221 Tage amtet Alex Frei als Cheftrainer des FC Basel, hat dabei aber insbesondere in der heimischen Meisterschaft nur wenig zu feiern. Die sportliche Bilanz spricht eine deutliche Sprache.
Das FCB-Abenteuer von Alex Frei startet mit dem Trainingsauftakt am 13. Juni 2022. «Ich weiss, dass es eine sehr anspruchsvolle Aufgabe wird. Aber ich traue mir das zu», sagt Alex Frei damals enthusiastisch. Zum Auftakt der Super-League-Saison gibt es gegen Ex-Verein Winterthur dann aber nur ein 1:1-Remis. Erst im fünften Anlauf klappt es gegen den taumelnden Meister FCZ mit dem ersten Saisonsieg. Frei und sein Team stehen schon früh unter Druck.
So richtig in Fahrt kommt der FCB mit Frei als Cheftrainer nie. Gegen GC und St.Gallen kann man am 8. und 9. Spieltag erstmals zwei Liga-Siege aneinander reihen. Das soll den Bebbi unter dem 43-Jährigen in der Folge nicht mehr gelingen.
Mit der 1:3-Niederlage bei Leader YB am 14. Spieltag wächst der Rückstand der Basler, die zu diesem Zeitpunkt auf dem dritten Tabellenplatz lauern, auf 11 Punkte an. Alex Frei gibt sich nach dem Schlusspfiff dennoch kämpferisch: «Wir bauen auf der 2. Halbzeit auf. Man hat gesehen, wozu die Mannschaft eigentlich fähig ist, wenn sie befreit spielt. Ich habe nicht viele Teams gesehen, die YB so auseinandergenommen haben wie wir.»
Nur ein Sieg seit Ende Oktober
Doch auch in der Folge wartet man vergeblich auf den Befreiungsschlag. Der 2:0-Auswärtssieg im Nachtragsspiel der dritten Runde am 9. November in Luzern ist nur ein kurzer Lichtblick – und soll bis zu Freis Entlassung der letzte Basler Vollerfolg bleiben. Nur drei Tage darauf geht man nach einer Niederlage gegen die Hoppers als Tabellenfünfter in die Winter- und WM-Pause.
Die Auszeit behagt dem FCB aber nicht. Nach dem Jahreswechsel geht es im gleichen Trott weiter, in drei Partien sammeln Freis Schützlinge nur einen Zähler. Gegen Luzern setzt es zum Abschluss der Hinrunde eine bittere 2:3-Heimpleite ab, die viel Unruhe in und ums Teams auslöst.
Die Zahlen sprechen nicht für Frei
Das 0:1 bei GC am vergangenen Samstag und der Absturz in der Tabelle auf Platz 7 besiegelt schliesslich das Ende der Amtszeit der Vereins-Legende. Seit Ende Oktober kann der FCB nur eine von sechs Liga-Partien gewinnen und muss sich mittlerweile gar mit dem Abstiegskampf beschäftigen. Der Vorsprung auf Winterthur und den FCZ am Tabellenende ist auf mickrige drei Punkte geschmolzen.
Die Zahlen nach Freis 221-tägigen Amtszeit untermauern den FCB-Absturz. 22 Punkte aus 19 Partien bedeuten Vereins-Negativ-Rekord, genau wie die acht Auftritte ohne erzielten Treffer. Frei muss in dieser Zeit gleich viele Niederlagen (7) einstecken wie etwa Ex-FCB-Coach Urs Fischer in 72 Partien.