka verortet. Um das Dorf wurde in den vergangenen Wochen schwer gekämpft. Es liegt südlich der umkämpften Stadt Bachmut im Gebiet Donezk.
Offiziell bestätigt wurde die Befreiung der Ortschaft durch das ukrainische Verteidigungsministerium aber noch nicht. Falls es der Ukraine gelungen sein sollte, Klischtschijiwka einzunehmen, wäre das ein Rückschlag für die russischen Truppen im Kampf um Bachmut. Sie könnten in die Zange genommen werden.
16.40 Uhr
Moskau bestätigt Gespräche mit Kim über Getreide, Bahn und Hafen
Beim Besuch von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Russland wurden nach offiziellen Angaben aus Moskau unter anderem Getreidelieferungen, der Bau einer Brücke über einen Grenzfluss und die Wiederbelebung einer Bahnstrecke zu einem Hafen besprochen. Das teilte der russische Umwelt- und Bodenschatzminister Alexander Koslow am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit. Daneben sei auch über die Wiederaufnahme des regulären Flugverkehrs zwischen beiden Ländern gesprochen worden. Ein Treffen auf Regierungsebene sei im November in Pjöngjang geplant.
Kim hatte sich bei seiner fünftägigen Reise durch Russland auch mit Kremlchef Wladimir Putin getroffen und grosses Interesse an der Luft- und Raumfahrttechnik des grossen Nachbarn erkennen lassen. Putin hatte zudem davon gesprochen, dass es Potenzial für einen Ausbau der militärtechnischen Kooperation gebe.
Laut Experten könnte Nordkorea Artilleriemunition und Raketen für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine liefern. Als Gegenleistung soll eine Transfer moderner russischer Militärtechnologien im Gespräch sein. Pjöngjang ist speziell an Raketen- und Atomtechnik interessiert - auch wenn Putin versicherte, dass sich Russland an die weiterhin geltenden Sanktionen des UN-Sicherheitsrats halten werde. Offiziell gab es keine Angaben zu einer Einigung im militärischen Bereich.
15.02 Uhr
Ukrainische Luftwaffe meldet Fortschritte bei Pilotentraining
Das Training ukrainischer Piloten an westlichen Kampfjets kommt offiziellen Angaben nach deutlich in Schwung. «Ich kann nur sagen, dass der Prozess nun ernsthaft in Bewegung geraten ist», sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, am Sonntag im Fernsehen. Details könne er zwar nicht nennen, weil viele westliche Staaten ihre Beteiligung nicht öffentlich machen wollen. «Die Piloten trainieren und durchlaufen die Vorbereitung», sagte er aber. In welchen Ländern sie übten, würden später die entsprechenden Staatschefs selbst bekanntgeben.
Seit Monaten bittet die Ukraine um westliche Kampfjets. Zusagen zur Lieferung von in den USA gebauten Kampffliegern vom Typ F-16 gibt es beispielsweise aus Dänemark, Norwegen und den Niederlanden. Zudem haben mehrere Staaten erklärt, sich an der Ausbildung der Piloten zu beteiligen. Bekannt ist bisher, dass in Dänemark bereits erste ukrainische Kampfpiloten trainiert werden. An der Front können die ersten F-16 nach Angaben Kiews im Frühjahr 2024 eingreifen.
Kiew ist im Krieg massiv auf westliche militärische und finanzielle Hilfe angewiesen. Die ukrainische Luftwaffe verfügt aktuell nur über veraltete Flugzeuge sowjetischer Bauart.
13.22 Uhr
Video von Kadyrow aufgetaucht
Vom Tscheschenenführer Ramsa Kadyrow ist ein Video bei Telegram aufgetaucht. Schwer atmend spaziert er darin einen Weg entlag, darunter steht: «Ich rate allen, die im Internet nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können, einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen». Dies sei die beste Art, um die eigenen Gedanken zu ordnen.
Damit bezieht sich Kadyrow auf die jüngsten Berichte, dass er im Zentralklinikum in Moskau im Koma liege.
Ob das Video aktuell ist, lässt sich jedoch nicht bestätigen.
12-55 Uhr
Ukraine: Russland versammelt über 50'000 Soldaten bei Bachmut
Gemäss ukrainischen Angaben soll das russische Militär zufolge mehr als 50'000 Soldaten an der Bachmut-Front angesammelt haben. Dies berichtet das Onlineportal Ukrajinska Prawda mit Verweis auf den Pressesprecher der östlichen militärischen Einsatzleitung. Demnach seien dort mehr als 250 Panzer, über 1000 andere gepanzerte Fahrzeuge sowie 150 Artillerie-Systeme und 120 Mehrfach-Raketenwerfer.
