Wimbledon-TickerWimbledon-Ticker: Kerber holt sich ihren ersten Titel in Wimbledon ++ Nadal unterliegt Djokovic ++ Küng verpasst Sensation bei den Juniorinnen
Aus Wimbledon: Roman Müller
14.7.2018
Der heutige Samstag in Wimbledon bot drei grosse Spiele: Die Fortsetzung des Halbfinals Djokovic – Nadal, den Frauenfinal zwischen Angelique Kerber und Serena Williams und der Final der Juniorinnen mit der Schaffhauserin Leonie Küng.
Serena Williams verpasst im Final die Chance, als erste Mutter seit 1980 in Wimbledon zu gewinnen. Die 36-jährige Amerikanerin verliert gegen die Deutsche Angelique Kerber deutlich 3:6, 3:6.
Die 30-jährige Linkshänderin aus Kiel hatte 2016 das Australian Open sowie das US Open gewonnen und war die Nummer 1 der Welt geworden, hatte aber im vergangenen Jahr grosse Mühe, diese Erfolge zu bestätigen. Nun gewann sie in Wimbledon als erste Deutsche seit Steffi Graf 1996.
Kerber nahm den Bus
Dieses Bild werden wir heute Abend wohl kaum nochmals sehen. Wimbledon-Finalistin Angelique Kerber nahm am Donnerstag nach ihrem Halbfinalsieg über Jelena Ostapenko den Bus nach Hause.
Der frühere Weltranglisten-Erste Novak Djokovic steht zum fünften Mal im Endspiel von Wimbledon. Im Halbfinale gegen den spanischen French-Open-Gewinner Rafael Nadal setzt sich der 31-jährige Serbe im Nachsitzen am Samstag mit 6:4, 3:6, 7:6 (11:9), 3:6, 10:8 durch und trifft am Sonntag ab 15 Uhr Schweizer Zeit auf den Südafrikaner Kevin Anderson.
Das Halbfinale zwischen Nadal und Djokovic war am Freitagabend um kurz nach 23.00 Uhr in London wegen der fortgeschrittenen Zeit nach drei Sätzen unterbrochen worden. Zuvor hatte sich Anderson in 6:36 Stunden im zweitlängsten Spiel und längsten Halbfinale der Wimbledon-Geschichte mit 26:24 im fünften Satz gegen den US-Amerikaner John Isner behauptet.
Küng spielt nicht unbedingt schlechter als die Polin. Sie muss in Sachen Präzision, besonders beim Service, etwas zulegen. So auch beim Return. Dann liegt die Wende noch drin. Wieder einmal kommt Küngs Improvisations-Talent zum Vorschein. Sie lobt ihre Gegnerin mit einem Volley. Tosender Applaus im mittlerweile sehr gut gefüllten Stadion. Trotzdem reichts in diesem ersten Aufschlagspiel der Polin nicht ganz zum Break. Ob Küng den Satzverlust verdaut hat? Scheint so. Sie spielt einige herrliche Bälle und trifft jetzt auch die Linien besser. Sie gleicht aus zum 1:1.
Swiatek serviert weiterhin hervorragend. Wenn der erste Aufschlag kommt, ist es schwierig für die Schweizerin, ins Spiel zu kommen. Swiatek versucht stets, als erste Druck zu machen. Sie hat bereits 23 Winner geschlagen, gegenüber 9 von Küng. Allerdings häufen sich bei ihr auch etwas die Fehler.
Im zweiten Aufschlagspiel führt Küng 40:15 und produziert dann 2 Doppelfehler in Serie, gefolgt von einem Rückhandfehler. Beim Breakball gegen sie: Ein sehr knapper Ball der Polin. Küng spielt zurück, ihr Ball landet im Aus und erst dann verlangt sie die Challenge. Die kriegt sich natürlich nicht. Swiatek schafft das Break und bestätigt es anschliessend mit einem souveränen Aufschlagspiel zum 4.1.
Auch das nächste Service-Game Küngs gestaltet sich wieder schwierig. Die Polin erwischt sie immer wieder mit Grundschlägen von eindrücklicher Wucht und Präzision. Küng kämpft sicher aber durch und verkürzt auf 2:4.
Aber die Polin zieht ihr Powerspiel durch und erhöht auf 5:2. Jetzt brauchen wir ein Tenniswunder, sonst ist das Spiel schnell vorbei.
Und es ist Tatsache: Leonie Küng unterliegt Swiatek im Wimbledon-Final der Juniorinnen in zwei Sätzen.
Küng konnte heute ihre Bestleistunen dieser Woche nicht ganz abrufen. Und ihre Gegnerin hat sich in einen regelrechten Rausch gespielt. Am Schluss konnte die ehrgeizige Schaffhauserin ihre Tränen der Enttäuschung nicht zurückhalten. Trotzdem kann sie stolz sein auf diese Leistung bis hier hin und wenn sie so weiter macht, werden wir bald wieder von ihr hören.
