Odermatts Freude über Teamkollege «Endlich hat es bei Rogentin auch mal im Rennen geklappt»

SB10

13.1.2023

Mit Stefan Rogentin und Marco Odermatt schaffen es gleich zwei Schweizer beim Super-G in Wengen auf das Podest. Die beiden Speed-Fahrer loben sich gegenseitig für ihre Leistungen.

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Die schnelle Fahrt von Marco Odermatt kam nicht überraschend, schliesslich befindet sich der Ski-Dominator seit langer Zeit in beneidenswerter Form. Nach dem dritten Rang zeigt er sich aber im Interview mit SRF demütig: «Jeder Tag ist wieder eine grosse Challenge.»

Er sei sehr zufrieden, resümiert der Nidwaldner. «Es war kein einfaches Rennen, mit schwierigen Passagen – man muss immer Gas geben, obwohl die Schneeverhältnisse nicht so einfach gewesen sind.»

Der 25-Jährige hat nicht die perfekte Fahrt gezeigt: «Oben war es nicht super, das Brüggli-S auch nicht wie erwünscht erwischt – unten muss man einfach locker fahren», lautet seine Kurz-Analyse.



Mit Aleksander Kilde holte sich Odermatts grösster Konkurrent den Sieg. Und mit Stefan Rogentin platzierte sich noch ein Teamkollege vor ihm. «Ich konnte mittlerweile schon ein paar Podeste feiern. Ich weiss, wie es ist, zum ersten Mal auf dem Podest zu stehen», meint der Gesamtweltcup-Sieger des Vorjahres. Odermatt schwärmt: «Ich mag es ihm von Herzen gönnen – er ist im Training schon seit Jahren fast immer der Schnellste. Endlich hat es nun auch mal im Rennen geklappt – es ist sehr cool für ihn.»

Marco Odermatt freut sich mit Stefan Rogentin.
Marco Odermatt freut sich mit Stefan Rogentin.
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Für die morgige Abfahrt will Odermatt noch herausfinden, wieso er beim Startabschnitt gleich eine halbe Sekunde auf Kilde verlor. Kurzum: Eine Kampfansage an den Norweger.

Rogentin: «Ein gewaltiger Tag»

Rogentin kommt nach dem zweiten Rang nicht mehr aus dem Strahlen. «Ein gewaltiger Tag – zum ersten Mal auf dem Podest – zusammen mit Odi – hervorragend», lautet sein Fazit gegenüber «SRF». Alle freuen sich, hielt der Bünder fest. Schon gestern habe er ein gutes Gefühl gehabt, als er die Startnummer 10 ausgelost bekam: «Die 10 – neben der 3 und 4 – haben mir bei FIS-Rennen immer gute Resultate gebracht, da wird man ein wenig abergläubisch.»

Mit 28 Jahren ist Rogentin kein Jungspund mehr. «Ich brauche vielleicht ein wenig länger», so seine Theorie. Er habe beim Ski fahren schon immer Zeit gebraucht, um das Ganze zu verarbeiten und das Vertrauen in sich zu finden. Auch für Umwege über den Europacup war er sich nie zu schade. 

«Lieber kleine Schritte als grosse Schritte und dann keinen mehr», hält er fest. Heute kann er sagen: «Es hat sich gelohnt.»

Seine Ziele? «Hoffentlich mal gewinnen.» Aber Rogentin bleibt realistisch: «Es muss alles zusammenpassen, das Niveau ist extrem hoch und wird immer besser.» Mit den Rücktritten von Beat Feuz und Mauro Caviezel darf sich die Schweiz umso mehr freuen, wenn ein hoffnungsvolles Talent seinen grossen Durchbruch schafft.