US Open Ticker US Open Ticker: Schndyers Märchen endet früh ++ Federer zum Auftakt souverän ++ Djokovic schwitzt sich weiter ++ Bencic, Bacsinszky und Vögele scheiden aus 

aus New York: Jan Arnet

28.8.2018

Vorhang auf und Bühne frei für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Wir halten Sie mit unserem Tages-Ticker über die Geschehnisse in Flushing Meadows auf dem Laufenden.


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Die wichtigsten Spiele des Tages

Schnyder scheidet trotz Aufholjagd aus

Das kleine Tennis-Märchen von Patty Schnyder ist beendet. Die bald 40-jährige Baselbieterin verlor die Partie der 1. Runde gegen die Russin Maria Scharapowa (WTA 22) nach hartem Kampf in 1:51 Stunden 2:6, 6:7 (6:8).

Schnyder, die sich als älteste Spielerin an einem Grand-Slam-Turnier erfolgreich durch die Qualifikation gekämpft hatte, wehrte sich im Duell mit der ehemaligen Nummer 1 in der Night-Session im Louis-Armstrong-Stadion nach Kräften. Im zweiten Durchgang holte sie einen 1:5-Rückstand auf, ehe die Russin im Tiebreak ihren vierten Matchball mit einem starken Return verwertete.

Die Schweizerin zeigte sich nicht nach dem Match ganz zufrieden. «Ich habe extrem schlecht aufgeschlagen, vor allem im ersten Satz», ärgerte sie sich. Dass sie nochmals zurückgekommen sei, habe auch an Scharapowa gelegen, die sich eine Schwäche geleistet habe. «Ein bisschen stolz bin ich aber schon, dass ich doch ein bisschen Widerstand leisten konnte.»

Für Schnyder war es bei ihrer 15. Teilnahme im Haupttableau in New York, der ersten seit 2011, die erste Erstrunden-Niederlage. 1998 und 2008 hatte sie in Flushing Meadows die Viertelfinals erreicht.

Federer zum Auftakt souverän

Roger Federer lässt in seinem Auftaktspiel gegen Yoshihito Nishioka nichts anbrennen und gewinnt 6:2, 6:2, 6:4. In den ersten beiden Sätzen erteilte der Schweizer dem 22-jährigen Japaner eine Lehrstunde. Im Dritten dann begeht Federer mehr Fehler und muss sogar einmal seinen Aufschlag abgeben. In Gefahr geriet der Sieg für Roger aber nie (zum Spielbericht). In Runde 2 trifft die Weltnummer 2 am Donnerstag auf den Franzosen Benoit Paire, der seine Erstrundenpartie gegen Dennis Novak in vier Sätzen gewann.

Djokovic mit Satzverlust weiter

Novak Djokovic steht in der 2. Runde. Der Top-Favorit aus Serbien schlägt Marton Fucsovics aus Ungarn in der Mega-Hitze von New York aber nicht mühelos. Den zweiten Satz musste Djokovic abgeben, im dritten lag er zwischenzeitlich mit Break zurück. Am Ende zieht der zweifache US-Open-Champion den Kopf aber noch aus der Schlinge und gewinnt 6:3, 3:6, 6:4, 6:0. In Runde 2 trifft Djokovic auf den US-Amerikaner Tennys Sandgren.

Braucht erstmal eine Abkühlung: Novak Djokovic.
Braucht erstmal eine Abkühlung: Novak Djokovic.
Getty Images

Zverev gibt nur 5 Games ab

Der Weltranglisten-Vierte Alexander Zverev zieht mit einem lockeren 6:2, 6:1, 6:2-Sieg gegen den kanadischen Aussenseiter Peter Polansky in die 2. Runde ein. Beobachtet von seinem neuen Trainer Ivan Lendl brauchte der deutche Mitfavorit nur 1:35 Stunden zum glatten Erfolg. 

Bencic, Bacsinszky und Vögele scheitern in der 1. Runde

Es ist (noch) kein Schweizer Tag an den US Open. Für Belinda Bencic und Stefanie Vögele Timea Bacsinszky bedeutet die 1. Runde Endstation.

Bencic unterliegt Aliaksandra Sasnovich (WTA 33) aus Weissrussland in drei Sätzen 6:2, 1:6, 2:6. Bacsinszky verliert gegen die Serbin Aleksandra Krunic (WTA 49) ebenfalls in drei Sätzen 2:6, 6:3, 0:6.

Die bitterste Niederlage kassiert Stefanie Vögele. Die 28-Jährige geht gegen Monica Puig aus Puerto Rico gleich mit 0:6, 0:6 unter.

Hier gehts zu den Spielberichten!

Belinda Bencic und Timea Bacsinszky sind in New York schon gescheitert.
Belinda Bencic und Timea Bacsinszky sind in New York schon gescheitert.
Bild: Getty Images

Tränen beim Duell zweier Nachwuchshoffnungen

Das kanadische Duell der Shooting-Stars Denis Shapovalov (19) und Felix Auger-Aliassime (18) endete in der Nacht auf Dienstag in Tränen. 

