Da bleibt kein Auge trocken Andy Murray wird in Wimbledon emotional verabschiedet

sda

4.7.2024 - 22:45

Andy Murray wird auf dem Centre Court von Wimbledon von den Emotionen übermannt.
Andy Murray wird auf dem Centre Court von Wimbledon von den Emotionen übermannt.
Keystone

Im Einzel konnte er nicht Abschied nehmen, doch im Doppel mit seinem Bruder Jamie steht Andy Murray noch einmal auf dem Centre Court von Wimbledon. Es ist ein emotionaler Abschied.

4.7.2024 - 22:45

Die erste Standing Ovation gibt es schon vor dem Match, danach ist Zeit für Taschentücher und weitere Ovationen. Andy Murray wird vom Centre Court in Wimbledon verabschiedet. Mit Abschieden hat es beim schottischen Vorzeigekämpfer allerdings immer auch Fragezeichen.

2019 gab er am Australian Open unter Tränen seinen Rücktritt bekannt, weil die Hüfte nicht mehr mitmachte. Doch er kam – mit einem künstlichen Hüftgelenk – noch einmal zurück. Nun ist aber bald endgültig Schluss, nach den Olympischen Spielen, spätestens aber im Herbst. Der Körper des 37-Jährigen macht definitiv nicht mehr mit.

Das Doppel der 1. Runde ging übrigens gegen die Australier Rinky Hijikata/John Peers 6:7, 4:6 verloren, doch das war dann völlig egal. Offensichtlich bedeutete es Andy Murray sehr viel, dieses Doppel noch einmal mit seinem älteren Bruder bestreiten zu können. «Vorher hatte es nie geklappt.»

Von Tragödien und Triumphen

Roger Federer war zuvor im Stadion, nach Spielende standen Grössen wie Novak Djokovic, John McEnroe, Martina Navratilova oder Tim Henman Spalier, als auf dem Videoschirm noch einmal die grössten Erfolge – und Tiefschläge – Murrays Revue passierten. Vom verlorenen Wimbledon-Final 2012 gegen Roger Federer, als der Schotte mit seiner herzzerreissenden Rede die Herzen aller eroberte. «Ich bin nicht einer, der sich leicht öffnet», gab Murray zu. «Aber da sahen die Leute, wie viel mir dieser Sport und dieser Ort bedeutet.»

Bis zu seinen Triumphen, wieder gegen Federer, an den Olympischen Spielen in London und 2013 und 2016 endlich in Wimbledon. «Die drei waren ja ganz okay», meinte Murray in seinem trockenen Humor über Federer, Djokovic und Rafael Nadal. «Es war nicht grade das leichteste, an ihnen vorbeizukommen.»

Riesiger Druck

Er erzählte auch, wie gross er den Druck gespürt habe, als er 2013 schliesslich als erster Brite nach 77 Jahren den Heim-Grand-Slam gewann. «2016 war deshalb schöner, das ist mein liebster Titel.»

Ob es definitiv der letzte Auftritt auf dem Centre Court war, ist – wie das eben bei Murray-Abschieden so ist – noch nicht ganz sicher. Er spielt noch Mixed an der Seite von Emma Raducanu, der US-Open-Siegerin von 2021.

sda