«Es fehlt mir an Selbstvertrauen» Stan Wawrinka hadert nach Startniederlage mit seinem Spiel

Sb10

28.6.2022

Die Weltnummer 13 Jannik Sinner war im Wimbledon für Stan Wawrinka eine Nummer zu gross. Der Waadtländer unterlag in der ersten Runde gegen den Italiener in vier Sätzen und hadert danach mit seinem Spiel. 

Sb10

Wawrinka hat in der Tennis-Szene immer noch eine grosse Strahlkraft. So erhielt der Waadtländer in Wimbledon eine der begehrten Wildcards und musste nicht auf sein geschütztes Ranking zurückgreifen. Nach seiner langen Verletzungspause aufgrund einer Knieoperation ist Wawrinka derzeit nur die Nummer 267 des ATP-Rankings.

Dabei ist Wimbledon das einzige Grand-Slam-Turnier, das der Lausanner nicht gewonnen hat. Seine besten Resultate auf dem Londoner Rasen waren die Viertelfinals 2014 und 2015.

Gegen Sinner war Wawrinka leider weit davon entfernt, diese Marke zu knacken, auch wenn der Routinier bei einzelnen Ballwechseln ab und zu seine Klasse aufblitzen liess. Nach 2:42 Stunden musste er dem Südtiroler zum Sieg gratulieren. 

Gerade mal 38 Prozent von Wawrinkas ersten Aufschläge landeten im ersten Satz im Feld.
Gerade mal 38 Prozent von Wawrinkas ersten Aufschläge landeten im ersten Satz im Feld.
Bild: Getty 

Grosser Frust – geht es auf Sand aufwärts?

«Das war ziemlich frustrierend, denn mein Niveau ist viel höher, als heute zu sehen war. Ich war überhaupt nicht im Spiel drin. Es fehlt mir an Selbstvertrauen, ich probiere viel aus und zögere», resümiert Wawrinka. Im Training spiele er viel besser. «Ich spüre, dass ich mich dort meinem Niveau annähere, welches ich haben will, darum sitzt der Frust nach so einer Leistung umso tiefer», so der dreifache Grand-Slam-Champion.  

Mit dem 20-jährigen Sinner – an Nummer 10 gesetzt –  traf Wawrinka aber auch auf einen aggressiven Gegner. Doch auf dessen Spielweise hatte er sich eingestellt, doch das mangelnde Selbstvertrauen sowie sein Zögern hätten zu Fehlern geführt, die er momentan nicht ausmerzen könne, bedauert Wawrinka. Immerhin gelang es ihm, Sinner einen Satz abzuknöpfen. Der Mann mit der schönsten Rückhand auf der Tour hält aber selbstkritisch fest, dass noch sehr «viel Arbeit» vor ihm liege. 

In den nächsten Wochen spielt man wieder auf Sand, wo Wawrinka sich deutlich wohler fühlt. Dass er besser spielen kann, will die frühere Weltnummer 3 nun auch im Ernstkampf zeigen. Zunächst im schwedischen Bastad, dann in der Heimat in Gstaad.