Auger-Aliassime leidet an einer seltenen Krankheit, die in der New Yorker Hitze erbramungslos zuschlug: Der Kanadier hat Tachykardie, was zu einem anhaltenden beschleunigten Puls führen kann. Nachdem die beiden Kontrahenten in den ersten beiden Sätzen teilweise Weltklasse-Tennis zeigten (Highlights weiter unten), ging im dritten Umgang bei Auger-Aliassime plötzlich nichts mehr. Beim Stand von 1:4 gibt der Spieler von Weinkrämpfen geschüttelt auf. «Ich habe es einfach nicht geschafft, den Puls runter zu bekommen», so der Teenager.

Denis Shapovalov liess es sich nicht nehmen, seinen guten Freund zu trösten und zu loben. «Ich habe ihm gesagt, dass er sich keine Sorgen machen soll. Das war nur ein Match. Irgendwann werden wir hier das Finale spielen.»

Die Highlights bis zum Spielabbruch


Federer: Vom Museum auf den Center Court

Vor seinem ersten Einsatz an den diesjährigen US Open, die er erstmals seit 2008 gewinnen will, stattet Roger Federer dem Metropolitan Museum of Arts, kurz Met, einen Besuch ab. An seiner Seite: Vogue-Gründerin und Stil-Ikone Anna Wintour, die ihrem Freund eine Privataudienz ermöglicht.

Federer postet zahlreiche Bilder von diesem Besuch auf Instagram, scheinbar hat ihm der Ausflug Spass gemacht. «Ich hatte eine tolle Zeit in der Ausstellung», kommentiert der 20-fache Grand-Slam-Sieger. Spass will der Maestro auch auf dem Platz haben. Doch sein Auftaktgegner Yoshi Nishioka will es ihm nicht ganz so einfach machen. Die Partie findet in der Nacht auf Mittwoch statt (1 Uhr Schweizer Zeit, hier gehts zum Ticker).

Had a great time exploring the met!🗽🧐🚕 #heavenlybodies @metmuseum

Ein Beitrag geteilt von Roger Federer (@rogerfederer) am

Selfie time at the Met. Visitor 1,000,001🤳🏻😃🕺

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Schweizer Frauen-Tag in Flushing Meadows

Im Turnier der Frauen figurieren dank den in der Qualifikation erfolgreichen Patty Schnyder und Jil Teichmann, die gestern gewinnen konnte, erstmals seit 2002 wieder fünf Schweizerinnen im Haupttableau eines Grand-Slam-Turniers. Schnyder ist nach sieben Jahren wieder dabei und trifft in der Night-Session gleich auf Maria Scharapowa.

Die besten Chancen auf ein Weiterkommen aus Schweizer Sicht hat indessen Belinda Bencic . Die 21-Jährige aus Wollerau vermochte zwar auf der nordamerikanischen Hartplatz-Tournee bislang nicht zu überzeugen, bewies in der Vergangenheit aber, dass ihr das US Open liegt. Bei ihrem Debüt 2014 erreichte sie sogleich die Viertelfinals, ihr bestes Grand-Slam-Ergebnis. 2015 und 2016 schaffte sie immerhin den Einzug in die 3. Runde, vor einem Jahr fehlte sie verletzungsbedingt.

Für Stefanie Vögele und Timea Bacsinszky wäre jeder Sieg bereits ein Erfolg. Die Aargauerin Vögele hat in den letzten drei Jahren nur eine Partie in einem Hauptfeld eines Major-Events gewonnen. Die im letzten Jahr von Verletzungen geplagte Waadtländerin Bacsinszky hat in diesem Jahr alle sechs gespielten Partien auf der WTA Tour verloren.


Ferrers Abschied

Mit David Ferrer (36, ATP 148) verliert die Tenniswelt einen der grössten Spieler aller Zeiten, die nie ein Grand-Slam-Turnier gewonnen haben. Auch Roger Federer zollte dem Spanier Respekt via Twitter. Wie sich der «Strassenkämpfer» von der grossen Bühne verabschiedet, sehen Sie hier: 


Oft spektakuläres Tennis, sonst leise: Auch Mayer tritt ab

Am Ende seiner Tennis-Karriere wirkte Florian Mayer im Reinen mit sich. Mit dem Erstrunden-Aus bei den US Open verabschiedete sich einer der unorthodoxesten, aber auch zurückhaltendsten Spieler nach mehr als anderthalb Jahrzehnten aus dem Profizirkus.

«Es war schon ein bisschen komisch. Es wird was fehlen», meinte Mayer nach dem 2:6, 2:6, 7:5, 4:6 gegen den favorisierten Kroaten Borna Coric, dem er bei schwülen 33 Grad noch einen Satz abnehmen konnte. Auch wegen der oft unangenehmen feuchten Hitze gehörte das Grand-Slam-Turnier in New York nicht zu den liebsten Veranstaltungen Mayers. Kriminell sei es, unter solchen Bedingungen zu spielen, befand er.

Schon Ende April hatte Mayer seinen Abschied angekündigt, er fühlte, dass es Zeit war, weil der Körper nicht mehr stark genug war und die jüngere Konkurrenz allmählich übermächtig wurde. Auf frustrierende Niederlagen hatte der einstige Weltranglisten-18. keine Lust mehr. «Ich fühle mich auch erleichtert», sagte Mayer und blickte mit Stolz auf seine Karriere zurück. «Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Top 20 gestanden bin, mit Halle ein 500er-Turnier gewinne, dazu Viertelfinale in Wimbledon», sagte er am Ende einer langen Reise.


Die Spiele der Männer am Dienstag

Die Spiele der Frauen am Dienstag

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