Angebot an Aktionäre Elon Musk will Twitter ganz übernehmen

Dirk Jacquemien

14.4.2022

Elon Musk will sich Twitter einverleiben.
Elon Musk will sich Twitter einverleiben.
Getty Images

Elon Musk will es wissen. Nach Hin-und-Her um einen Sitz im Verwaltungsrat von Twitter hat er nun ein Übernahmeangebot für das gesamte Unternehmen abgegeben.

Dirk Jacquemien

Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, will den Social Media-Dienst Twitter nun ganz übernehmen. Das kündigte er in einer Börsenmitteilung an. Er bietet 54,20 Dollar pro Aktie an, rund 18 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs. Twitter hätte damit einen Wert von 43 Milliarden Dollar. «Twitter hat unglaubliches Potenzial. Ich werde es entfesseln», so Musk.

Anfang des Monats wurde bekannt, dass Musk rund 9,1 Prozent der Twitter-Anteile erworben hatte. Zunächst war geplant, dass er einen Sitz im Verwaltungsrat des Unternehmen bekommt und im Gegenzug auf weitere Aktienkäufe im grossen Stil verzichtet.

Musk: Twitter kann derzeit nicht erfolgreich sein

Doch das Arrangement platzte am Samstag, aus damals unbekannten Gründen. Musk könnte mit der vollständigen Kontrolle einen radikalen Kurswechsel bei Twitter einleiten, er hatte sich mehrfach beschwert, dass der Dienst die Meinungsfreiheit nicht stark genug respektiere.

Twitter werde in «seiner gegenwärtigen Form nicht erfolgreich sein» und könne nicht dazu beitragen, das «soziale Imperativ» der Meinungsfreiheit voranzubringen, schreibt Musk im Übernahmeangebot.  Twitter müsse als nicht-börsennotiertes Unternehmen umgebaut werden, so Musk.

Twitter-Führung wurde überrumpelt

Völlig unklar ist noch, wie die derzeitige Unternehmensführung und die anderen Aktionär*innen auf diesen Schritt reagieren. Twitter-CEO Parag Agrawal betonte zuletzt die Absicht des Unternehmens, seine eigene Zukunft selbst zu bestimmen.

Andere Aktionär*innen wiederum könnten angesichts Musks Reichtum versuchen, den Preis noch weiter in die Höhe zu treiben. Musk selbst schreibt, das aktuelle Angebot sei auch sein letztes. Würde es nicht angenommen, werde er seine «Stellung als Aktionär» überdenken.