Christian Stucki krönt sich nach Blitzsieg zum Schwingerkönig 2019!
Der neue Schwingerkönig heisst Christian Stucki. Der Berner aus Lyss besiegte nach wenigen Sekunden im Schlussgang in Zug den jungen Innerschweizer Joel Wicki.
Stucki ist mit 34 Jahren der älteste Schwingerkönig der Geschichte und gegen das Ende seiner Karriere nach Jörg Abderhalden erst der zweite Inhaber des Grand Slam (Schwingerkönig, Sieger am Kilchberger Schwinget und am Unspunnenfest).
Verdienter Sieger nach hartem Pensum
Die Entscheidung fiel knapp aus. Stucki, dem die Einteilungskampfrichter das mit Abstand härteste Pensum von allen Favoriten zugemutet hatten, stieg mit einem Rückstand von 1,25 Punkten in den letzten Kampf. Mit dem Sieg vermochte er Wicki einzuholen. Als Schlussgang-Sieger wurde Stucki als Schwingerkönig ausgerufen. Für den Co-Festsieger Wicki bleibt der Titel des Erstgekrönten. Der letzte Schwinger, der ebenfalls den wenig beliebten Titel des punktgleichen Ersten zugesprochen bekam, war vor 30 Jahren ebenfalls ein Innerschweizer an einem Eidgenössischen in der Innerschweiz: Eugen Hasler verlor damals in Stans als haushoher Favorit gegen den 18-jährigen Adrian Käser – den ebenfalls aus dem Bernbiet stammenden bis heute jüngsten Schwingerkönig.
Wer die Saison beobachtet hatte, mag von Stuckis Triumph überrascht sein. Der 198 cm grosse liebe Böse war von Anfang Mai bis Anfang August verletzt. Noch am Berner Kantonalfest in Münsingen am 11. August gelang ihm keine überragende Leistung. Aber jetzt stellte er die vier jungen Topfavoriten Samuel Giger, Pirmin Reichmuth, Armon Orlik und Joel Wicki in den Senkel. Reichmuth besiegte er am Anfang, Wicki am Schluss. Dazwischen stellte er am Sonntagmorgen kurz nacheinander gegen Wicki und Orlik. Alle übrigen aus dem Quintett der stärksten, zu dem Stucki halt auch gehört, trugen höchstens zwei Kämpfe untereinander aus, Stucki aber vier. Wer die Arbeit des Einteilungskampfgerichts als seltsam oder gar einseitig bezeichnet, hat gute Argumente.
Die Dominanz der Berner geht in die nächste Runde
Mit Stuckis Triumph geht die lange Dominanz der Berner Schwinger entgegen vieler Erwartungen weiter. Seit 2010 stellen sie mit Kilian Weniger, Matthias Sempach, Matthias Glarner und Christian Stucki vier verschiedene Könige. Dieses Kunststück haben die Berner als erster Verband realisiert. Die Ostschweizer triumphierten ab 1995 fünfmal am Stück, aber mit nur drei verschiedenen Schwingern (Thomas Sutter, Jörg Abderhalden, Arnold Forrer).
Rangliste (nach 8 Gängen)
1. Stucki und Wicki je 77,50.
2. Marcel Mathis (Büren NW) 77,25.
3. Armon Orlik (Maienfeld) und Pirmin Reichmuth (Cham) je 77,00.
4. Samuel Giger (Ottoberg) 76,75.
5. Kilian von Weissenfluh (Hasliberg Hohfluh) und Matthias Aeschbacher (Rüegsauschachen) je 76,50.
6. Daniel Bösch (Zuzwil SG), Marcel Bieri (Edlibach), Andreas Döbeli (Sarmenstorf) und Roger Rychen (Mollis) je 76,00.
7. Fabian Staudenmann (Guggisberg) und Sven Schurtenberger (Buttisholz) je 75,75.
8. Patrick Räbmatter (Uerkheim), Kilian Wenger (Horboden), Patrick Schenk (Koppigen) und Steve Duplan (Ollon VD) je 75,50.
