Wimbledon Sieben Spieler out: Wimbledon-Debakel für Deutschland

DPA

1.7.2019

Blamabler hätte der Eröffnungstag in Wimbledon für Deutschland nicht verlaufen können. Gleich sieben Spieler scheitern in der ersten Runde. 

Hoffnungsträger Alexander Zverev patzt in Wimbledon gleich zum Auftakt gepatzt und komplettiert damit das deutsche Erstrunden-Debakel beim berühmtesten Tennis-Turnier der Welt. Der 22-Jährige unterliegt überraschend dem tschechischen Qualifikanten Jiri Vesely und reiht sich damit in die Niederlagen-Serie ein. 

Um 17.43 Uhr Ortszeit stand fest, dass kein einziger der sieben deutschen Starter – fünf Männer und zwei Frauen – am Eröffnungstag die zweite Runde erreicht. Philipp Kohlschreiber blieb dabei gegen den serbischen Titelverteidiger Novak Djokovic ohne Chance. Das anfangs 14 Spieler umfassende Aufgebot des Deutschen Tennis Bunds reduziert sich bereits nach dem ersten Tag um die Hälfte.

Diskussionen mit dem Schiedsrichter

Auch für Zverev ist das berühmteste Tennis-Turnier damit vorbei, bevor es richtig angefangen hat. Nach dem ersten Matchball für den Vorjahres-Achtelfinalisten war sein Aus besiegelt – die Niederlage fügt sich in ein Auf und Ab in einer bislang durchwachsenen Saison der deutschen Nummer eins ein.

Zverev hatte sich auf eine schwierige Erstrundenpartie eingestellt und der Weltranglisten-108. Vesely bestätigte schnell seine Einschätzung. Zunächst lief zwar alles wie gewünscht für den 1,98 Meter grossen Schlaks aus Hamburg mit Wohnsitz in Monte Carlo. Die Nummer sechs der Setzliste schlug stark auf und sicherte sich mit dem ersten Break der Partie den ersten Satzgewinn.

Beobachtet von seinem Trainer Ivan Lendl verlor der 22-Jährige jedoch mit dem Aufschlagverlust im zweiten Satz seine Linie. Nach dem Satzausgleich fing Zverev an, mit dem Schiedsrichter zu diskutieren und gab prompt schon wieder seinen Aufschlag ab. Drei Chancen, wieder auf 3:4 heranzukommen liess der deutsche Hoffnungsträger aus und musste wenig später bei Satzrückstand mit der Situation klar kommen, dass jede weiter Schwächephase das frühe Aus bedeuten würde.

Herber Rückschlag in Zverevs Karriereplanung

Noch nie war Zverev bei seinen vier Wimbledon-Teilnahmen zuvor in der ersten Runde ausgeschieden. Er schien seine erste mittelgrosse Ergebniskrise zum Ende der Sandplatz-Saison abgeschüttelt zu haben, seine Knieblessur vom Turnier im westfälischen Halle hatte er nach eigenen Worten rechtzeitig zum Höhepunkt der Rasensaison auskuriert.

Schon oft hatte Zverev seine kämpferische Stärke bewiesen und drohende Niederlagen noch abgewendet. Gegen den konstant spielenden Linkshänder Vesely fand er aber im vierten Satz keinen Weg zu einem Break. Das erste Erstrunden-Scheitern bei einem der vier wichtigsten Turniere seit mehr als zwei Jahren ist zweifelsohne ein herber Rückschlag in Zverevs ambitioniertem Karriereplan.

Immerhin gelang Zverev im Gegensatz zu seinen Landsleuten ein Satzgewinn

Schon zuvor war der Eröffnungstag auf der berühmten Tennis-Anlage ernüchternd verlaufen. Kohlschreiber musste sich dem serbischen Weltranglisten-Ersten Djokovic 3:6, 5:7, 3:6 geschlagen geben. Der Augsburger zeigte zwar eine couragierte Leistung, blieb aber letztendlich chancenlos. Auch für Mona Barthel, Anna-Lena Friedsam, Peter Gojowczyk, Cedrik-Marcel Stebe und Mischa Zverev war das besondere Wimbledon-Gefühl schnell wieder Geschichte. Ausser Zverev gelang es keinem, einen Satz für sich zu entscheiden.

Die deutschen Hoffnungen ruhen nun noch mehr auf Angelique Kerber. Die Titelverteidigerin greift wie sechs weitere deutsche Teilnehmer am Dienstag erstmals in das Spielgeschehen ein. Gegen die Schwäbin Tatjana Maria steht auch die Kielerin vor einer kniffligen Aufgabe.

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