11.15 Uhr
Kim Jong Un beendet Russland-Besuch
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat seinen mehrtägigen Russland-Besuch beendet. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagenturen Ria-Nowosti und Tass reiste Kim am Sonntag in seinem gepanzerten Sonderzug vom Bahnhof Artjom-Primsorski-1 im äußersten Osten des Landes in Richtung der gemeinsamen Grenze ab.
Kim war am Dienstag zu seiner ersten Auslandsreise seit der Corona-Pandemie in Russland eingetroffen, wo er einen Tag später mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammenkam. Der Westen befürchtet, dass Russland von Nordkorea Rüstungsgüter für seine Offensive in der Ukraine kaufen will. Nordkorea steht unter Verdacht, in Russland Technologien für sein Atom- und sein Raketenprogramm erwerben zu wollen.
10.30 Uhr
Ukraine meldet neue Angriffe auf Odessa und Mykolajiw
Russland hat in der Nacht erneut den Süden der Ukraine mit Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen. «Alle sechs Drohnen wurden vernichtet, vier über dem Gebiet Mykolajiw, zwei über dem Gebiet Odessa», meldete die ukrainische Kommandostelle Süd am Sonntag auf Telegram. Zugleich räumte sie ein, dass zwar auch fünf Marschflugkörper des Typs Ch-101/Ch-555 abgefangen worden seien, aber einige andere Landwirtschaftsobjekte im Gebiet Odessa getroffen hätten. Die genaue Anzahl der Treffer nannten die Militärs nicht.
Die Einschläge bestätigte am Morgen auch der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, auf Telegram. Seinen Angaben nach wurden im Landkreis Beresiwka unter anderem Getreidespeicher getroffen. Tote und Verletzte gebe es glücklicherweise nicht, teilte er mit.
Seit dem Auslaufen des Abkommens zur Verschiffung ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer attackiert Russland verstärkt die Infrastruktur der Schwarzmeergebiete im Süden der Ukraine. Häfen und Getreidespeicher sind vorrangiges Ziel der Angriffe.
10.05 Uhr
Bundesrat Parmelin verteidigt Nein zur Oligarchen-Taskforce
Der Schweizer Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat das Nein der Landesregierung zum Beitritt der Schweiz zur internationalen Taskforce zur Aufspürung russischer Oligarchen-Gelder verteidigt. Ein Beitritt sei nicht im Interesse des Landes, sagte er der «NZZ am Sonntag». Ein solcher Beitritt sei immer auch ein politisches Signal. «Die Schweiz hat in einer zunehmend polarisierten Welt als neutrales Land ein Interesse, eine gewisse Zurückhaltung zu bewahren», sagte der Waadtländer SVP-Bundesrat im schriftlich geführten Interview. Dieses wurde am Samstagabend online veröffentlicht.
9.10 Uhr
London: Russland verstärkt Verteidigung der besetzten Stadt Tokmak
Angesichts ukrainischer Erfolge bei der Gegenoffensive im Süden des Landes hat Russland nach britischer Einschätzung die Verteidigungsstellungen der besetzten Stadt Tokmak verstärkt. Rund um den strategisch wichtigen Ort, der rund 16 Kilometer von der Front entfernt liegt, seien Panzerabwehrsysteme errichtet und neue Schützengräben ausgehoben worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit.
Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine – 17 September 2023.
«Tokmak bereitet sich darauf vor, zum Dreh- und Angelpunkt der zweiten Hauptverteidigungslinie Russlands zu werden», hiess es weiter. «Verbesserungen an den Verteidigungsanlagen der Stadt sind wahrscheinlich ein Hinweis auf die wachsende Besorgnis Russlands über taktische Durchbrüche der Ukraine durch die erste Hauptverteidigungslinie weiter nördlich.»
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
7 Uhr
Frachter wollen 20 000 Tonnen Weizen nach Afrika und Asien bringen
Die Reedereien der Schiffe «Resilient Africa» und «Aroyat» hätten ihre Bereitschaft bekundet, den Hafen von Tschornomorsk am Schwarzen Meer anzulaufen und dort rund 20 000 Tonnen Weizen für afrikanische und asiatische Länder zu laden, teilte der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow am Samstag bei Facebook mit. Einige Stunden später am Abend waren beide Frachter dem Schiffsinformationsdienst MarineTraffic zufolge erfolgreich in Tschornomorsk eingetroffen. Eine offizielle Bestätigung stand zunächst noch aus.
Beide Schiffe fahren unter der Flagge des Pazifikstaats Palau, ihre Besatzungen bestehen den Angaben aus Kiew zufolge aus Bürgern der Ukraine, der Türkei, Aserbaidschans und Ägyptens.
Im Zuge des russischen Angriffskriegs werden die ukrainischen Schwarzmeerhäfen von der russischen Flotte blockiert. Eine internationale Vereinbarung für ukrainische Agrarexporte aus insgesamt drei Häfen - darunter Tschornomorsk - war im Juli von den Russen nicht verlängert worden.
