Meisterblues beim FC Zürich. Nach dem schlechtesten Saisonstart seit 19 Jahren nehmen Trainer Franco Foda und Captain Yanick Brecher kein Blatt vor den Mund.
9.8.2022
Julian Barnard und Luca Betschart
Der FC Zürich kann den Schwung des ersten Pflichtspielsiegs unter Neutrainer Franco Foda nicht mitnehmen. Auf den 2:0-Sieg in Nordirland gegen Linfield folgt für den amtierenden Meister gegen Sion eine deftige 0:3-Heimpleite. Die drei Gegentore fallen innert nur elf Minuten und besiegeln den schlechtesten Saisonstart der Zürcher seit 2003. Damals hatte man aber immerhin vier Tore bejubeln können.
In dieser Spielzeit gelingt auch im vierten Anlauf kein Treffer. Mit nur einem Punkt und dem Torverhältnis von 0:9 ist der FCZ gar das Schlusslicht der Liga. «Wichtig ist, dass wir die Spieler wieder hinbekommen. Dass wir ihnen die Dinge, die gut waren, mit auf den Weg geben – aber natürlich auch die Sachen, die wir nicht gut verteidigt haben», sagt Trainer Franco Foda im Interview mit blue Sport.
Vorne fehlt die Effizienz, in der Defensive verteilt man der Konkurrenz grosszügige Geschenke. «Das war jetzt in allen Spielen so. Gegen YB waren wir gut im Spiel und hätten in Führung gehen müssen. Und nach dem 0:1 kriegen wir dann noch drei Gegentore. Ähnlich war es im heutigen Spiel», so Foda. Oft reicht ein Rückschlag, um seine Schützlinge komplett aus dem Tritt zu bringen.
Eine stabile Defensive als Grundlage
Yanick Brecher wählt nach dem verpatzten Auftritt gegen Sion ebenfalls deutliche Worte. «Es ist jetzt nicht das erste Mal, dass wir das sagen. Wir müssen defensiv gut stehen – das ist das A und O im Fussball. Das hat uns letztes Jahr ausgezeichnet und extrem stark gemacht», erinnert der Captain. «Wenn man weiss, dass man kein oder nur ein Tor bekommt, hat man immer die Möglichkeit, die Spiele zu gewinnen. Aber jetzt bekommen wir vermehrt mehr als ein Tor. So ist es schwierig zu punkten.»
Viel Zeit, die Defensive zu stabilisieren, bleibt dem FCZ nicht. Bereits am Donnerstag gastiert Linfield zum Rückspiel in der Conference-League-Quali im Letzigrund. «Wir müssen weiterarbeiten, konzentriert bleiben. Am Donnerstag haben wir kein einfaches Spiel, wir müssen eine Runde weiterkommen», lässt Foda keine Zweifel an der eigenen Erwartungshaltung. «Und dann müssen wir endlich auch in der Meisterschaft anschreiben. Das ist einfach so.»
Do 11.08. 20:05 - 20:55 ∙ SRF info ∙ 50 Min
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