Mathilde Gremaud eröffnet die Saison zum zweiten Mal in Folge mit einem Sieg am Big Air Chur und verhindert damit eine Schweizer Enttäuschung. Die Männer enttäuschen.
Gremaud, 2023/24 Gesamtweltcup- und Disziplinensiegerin im Big Air und Slopestyle, knüpfte nach siebenmonatiger Wettkampfpause nahtlos an ihre Leistungen in der Vorsaison an. Mehr noch: Mit 178,50 Punkten aus ihren besten zwei Sprüngen deklassierte die 24-jährige Freiburgerin die Konkurrenz in Abwesenheit der Olympiasiegerin Aileen Gu geradezu.
Drei Monate vor dem Laax Open und fünf Monate vor der Heim-WM im Engadin, dem Saison-Highlight nicht nur aus Schweizer Sicht, triumphierte Gremaud mit 17,5 Punkten Vorsprung. Obwohl im Final zwei der drei Sprünge in die Wertung flossen, stand ihr Sieg nach dem zweiten Durchgang fast schon fest. Die Ränge 2 und 3 belegten schliesslich überraschend die 16-jährige Italienerin Flora Tabanelli und die 18-jährige Deutsche Muriel Mohr in deren erstem Big Air auf Weltcup-Stufe. Die französische Mitfavoritin Tess Ledeux wurde nach einem verpatzten und zwei bescheidenen Sprüngen Fünfte.
Dominanz ohne Risiko
«Crazy. Ich habe die Lautstärke der Zuschauer noch nie so wahrgenommen wie hier vor dem zweiten Sprung. Den dritten konnte ich dann nur noch geniessen», sagte Gremaud vor den 9000 Zuschauern hoch erfreut. Dabei sprang die Slopestyle-Olympiasiegerin mit einer gewissen Vorsicht: «Eigentlich wollte ich meine Grabs ein bisschen schwieriger machen. Aber diese Schanze ist sehr schwierig zu fahren. Ich habe es im Training versucht und bin gestürzt, deshalb blieb ich heute eher auf der sicheren Seite. Das hat sich gelohnt.»
Für Gremaud, die in diesem Winter nicht bei allen Weltcups antreten wird, um im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2026 in Livigno an neuen Tricks zu feilen, war es der 14. Weltcupsieg und der achte in zwei Jahren. Nur 15 Frauen traten indes zum Wettkampf in Chur an. Sarah Höfflin (11.), Elsa Sjöstedt (14.) und Anouk Andraska (15.) schafften es dennoch nicht in den Final der besten acht.
Schweizer Männer in der Qualifikation geschlagen
Begonnen hatte der erste drei Heim-Wettkämpfe der Saison aus Schweizer Sicht ernüchternd. Angeführt von Andri Ragettli scheiterten alle 13 gestarteten Schweizer Männer in der Qualifikation – obwohl mit Alexander Hall, Birk Ruud und Mac Forehand ein prominentes Trio nicht mit von der Partie war. Das beste Resultat ging auf das Konto des 21-jährigen Glarners Nils Ryhner mit einem 20. Rang. Den Sieg holte sich zum zweiten Mal nach 2021 der Österreicher Matej Svancer.
Ragettli, für den der Wettkampf fünf Wochen vor dem Slopestyle-Auftakt auf dem Stubaier Gletscher zu früh kam, musste sich mit Platz 28 begnügen. Damit wartet der Lokalmatador aus Flims, der 9 seiner 31 Top-3-Klassierungen im Big Air errang, auch nach der vierten Austragung des Churer Big-Air-Festivals auf den ersten Podestplatz.
hle, sda