Die beiden Spielerinnen betreten Court 1. Ein warmer Applaus hallt durch das Stadion. Beide haben ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Court 1 fasst über 11'000 Plätze. Das Stadion ist etwa zur Hälfte gefüllt. In wenigen Minuten geht's los. Die Polin Swiatek serviert als erste.
Und sie beginnt nervös. Drei unerzwungene Fehler und Küng hat ihren ersten Breakball, den sie jedoch nicht verwerten kann. Danach ein glücklicher Winner der Polin per Netzroller Spielball. Nach einem Rückhandfehler Küngs geht das erste Game an die Polin. Nun Küngs erstes Aufschlagspiel. Die Polin schlägt zwei herrliche Winner. Gefolgt von einem Doppelfehler der Schweizerin. Drei Breakbälle für Swiatek. Zwei davon wehrt Küng ab. Beim dritten entwickelt sich ein packendes Grundlinienduell, das die Polin mit einem perfekten Stoppball abschliesst. Sie schafft das Break zum 2:0.
Es folgt ein leichtes Aufschlagspiel der Polin zu null. Küng ist bisher noch nicht richtig in diesem Match angekommen. Swiatek scheint mit besonders mit Küngs Aufschlägen keine grosse Mühe zu haben. Fast jeder kommt zutrück. Trotzdem holt Küng ihr erstes Game. 1:3.
Küng kommt besser ins Spiel. Sie variiert und kann vor allem mit ihrer Rückhand Druck machen. Sie erkämpft sich ihre ersten zwei Breakbälle, welche sie jedoch nicht nutzen kann. Auch, weil sie Polin sehr gut serviert. Trotzdem: Dieses Game muss der Schweizerin Mut machen. Herrlicher Punkt der Polin zum 0:15. Sie lockt Küng mit einem geschickten Stoppball ans Netz und spielt dann einen perfekten Lob hinterher.
Swiatek macht das, was Küng in den bisherigen Spielen besonders gut gemacht hat: Sie sucht und findet die Linien. Bei Breakball landet eine weitere krachende Vorhand von ihr knapp im Aus, was das Hawk Eye bestätigt. Anschliessend verkürzt Küng zum 2:4.
Im nächsten Servicegame kommt Küng schnuppert Küng an einer weiteren Breakchance und führt 30:15. Danach folgen aber drei Returnfehler in Serie und Swiatek erhöht auf 5:2. Die Schaaffhauserin muss nun gegen den Satzverlust aufschlagen. Das macht sie souverän. Ein Game zu null. Nun die Chance für die Polin, den Satz nach Hause zu servieren.
Küng führt dort 30:15. Dann Riesenpech: Ein Winner der Polin dank einem Netzroller zum 30:30. Ein Raunen geht durchs Stadion. Nach einem schön herausgespielten Punkt holt sie sich einen Breakball. Danach folgen aber zwei Asse der Polin, die nun Satzball hat. Es folgen die beiden besten Ballwechsel des bisherigen Spiels. Beide gehen an Küng. Eine erneute Breakchance für sie. Und die packt sie! Sie verkürzt auf 4:5.
Oje, was für ein Fehlstart. Zwei gute Returns der Polin und ein Fehler der Schweizerin. Drei Satzbälle für Swiatek. Die ersten beiden ersten kann Küng abwehren, aber den dritten nicht. Swiatek beendet diesen Satz mit einem krachenden Vorhand-Winner. Er geht 6:4 an die Polin.
Juniorin Küng spielt heute um den Wimbledon-Titel
Fünf Jahre nach Belinda Bencics Triumph steht in Wimbledon wieder eine Schweizer Juniorin im Final. Die 17-jährige Schaffhauserin Leonie Küng setzte sich gestern in einem hochspannenden Match 6:4, 6:7 (6:8), 6:3 gegen die Chinesin Xiyu Wang durch. Heute spielt sie um 14 Uhr Schweizer Zeit gegen die Polin Iga Swiatek um den Turniersieg. Fiebern Sie bei uns via Live-Ticker mit Leonie mit. Falls Sie mehr über die Finalistin erfahren wollen, lesen Sie unser ausführliches, exklusives Interview mit ihr.