9. Lario Kramer (Galmiz), Thomas Inniger (Adelboden), Simon Anderegg (Unterbach BE), Benji von Ah (Giswil), Domenic Schneider (Friltschen), Benjamin Gapany (Marsens), Niklaus Zenger (Habkern), Michael Wiget (Wünnewil), Curdin Orlik (Rubigen) und Christian Schuler (Rothenthurm je 75,25,
Ferner (ohne Kranz): 12. u.a. Matthias Glarner (Meiringen) 74,50. Nach 4 Gängen ausgeschieden: 40. Arnold Forrer (Stein SG) 34,75.
Der Gewinner ist König – bei einem Gestellten jubelt Wicki
Gleich steht der Schlussgang zwischen Wicki Joel und Stucki Christian als Höhepunkt des Wochenendes auf dem Programm. Das Wichtigste: Wer gewinnt ist Schwingerkönig, bei einem Gestellten feiert Wicki. Das hat das Organisationskomitte bereits im Vorfeld mitgeteilt.
Der Schlussgang steht fest: Wicki trifft nach unerwarteter Wende auf Stucki
Den Schlussgang am Eidgenössischen Schwingfest in Zug bestreiten um 16.45 Uhr zwei der meistgenannten Favoriten, zwei überragende Schwinger aus zwei Generationen und zwei Verbänden: Der 22-jährige Innerschweizer Joel Wicki trifft auf den 34-jährigen Berner Christian Stucki.
Wicki und Stucki sind beide bis zum 8. Gang ungeschlagen geblieben. Da Stucki aber zwei Gestellte auf dem Notenblatt hat, Wicki aber nur einen, geht der Entlebucher mit einem Vorsprung von 1,25 Punkten in den Schlussgang. Dies bedeutet, dass der Sieger des Schlussgangs automatisch Schwingerkönig wird. Mit einem Sieg würde Stucki seinen Widersacher nach Punkten einholen. Als Sieger der letzten Ausmarchung würde Stucki zum König ernannt. Wicki wäre ebenfalls Festsieger und trüge fortan die Bezeichnung «Erstgekrönter». Letzter Erstgekrönter war Eugen Hasler 1989 in Stans – neben dem jungen König Adrian Käser. Den Co-Festsieg hat Joel Wicki also bereits gesichert.
Wickis grosser Vorteil ist, dass ihm ein gestellter Schlussgang für die Königskrönung reicht. Der bislang letzte König nach einem gestellten Schlussgang war Arnold Forrer 2001 in Nyon (gegen Jörg Abderhalden).
Stucki, der am Sonntagmorgen mit den (gestellten) Gängen gegen Joel Wicki und Armon Orlik äusserst hart eingeteilt worden war, schien nach sechs Gängen entscheidend zurückgebunden zu sein. Aber er konnte Armon Orlik überholen, weil dieser mit Sven Schurtenberger nicht zurechtkam und dem Luzerner einen Gestellten zugestehen musste. Stucki seinerseits überdrehte am Boden den massigen Thurgauer Domenic Schneider. Trotz des Abzugs eines Viertelpunkts gelang es Stucki, um einen Viertelpunkt an Armon Orlik vorbeizuziehen. Wicki musste in seinem 7. Gang gegen den für den Berner Verband schwingenden Curdin Orlik lange kämpfen. Denn setzte er sich mit einem Plattwurf souverän durch.
Der gerade noch amtierende Schwingerkönig Matthias Glarner setzte seine Kampagne der Rehabilitierung am Sonntag fort. Der am Boden erzielte Erfolg über den Romand Mickaël Matthey war Glarners vierter Sieg in Folge. Seinen fünften eidgenössischen Kranz hat der Meiringer noch nicht sichergestellt, möglicherweise aber könnte ihm im 8. Gang ein Gestellter reichen.
