Der FC Basel hinkt den eigenen Ansprüchen derzeit hinterher und hat in der Super League schon einen beträchtlichen Rückstand auf Leader YB. Für Zdravko Kuzmanovic Grund genug, seinen Ex-Klub scharf zu kritisieren.
«Ein 0:0 in Genf wäre an sich gar nicht so schlecht. Aber in unserer Situation ist es nicht wahnsinnig förderlich. Deshalb bin ich geknickt», macht FCB-Trainer Alex Frei am vergangenen Sonntag nach dem torlosen Remis gegen Servette keinen Hehl aus seiner Enttäuschung.
Seit vier Pflichtspielen wartet Basel auf einen Sieg, in der heimischen Meisterschaft wächst der Rückstand auf Leader YB kontinuierlich. Mit nur drei Siegen aus den ersten zehn Meisterschaftsspielen legen die Bebbi gar den schlechtesten Saisonstart seit 25 Jahren hin. Das ruft erste Kritiker auf den Plan.
Kuzmanovics scharfe Kritik
Schon vor der Partie gegen Servette schreibt der Ex-Basler Zdravko Kuzmanovic auf Twitter: «Ex-Präsident Bernhard Burgener wurde immer von den Fans kritisiert. Jeder bei Basel wollte ihn loswerden. Was wurde besser in den letzten zwei Jahren? Warum sagt das niemand?», hinterfragt der 35-Jährige und weist darauf hin, dass der letzte Titelgewinn noch unter Bernhard Burgener gefeiert wurde.
Zudem schreibt er über das Duell mit Servette: «Wenn das in die Hosen geht, kann man die Meisterschaft nach nur zehn Spieltagen schon abhaken. Und da meine ich den 2. Platz, über den 1. Platz müssen wir ja nicht mal mehr diskutieren.»
Nach dem verhaltenen Auftritt in Genf legt Kuzmanovic am Dienstag prompt nach, nimmt Alex Frei dabei aber in Schutz. «Was will ein Trainer da schon machen, wenn er in jedem Transferfenster 15-20 neue Spieler bekommt? Aber keine Top-Spieler, sondern nur junge Spieler, die nicht wissen, wie man für den FCB lebt.»
In einem weiteren Post legt er nach: «Man sollte beim FCB auch klar kommunizieren, dass sie nicht mehr um Titel spielen wollen, sondern sich voll darauf konzentrieren, junge Spieler zu fördern.» Nur mache das bei den Bebbi niemand. «Man sagt immer noch, das Ziel sei, Meister zu werden. Wie? Mit welchen Spielern?»
«Du warst der Anfang des unerfolgreichen FCB»
Kuzmanovics Kritik wird auf Twitter scharf gekontert. «Was besser wurde? Wir haben nicht 70 Millionen für nichts verbraten wie Burgener/Heri. Wir sind in Schweizer Händen und nicht in Saudischen. Wir haben einen Präsidenten, der sich den Arsch aufreisst», antwortet ein User und wirft dem 35-Jährigen vor, «wie immer» bloss in die Medien zu wollen.
Ein anderer schreibt: «Solche Aussagen sollten nur Leute treffen, die immer alles für den Verein gegeben haben. Und nicht solche, die mit Starallüren zurück nach Basel kamen. Du warst der Anfang des unerfolgreichen FCB!» Ein Dritter wirft Kuzmanovic vor, dass es ihm sowieso «nur um Polemik und nicht um Sachlichkeit geht».
Und doch nimmt der Druck auf Frei und seine Schützlinge vor dem Duell mit dem kriselnden Meister weiter zu. Glückt der Befreiungsschlag? Die Partie gegen den FC Zürich kannst du am Donnerstag ab 20 Uhr live mitverfolgen.