Die Ausgangslage dieses Finals ist völlig offen. Küng und Swiatek haben noch nie gegeneinander gespielt. Im WTA-Ranking ist die Polin (WTA 347) etwas besser klassiert als die Schweizerin (WTA 417), was aber nicht viel aussagt. Beide haben auf ihrem Weg in den Final nur einen Satz abgegeben. Swiatek hat dabei in der ersten Runde die an Nummer 1 gesetzte Whitney Osuigwe bezwungen, in der zweiten Runde die Schweizerin und letzjährige Halbfinalistin Simona Waltert und im Halbfinal die an Nummer 4 gesetzte Chinesin Xinyu Wang. Küng ihrerseits hat auf dem Weg in den Final die Nummern 6, 9, 10 und 13 der Setzliste bezwungen und erst im Halbfinal gegen die Chinesin Xiyu Wang erstmals einen Satz abgegeben. Wenn Küng so aggressiv, präzis und nervenstark spielt, wie in den Runden zuvor, dann wird es ihre Gegnerin extrem schwer haben.
Nadal – Djokovic: Heute geht's weiter mit Satz 4
Rafael Nadal muss heute Samstag einen 1:2-Satzrückstand aufholen, wenn er sich die Chance auf einen dritten Wimbledonfinal wahren will. Hier geht's zum Liveticker.
Der zweite Wimbledon-Halbfinal zwischen der Weltnummer 1 und Novak Djokovic, der gestern nach dem langen Spiel zwischen Kevin Anderson und John Isner erst um 20.08 Uhr begonnen hatte, konnte am Freitagabend trotz des Dachs auf dem Centre Court nicht mehr beendet werden. Aus Rücksicht auf die Einwohner darf nur bis 23.00 Uhr Lokalzeit gespielt werden. Die Partie wird nun heute um 14 Uhr Schweizer Zeit vor dem Damenfinale zwischen Angelique Kerber und Serena Williams auf dem Centre Court fortgesetzt.
Djokovic führt nach fast drei Stunden Spielzeit mit 2:1 Sätzen. Er gewann den ersten Durchgang dank eines Breaks zum 4:3 mit 6:4 und verlor den zweiten mit 3:6. Den hochklassigen dritten Satz sicherte sich der Serbe nach Abwehr von drei Satzbällen mit 11:9 im Tiebreak. Ein irres Tiebreak, das unter anderem den epischen Ballwechsel im Video unten enthielt.
Kann Kerber Williams' achten Titel verhindern?
Im Anschluss an die Halbfinal-Fortführung zwischen Djokovic und Nadal wird auf dem Centre Court der Final der Frauen ausgetragen. Serena Williams ist dort gegen Angelelique Kerber zu favorisieren. Im Direktvergleich steht es 8:2 für die Amerikanerin, welche das Ziel hat, als erste Mutter seit 1980 in Wimbledon den Titel zu holen. Es wäre ihr achter in Wimbledon. Ausserdem würde Williams mit ihrem 24. Grand-Slam-Einzeltitel mit Rekordhalterin Margaret Smith Court gleichziehen. Allerdings sollte man Kerber nicht unterschätzen. Sie hat auf ihrem Weg in den Final tolles Tennis gezeigt und dabei nur in der zweiten Runde einen Satz abgegeben. Hier geht's zum Live-Ticker.
Die besten Ballwechsel vom Freitag
Highlights von gestern: Rechtshänder Anderson mit links!
Was war das schönste Geschenk, das je unter dem Weihnachtsbaum lag? Und was haben sie sich immer gewünscht, aber nie erhalten? Genau das will blue Sport von unseren Nati-Spielerinnen wissen.
22.12.2024
Cédric Zesiger, wie verbringst du Weihnachten?
Wolfsburg-Abwehrspieler Cédric Zesiger spricht mit blue Sport über Weihnachten, sein Privatleben, die baldige Geburt seines ersten Kindes.
20.12.2024
Cédric Zesiger: «Das Nicht-Aufgebot war ein Schlag ins Gesicht»
Er wird 25-mal für die Nati aufgeboten, kommt aber kaum zum Zug. Cédrig Zesiger hat zur Nationalmannschaft deshalb ein zwiespältiges Gefühl.
23.12.2024
Top-Goals 2024: Die 5 schönsten Treffer in der UEFA Europa & Conference League
Die Redaktion hat entschieden: Hier sind die fünf tollsten Tore des Jahres 2024 der UEFA Europa und Conference League.
23.12.2024
Top-Goals 2024: Die 5 schönsten Treffer in der UEFA Champions League
Die Redaktion hat entschieden: Hier sind die fünf tollsten Tore des Jahres 2024 der UEFA Champions League.
23.12.2024
Nati-Spielerinnen im weihnachtlichen Kreuzverhör
Cédric Zesiger, wie verbringst du Weihnachten?
Cédric Zesiger: «Das Nicht-Aufgebot war ein Schlag ins Gesicht»
Top-Goals 2024: Die 5 schönsten Treffer in der UEFA Europa & Conference League
Top-Goals 2024: Die 5 schönsten Treffer in der UEFA Champions League