Bildstrecke: Der Gabentempel am Eidgenössischen Schwingfest
Schuler verteidigt Titel im Steinstossen
Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Zug wurde nicht nur der Schwingerkönig erkoren, sondern auch die besten Steinstösser. Remo Schuler aus Rickenbach wiederholte dabei seinen Sieg von Estavayer in der «Königskategorie».
Mit dem legendären, 83,5 Kilogramm schweren Unspunnenstein erreichte der Schwyzer eine Weite von 3,69 Metern. Im Final, der in der Schwingarena unmittelbar vor dem 8. Gang stattfand, setzte er sich gegen den Aargauer Simon Hunziker (3,60) und den Schwyzer Martin Laimbacher (3,58) durch.
Vor drei Jahren hatte Schuler die Marke von 3,77 Metern geschafft. Wie bereits 2013 und 2016 trat auch der Bob-Olympiasieger Beat Hefti an. Hefti verpasste den Final der Top 5 mit einem Wurf auf 3,52 Meter als Siebter aber erneut knapp.
Hunziker konnte sich damit trösten, in der Kategorie mit dem 20-kg-Stein gewonnen zu haben. Mit dem 40-kg-Stein hiess der Sieger wie bereits in Estavayer Andreas Deuschle aus Deutschland.
Der Stand nach sieben Gängen
1. Joel Wicki 68,75
2. Christian Stucki 67,50
3. Armon Orlik, Marcel Mathis, Sven Schurtenberger und Pirmin Reichmuth je 67,25
4. Kilian Wenger, Fabian Staudenmann und Patrick Schenk je 67,00
5. Samuel Giger 66,75
6. Kilian von Weissenfluh, Simon Anderegg und Matthias Aeschbacher je 66,50.
Die wichtigsten Resultate im 7. Gang
Joel Wicki schlägt Curdin Orlik
Armon Orlik – Sven Schurtenberger gestellt
Christian Stucki schlägt Domenic Schneider
Pirmin Reichmuth schlägt Matthias Aeschbacher
Samuel Giger schlägt Marcel Bieri
Kilian Wenger schlägt Andreas Döbeli
Fabian Staudenmann schlägt Martin Hersche
Daniel Bösch schlägt Michael Wiget
Matthias Glarner schlägt Mickaël Matthey
Lario Kramer – Thomas Kropf gestellt
Die Spitzenpaarungen im 7. Gang
Orlik Armon – Schurtenberger Sven
Wicki Joel – Orlik Curdin
Schneider Domenic – Stucki Christian
Aeschbacher Matthias – Reichmuth Pirmin
Bieri Marcel – Giger Samuel
Döbeli Andreas – Wenger Kilian
Glarner Matthias – Matthey Mickael
Bösch Daniel – Wiget Michael
Hersche Martin – Staudenmann Fabian
Die Zuschauer sind sich einig: Wicki macht's
Noch wenige Schwünge, dann steht der Schwingerkönig 2019 fest. Wer holt sich den Königstitel am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Zug?
Sechster Gang: Gestellter gegen Orlik – Stucki aus dem Rennen?
Christian Stucki, der Publikumsliebling der Schwingergemeinde über die Verbandsgrenzen hinweg, hat nach dem 6. Gang des Eidgenössischen in Zug nur noch geringe Chancen, Schwingerkönig zu werden und gegen das Ende seiner Karriere den schwingerischen Grand Slam zu realisieren.
Er fand gegen den sehr defensiv schwingenden Armon Orlik, den nach fünf Gängen allein Führenden, kein Mittel, obwohl nur er ein paarmal nahe an eine Entscheidung gekommen war.
Joel Wicki bekam nach seinem Kampf gegen Stucki vom Einteilungskampfgerichte die Möglichkeit, sich prächtig erholen. Wie schon in allen vier Gängen vom Samstag benötigte Wicki auch gegen den Appenzeller Michael Bless nur wenige Sekunden für den entscheidenden Schwung.
