Tötungsdelikt von Wallisellen Christoph Berger wurde entführt

aru/lpe

8.4.2022

Will keine Auskunft über den Hergang geben: Christoph Berger.
Will keine Auskunft über den Hergang geben: Christoph Berger.
Keystone

Der Chef der Impfkommission, Christoph Berger, sei Ende März Opfer einer Entführung geworden. Mutmasslicher Täter war der Mann, der vergangene Woche in Wallisellen von der Polizei erschossen wurde.

aru/lpe

Am Mittwochabend kam es in Wallisellen zu einem Schusswechsel zwischen der Polizei und einem 38-jährigen Mann. Dieser starb an den Folgen seiner Verletzungen..

Wie der «Tages-Anzeiger» am Freitag schreibt, habe der Fall auch eine politische Dimension: Denn am Anfang des Ereignisse stehe die Entführung des Chefs der Eidgenössischen Impfkommission, Christoph Berger.

Der mutmassliche Täter aus Wallisellen soll Berger am 31. März entführt haben. Innert weniger Stunden soll Berger wieder freigekommen sein, Details zur Entführung seien keine bekannt, wie die Zeitung schreibt. Die Kantonspolizei Zürich schreibt in einer Medienmitteilung lediglich, dass der Täter sein Opfer mit einer Schusswaffe bedroht habe.

Gegenüber der Zeitung wollte Berger keine Stellung beziehen, und auch die Kantonspolizei Zürich bestätigt den Namen des Entführungsopfers nicht. Die Redaktion stützt sich auf mehrere nicht benannte Quellen. Auch die Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte den Sachverhalt am Freitagabend mit Verweis auf eine eigene Quelle. 

Zu den möglichen Motiven des Entführers gibt es erst Mutmassungen. Berger wurde in seiner Rolle als «Impfchef» aber immer wieder öffentlich kritisiert. Zum einen von Massnahmen-Skeptikern und zum anderen vom Pro-Massnahmen-Lager, die sich mehr Tempo bei der Booster- und Impfkampagne gewünscht hätten. In den sozialen Medien kursierte zeitweise der Hashtag #BergerMussWeg.

Entführer soll Waffennarr gewesen sein

Beim 38-jährigen Deutschen, der bei dem Schusswechsel ums Leben kam, handelte es sich laut «Tages-Anzeiger» um einen Fan von Schusswaffen. Auch könne dem Verstorbenen eine Verbindung zu Corona-Skeptikern nachgewiesen werden.

Beim Schusswechsel am Mittwoch kam auch die Begleitung des Deutschen,  eine 28-jährigen Schweizerin, ums Leben. Die rechtsmedizinischen Untersuchungen hätten ergeben, dass der Schuss aus der Waffe des Deutschen stamme, schreibt die Kantonspolizei in einer Mitteilung von Freitag.