Roger Federer kehrt in Cincinnati auf die ATP-Tour zurück. Es ist der Ort, an dem der Schweizer einst mit Rafael Nadal für den vielleicht lustigsten Medienauftritt seiner Karriere sorgte. Acht Jahre danach spricht Federer über das amüsante Video.
Sie wollten eigentlich nur die beiden Exhibition-Matches für ihre Stiftungen promoten, doch wegen ihrer mangelnden Schauspiel-Künsten konnten sich die beiden Tennis-Superstars nur noch kugeln vor lachen und brachten keinen geraden Satz heraus. Roger Federer und Rafael Nadal bewiesen mit diesem Video, das natürlich viral ging, dass sie eigentlich auch ganz normale Kerle sind. Und erlangten weltweit noch mehr Sympathien, als sie ohnehin schon hatten (s. Video oben).
Acht Jahre danach blickt Federer an Ort und Stelle auf den witzigen Auftritt zurück. Der 20-fache Grand-Slam-Sieger verrät, wie es zum Lachanfall kam: «Es sollte eigentlich was ganz Einfaches werden. Ich sollte etwas sagen und dann er – wie beim Ping Pong. Wir haben auf Rafa gewartet, er war etwas spät dran». Nadal habe keine Ahnung gehabt, was er sagen müsse, also fragte er nach. «Dann haben wir realisiert, dass es eigentlich gar nicht so einfach ist, sich die vorgegebenen Sätze zu merken und das Ganze gut rüberzubringen», so Federer weiter.
«Am Anfang machten wir Fehler, weil wir den Rhytmus noch nicht gefunden hatten. Als wir es endlich draufgehabt hätten, konnte ich ihn nicht mehr ansehen, weil da Rafael Nadal neben mir sass und wir nicht Tennis spielten, sondern schauspielerten. Schliesslich endete das Ganze ziemlich komisch.» Nur fünf Minuten hätten die Aufnahmen dauern sollen. «Aber am Ende waren es 30 Minuten voller Kichern und Fluchen. 'Oh mein Gott, sind wir so schlecht? Was ist nur los mit uns? Es tut mir leid'.»
Am Ende war der Maestro aber doch ziemlich zufrieden, wie das Ganze herausgekommen ist. «Es war ja alles für einen guten Zweck. Ich wollte meine Stiftug promoten und er seine. Es passierten also viele gute Dinge zur selben Zeit.»
«Der hektische Teil meines Lebens ist vorbei»
Federer gibt in Cincinnati in der Nacht auf Mittwoch (ca. 1 Uhr Schweizer Zeit) sein Comeback auf der ATP-Tour. Die Zweitrunden-Partie gegen den Deutschen Peter Gojowczyk (ATP 47) ist für den 37-Jährigen der erste Auftritt seit seinem bitteren Viertelfinal-Aus in Wimbledon gegen Kevin Anderson vor knapp fünf Wochen.
Das ATP-1000-Turnier in Toronto von letzter Woche liess Federer aus. In Cincinnati gibt er Auskunft über diesen Entscheid: «Natürlich würde man gerne überall spielen, aber man ist letztlich glücklicher, eine Woche frei zu nehmen und dafür auf der Tour zu bleiben, anstatt zu spielen, bis irgendwas passiert und man vielleicht auf Dauer weg ist.»
Federer weiss, wovon er spricht. Letztes Jahr spielte er in Toronto und klagte später bei den US Open über Rückenschmerzen. Deshalb lässt er lieber ein Turnier zu viel aus als eines zu wenig. «Ich bin ziemlich entspannt, was meinen Spielplan angeht. So habe ich auch mehr Zeit für meine Familie, was sehr wichtig für mich ist», sagt er. «Der hektische Teil meines Lebens ist vorbei.»
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