Die wichtigsten Resultate im sechsten Gang
Christian Stucki – Armon Orlik gestellt
Joel Wicki schlägt Michael Bless
Matthias Aeschbacher schlägt Marcel Bieri
Curdin Orlik schlägt Daniel Bösch
Sven Schurtenberger schlägt Patrick Schenk
Pirmin Reichmuth schlägt Fritz Ramseier
Kilian Wenger schlägt Michael Gwerder
Matthias Glarner schlägt Franz-Toni Kenel
Lario Kramer schlägt Matthias Herger
Samuel Giger schlägt Andi Imhof
Spitzenpaarungen im sechsten Gang
Armon Orlik - Christian Stucki
Marcel Bieri - Matthias Aeschbacher
Pirmin Reichmuth - Fritz Ramseier
Lari Kramer - Matthias Herger
Kilian Wenger - Michael Gwerder
Daniel Bösch - Curdin Orlik
Patrick Schenk - Sven Schurtzenberger
Das Wichtigste im Überblick
--> Spitzenpaarungen im 6. Gang: Orlik - Stucki, Wicki - Bless, Bieri - Aeschbacher
--> Kein Sieger im Kracher des 5. Ganges: Christian Stucki und Joel Wicki gestellt
--> Armon Orlik führt Rangliste an.
--> Alpiger und Käser verletzt out
Glarner wieder mit Maximalnote
Der gestern gescheiterte Titelverteidiger Matthias Glarner behält den Kurs in Richtung seines fünften eidgenössischen Kranzes bei.
Im 6. Gang bezwingt er den Innerschweizer Franz-Toni Kenel. Glarner fixiert den Gegner am Boden und hätte ihn auf herkömmliche Art überdrücken können. Stattdessen hebt er Kenels Rücken deutlich an, um ihn dann ins Sägemehl zu wuchten. Dieses spektakuläre Finish trägt Glarner 10,00 statt 9,75 Punkte ein. Der Bonus könnte sich in der Schlussabrechnung auszahlen.
Die Fahne ist übergeben
Einen fulminanten Festakt erlebten die 56'000 Zuschauer nach dem 5. Gang.
Trychler, Alphornbläser, Jodler, Fahnenschwinger, Musiken, Frauen und Männer in Trachten: Sie alle marschierten in die Arena und reihten sich rund die sieben Sägemehlringe auf, um die Kutsche mit Albert Bachmann, OK-Präsident des Eidgenössischen Schwingfestes 2016 in Estavayer-le-Lac FR, dem aktuellen Ok-Präsidenten Heinz Tännler, Paul Vogel vom Eidgenössischen Schwingerverband sowie Bundespräsident Ueli Maurer zu begrüssen.
Nach dem traditionellen Fahnenempfang vom Freitagnachmittag war es nun an der Zeit für die Zuger, die Fahne offiziell zu übernehmen.
Gewisse Wehmut war in Bachmanns Rede nicht zu überhören. Aber ja, man werde die Fahne nun in die Hände der Zuger übergeben. Sie habe Estavayer nicht nur Freude gebracht, auch Glück. «Und das soll sie auch den Zugern bringen», sagte Bachmann. «Tragt sie mit Stolz.»
Bei Heinz Tännler war hingegen Stolz nicht zu überhören, als er sich an die Schwingerfans wandte. Zug habe es geschafft, erstmals ein Schwingfest in eine Stadt zu holen. Dank viel Goodwill aller Beteiligten. «Möge der Beste heute gewinnen», sagte Tännler – vor ihm auch Bachmann und nach ihm auch der oberste Schwinger Paul Vogel.
«Wer hätte noch vor ein paar Jahren geglaubt, dass das Schwing- und Älplerfest einmal zum grössten Sportanlass werden würde», sagte Bundespräsident Ueli Maurer in seiner Grussbotschaft. Die Schweiz schwinge oft obenaus, sagte er. Es sei toll, dass das Fest so gross sei. Wichtig sei aber, dass bei so «grossen Kisten» der Kern erhalten bleibe. Traufer und Gölä brachten mit ihren Hits danach die Arena zum Schaukeln.