Die Ukraine richtete daraufhin einen temporären Korridor für zivile Schiffe ein, der auf eigenes Risiko genutzt werden kann. Diesen nutzten bereits fünf Frachter, um aus den ukrainischen Häfen auszulaufen, in denen sie teils seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 feststeckten. Unter ihnen war im August auch der deutsche Frachter «Joseph Schulte». Ukrainische Häfen angelaufen hat seit Einführung dieses temporären Korridors allerdings kein ziviles Frachtschiff.
6.30 Uhr
Russland bestreitet Verlust eines Dorfes im Gebiet Donezk
Russlands Militär hat ukrainische Berichte über die Rückeroberung des Dorfes Andrijiwka im östlichen Gebiet Donezk bestritten. Die ukrainische Armee habe «vergeblich versucht, die russischen Streitkräfte aus den Orten Klischtschijiwka und Andrijiwka (...) zurückzudrängen», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Für diese Aussage legte er allerdings keine Belege vor.
Am Freitag hatten sowohl der ukrainische Generalstab als auch Präsident Wolodymyr Selenskyj die Befreiung des durch den Krieg komplett zerstörten Ortes Andrijiwka gemeldet. Zudem hiess es aus Kiew, auch in den anliegenden Ortschaften Klischtschijiwka und Kurdjumowka seien die eigenen Truppen aktiv. Am Samstag veröffentlichte eine ukrainische Brigade zudem ein Video, das die Befreiungsoperation in Andrijiwka zeigen soll.
6 Uhr
Nato-Admiral: Russland verliert jeden Tag 200 bis 300 Meter Boden
Nato-Admiral Rob Bauer bescheinigte dem ukrainischen Militär unterdessen tägliche Erfolge. Die Ukrainer drängten russische Truppen bei ihrer Gegenoffensive pro Tag rund 200 bis 300 Meter zurück, sagte er anlässlich der Jahreskonferenz des Nato-Militärausschusses in Oslo. Der Grund, warum die ukrainische Gegenoffensive nicht schneller vorankomme, seien enorme Mengen russischer Minen.
5. 30 Uhr
Russland: Angriffe mit Drohnen Richtung Krim und auf Moskau abgewehrt
Russland zerstörte nach Angaben des Verteidigungsministeriums sechs ukrainische Drohnen auf dem Weg zur Halbinsel Krim. Am frühen Sonntagmorgen habe die Luftabwehr Drohnenangriffe vor der westlichen, nordwestlichen und östlichen Küste der Krim gestoppt, teilte das Ministerium laut Staatsagentur Tass in Moskau mit. Darüber hinaus sei ein Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt worden - im Landkreis Istra und im Bezirk Ramenki seien zwei ukrainische Drohnen zerstört worden, hiess es weiter. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb auf seinem Telegram-Kanal, es seien bislang keine Opfer oder Schäden durch herabfallende Trümmerteile gemeldet worden.
Die Ukraine hatte zuletzt immer wieder die unter Bruch des Völkerrechts bereits 2014 von Russland annektierte Krim angegriffen. Dabei kam es mehrfach zu schweren Explosionen auch auf russischen Militärstützpunkten. Es gab schwere Schäden, Tote und Verletzte. Russland hatte seine Flugabwehr, aber auch die Patrouillen im Schwarzen Meer ausgeweitet, um die Attacken abzuwehren. Mehrfach schon haben Drohnen auch Objekte in Moskau selbst beschädigt. Die ukrainischen Angriffe stehen in keinem Verhältnis zu den schweren Bombardements durch Russland, das gegen die Ukraine vor mehr als anderthalb Jahren den Angriffskrieg begonnen hatte.
5 Uhr
Polen verbietet Einreise russischer Autos
Polen hat eine weitere Verschärfung seiner Sanktionen gegen Russland verkündet: Ab Sonntag dürfen keine Autos mehr nach Polen einreisen, die in Russland zugelassen wurden. Das teilte Innenminister Mariusz Kaminski mit, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Für Lastwagen galt eine solche Beschränkung schon bisher. Polen folgt damit als letztes direkt an Russland grenzendes EU-Land dem Beispiel der drei Baltenrepubliken und Finnlands, die die Einreise für Autos mit russischer Zulassung bereits verboten haben.
4 Uhr
Selenskyj dankt Deutschland und anderen Staaten für Militärhilfe
Der ukrainische Präsident Selenskyj dankte Deutschland und anderen Staaten für ihre anhaltende Unterstützung. «In dieser Woche haben wir erhebliche Fortschritte bei der Umsetzung bestehender Verteidigungsabkommen und bei anderen Unterstützungspaketen gemacht», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Dann dankte er mehreren Ländern - darunter auch Deutschland - für die jüngste militärische Unterstützung.