Holdener über den Tod ihres Bruders «Bin nicht mehr jeden Tag am Weinen»

Andreas Aeschbach und Sandro Zappella

1.10.2024

Wendy Holdener spricht erstmals seit Februar zu den Medien.
Wendy Holdener spricht erstmals seit Februar zu den Medien.
Bild: Keystone

Im vergangenen Februar verliert Wendy Holdeners Bruder Kevin seinen Kampf gegen den Krebs. Kurz vor dem Start in die neue Saison spricht die 31-Jährige erstmals über den schmerzhaften Verlust.

Andreas Aeschbach und Sandro Zappella

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Erstmals seit dem vergangenen Februar und dem Krebstod ihres Bruders spricht Wendy Holdener knapp einen Monat vor dem Start in die neue Ski-Saison zu den Medien.
  • Die 31-Jährige erzählt, wie sie mit dem Schicksalsschlag umgegangen ist und teilt schöne Erinnerungen an die Zeit mit ihrem Bruder.
  • Holdener verrät zudem, dass am 24. Oktober ein SRF-Dokumentarfilm über sie und Kevin ausgestrahlt wird.

«Vor einem Jahr hat sich die Situation bei meinem Bruder sehr verschlechtert. Die Chemotherapien dagegen waren schwierig und haben nicht mehr angesprochen. Im Februar ist er dann an einer Lungenentzündung gestorben», erzählt Holdener gleich zu Beginn der Medienkonferenz, bei der die 31-Jährige keine Kameras dabei haben will.

Holdener wendet sich an die anwesenden Journalisten: «Ich möchte mich bei euch bedanken, dass ihr uns die Privatsphäre gegeben habt, um die wir euch gebeten haben. Das war toll und ich möchte mich auch im Sinne von Kevin bei allen bedanken, die mit ihm zusammengearbeitet haben.» Kevin war nicht nur ihr Bruder, sondern auch Manager, Freund und Helfer.

«Kevin wäre stolz gewesen»

Wie geht es Holdener ein gutes halbes Jahr nach dem Schicksalsschlag? «Meistens ziemlich gut. Ich glaube, der Prozess der Trauer hat jeder auf eine andere Art. Ich bin sehr happy, wie meine Familie das gemeistert hat, wie wir uns unterstützt haben. Ich glaube Kevin wäre sehr stolz gewesen», sagt die Schwyzerin und lässt tief blicken: «Kevin ist immer da, meine Gedanken schweifen viel ab zu ihm, zu den Bildern mit ihm. Ich bin nicht mehr jeden Tag am Weinen, aber ja, er fehlt.»

An die Zeit mit ihrem Bruder hat sie viele schöne Erinnerungen. «Es gibt immer wieder sehr coole Geschichten, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern oder über die ich glücklich bin. Ab und zu habe ich ein Problem im Leben oder würde gerne einen Ratschlag haben und dann probiere ich mir auch vorzustellen, was würde Kevin sagen?», so Holdener. 

Kevin arbeitete an SRF-DOK – Film wird im Oktober ausgestrahlt

Weiter erzählt Holdener, dass bald ein SRF-Dokumentarfilm über sie und Bruder Kevin Premiere feiert. «Im Februar hat Kevin von SRF ein Budget gesprochen bekommen, um einen Dokumentationsfilm zu drehen. Das hatte er schon lange im Kopf. Er war richtig happy, als er erfahren hat, dass er das Budget bekommt und es einen Film geben wird. Zu diesem Film ist es leider nie gekommen, weil er zwei Wochen später leider von uns gegangen ist.»

Daraufhin habe sie zusammen mit Carmen, Kevins Frau, entschieden, den Film zusammen mit SRF zu Ende zu machen. «Das haben wir nun geschafft. Ich möchte euch hiermit sagen, dass am 24. Oktober der Film im SRF gezeigt wird», verrät Holdener – und weiter: «Es ist sehr privat, es wird wirklich alles erzählt. Ihr erfahrt die Geschichte, die viele Leute noch nicht kennen. Ich hoffe damit, dass wir dem Wunsch von Kevin nachgehen konnten. Er wollte sein positives Leben zeigen, er wollte Krebsbetroffenen helfen. Er möchte, dass sein Leben anderen hilft. Oder auch, dass es Motivation gibt für andere Krebspatienten.»

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