Wicki und Stucki: Gestellter im Fünften
Die Spitzenpaarung vom Sonntagmorgen am Eidgenössischen Fest in Zug ergibt keinen Sieger. Nach sieben Minuten stellen Joel Wicki und Christian Stucki.
Der junge Sörenberger erarbeitete sich die eher gefährlicheren Situationen. Aber ein spektakulärer Angriff, der zur Entscheidung hätte führen können, gelang keinem der beiden.
Im zweiten Spitzenduell des 5. Gangs sicherte sich Armon Orlik gegen Schwingerkönig Kilian Wenger seinen fünften Sieg. Der Bündner führte den Gang überlegen und erreichte nach etwa der Hälfte der sieben Minuten am Boden das Resultat, das ihm 9,75 Punkte einbrachte. Wenger muss alle Hoffnungen auf einen neuerlichen Königstitel nach jenem von 2010 beiseite legen. Allerdings war der Berner Oberländer nach seinen Leistungen der letzten Jahre nicht als Mitfavorit in den Wettkampf gestiegen. Aber Wenger schlägt sich in Zug besser als an den Eidgenössischen 2013 und 2016. In Burgdorf und in Estavayer hatte er jeweils schon in den ersten zwei Gänge alle Chancen verspielt.
Schwingerkönig Matthias Glarner benötigt am Sonntag drei, wenn nicht vier Siege, um mit seinem fünften eidgenössischen Kranz abreisen zu können. Der erste Teil ist dem Meiringer gelungen. Mit einem spektakulären, unkonventionellen Schwung, den er vielleicht frisch kreiert hat, besiegte er den Solothurner Marcel Kropf. Glarner erhielt die Maximalnote, was sich für ihn zuletzt als wichtig erweisen könnte.
Die am Samstag weit zurückgeworfenen Topfavoriten begannen das Pensum vom Sonntag ebenfalls mit Siegen: Samuel Giger bezwang den Berner Defensivspezialisten Hanspeter Luginbühl, Pirmin Reichmuth setzte sich ebenfalls erwartungsgemäss gegen den Nordwestschweizer Stephan Studinger durch.
Die wichtigsten Resultate im 5. Gang
Joel Wicki – Christian Stucki gestellt
Armon Orlik schlägt Kilian Wenger
Michael Bless schlägt Michael Wiget
Marcel Bieri schlägt Fabian Staudenmann.
Daniel Bösch schlägt Patrick Räbmatter.
Sven Schurtenberger schlägt Lario Kramer
Samuel Giger schlägt Hanspeter Luginbühl
Matthias Glarner schlägt Stefan Gasser
Konrad Steffen schlägt Christian Schuler
Matthias Aeschbacher schlägt Marcel Kropf
Daniel Bösch schlägt Patrick Räbmatter
Pirmin Reichmuth schlägt Stephan Studinger
Hintergrund der Einteilung Stucki vs. Wicki
Das Einteilungskampfgericht unter dem Eidgenössischen Technischen Leiter Samuel Feller hat für den 5. Gang am Eidgenössischen vom Sonntagmorgen in Zug zwei sehr attraktive Paarungen zusammengestellt. Die mit 39,75 Punkten führenden Joel Wicki und Christian Stucki werden zusammengreifen. Armon Orlik, der Dritte aus dem Spitzentrio, bekommt es mit Kilian Wenger zu tun, dem Schwingerkönig von 2010 in Frauenfeld.
In der bisherigen Einteilung trifft es den Seeländer Hünen Christian Stucki von allen Hauptfavoriten bislang am härtesten. Stucki musste sich zum Auftakt gegen Pirmin Reichmuth durchsetzen – was er auch tat, und wird er schon zum zweiten Mal auf einen der vier Youngsters treffen (Giger, Orlik, Reichmuth, Wicki), die sich in dieser Saison klar von allen übrigen Schwingern abgehoben haben.
Das Einteilungskampfgericht wurde paradoxerweise von einem von Stuckis Berner Teamkameraden unter Zugzwang gesetzt, von Kilian Wenger. Der Berner Oberländer ist mit drei Siegen am Samstag recht nahe an die Spitze herangerückt. Und er trägt den Status des Schwingerkönigs, weshalb ihm für den 5. Gang ein schwerer Brocken gebührt. Weil Stucki als Berner nicht gegen Wenger antreten kann, blieben dem Kampfgericht nur Orlik und Wicki als Stuckis Gegner.
Das Aus für Käser und Alpiger
Mit Nick Alpiger und Remo Käser mussten für den zweiten Tag des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests in Zug zwei prominente Athleten verletzungsbedingt Forfait erklären. Bei Alpiger, dem grössten Hoffnungsträger der Nordwestschweizer, brach im 2. Gang vom Samstag die Hüftverletzung, die er sich auf dem Weissenstein zugezogen hatte, wieder auf. Er verliess das Fest an Krücken. Auch Käser leidet an den Folgen einer alten Verletzung. Der Berner hatte im Juni einen Bandscheibenvorfall erlitten, seine Teilnahme am Eidgenössischen stand lange Zeit auf der Kippe.
Update nach dem vierten Gang: Wicki, Orlik und Stucki bleiben makellos
Nachdem Pirmin Reichmuth und Samuel Giger haben abreissen lassen, bleiben drei der grossen Favoriten am Eidgenössischen Schwingfest in Zug nach dem ersten Tag makellos. Joel Wicki, Armon Orlik und Christian Stucki gewinnen alle vier Gänge.
Wenn man bedenkt, dass er von Anfang Mai bis Anfang August wegen einer Bänderverletzung im Knie nicht hatte schwingen können, konnte man über die Leistungen von Christian Stucki am ersten Wettkampftag in Zug nur staunen. Nach dem anfänglichen platten Sieg gegen den Topfavoriten Pirmin Reichmuth bettete der Seeländer Riese drei weitere Gegner auf unwiderstehliche Art ins Sägemehl, zuletzt den Urner Matthias Herger. In den vier Gängen büsste Stucki nur einen Viertelpunkt ein.
Armon Orlik musste im 4. Gang den Berner Eidgenossen Patrick Schenk, der die ersten drei Gänge ebenfalls gewonnen haben, bis deutlich nach der Hälfte des Gangs bearbeiten. Dennoch siegte er platt. Joel Wicki machte auch in seinem letzten Gang des Tages kurzen Prozess, diesmal mit dem massigen Thurgauer Domenic Schneider.
Der noch regierende König Matthias Glarner erlebte einen mühseligen Tag. Nur dank der Maximalnote im 4. Gang gegen Urs Doppmann erreichte der Berner Oberländer den Wettkampf des zweiten Tages. Nach der anfänglichen Niederlage gegen Armon Orlik – es war eine kleine Revanche zu Schlussgang des Eidgenössischen 2016 in Estavayer – ärgerte sich Glarner vor allem über die beiden nachfolgenden Gestellten gegen Gegner, die er nach Papierform hätte bezwingen müssen, auch wenn man die schwierige Zeit des Meiringers nach dem furchtbaren Sturz von der Gondel im Juni 2017 berücksichtigt.
Der mit Niederlagen im 1. und im 3. Gang gebeutelte Königsanwärter Samuel Giger tat am Ende des Tages, was er tun konnte. Der Thurgauer besiegte im 4. Umgang den Berner Stefan Studer, den zurzeit besten Hornusser, auf eine Weise, wie man es von Giger gewohnt ist.
Der mit drei Siegen gestartete Luzerner Eidgenosse Sven Schurtenberger wurde im 4. Gang gebremst. Kurz vor Ablauf der Zeit musste es sich dem hoffnungsvollen jungen Berner Fabian Staudenmann geschlagen geben.