«Das ist inakzeptabel» Coach ten Hag kritisiert Ronaldo für frühzeitigen Abgang beim Testspiel hart

dpa

3.8.2022 - 16:14

Quo vadis, Cristiano Ronaldo?
Quo vadis, Cristiano Ronaldo?
Bild: Getty

Der neue Manchester-United-Trainer Erik ten Hag hat eine Gruppe von Spielern um Superstar Cristiano Ronaldo für ihr Verhalten bei einem Testspiel am Sonntag gegen Rayo Vallecano scharf kritisiert. 

«Das ist inakzeptabel», sagte der Niederländer, nachdem Ronaldo und andere Profis das Stadion schon vor dem Abpfiff verlassen hatten. Sein Star-Spieler hatte die erste Halbzeit für die Red Devils absolviert und war während der zweiten Hälfte vor dem Old Trafford fotografiert worden.

«Ich dulde das auf keinen Fall» stellte ten Hag am Mittwoch im Gespräch mit der niederländischen Zeitung «AD» und dem Sender Viaplay klar. «Wir sind ein Team und dann muss man auch bis zum Schluss bleiben.» Das habe er seinen Spielern auch klargemacht. Ob der Coach, der kurz nach seinem Amtsantritt bei Man United neue, strengere Regeln eingeführt hat, auch eine Strafe verhängte, war zunächst nicht bekannt.

CR7 selbst tat so, als wäre alles im Lot. «Ich bin froh, wieder da zu sein», schrieb er auf seinen Social-Media-Kanälen nach der Partie gegen die Spanier. 

In der Zwickmühle

Der 37-Jährige hatte schon die Saisonvorbereitungstour durch Thailand und Australien verpasst – offiziell wegen Familienangelegenheiten. Gleichzeitig soll Ronaldos Agent Jorge Mendes aber bei europäischen Top-Klubs angeklopft haben, um seinen Schützling unterzubringen. Bisher offenbar mit wenig Erfolg. Die Klubverantwortlichen bei Manchester United selbst wollen Ronaldo – dessen Vertrag im Old Trafford noch ein Jahr läuft – an Bord halten. Auch ten Hag bekräftige noch vor kurzem, auf den Stürmer zu setzen. Das Verhalten des Portugiesen deutet aber darauf hin, dass er einen Abgang forcieren will. Vielleicht stinkt dem fünfmaligen Weltfussballer nicht nur die Teilnahme an der Europa League mit den Red Devils, sondern auch die vielen Anfeindungen auf der Insel.

CR7 am häufigsten auf Twitter beleidigt

Denn der Europameister von 2016 gehört zu den am meisten auf Twitter beleidigten Spielern der Premier League. Das ist das Ergebnis einer Analyse der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom und des Alan-Turing-Instituts, die veröffentlicht hatten, dass insgesamt 68 Prozent der Premier-League-Profis bereits Opfer beleidigender Nachrichten auf der Online-Plattform geworden sind. Zur Ermittlung der Zahlen waren 2,3 Millionen Tweets aus den ersten fünf Monaten der Saison 2021/22 analysiert worden.

Nach Informationen des Alan-Turing-Instituts hat der für Manchester United spielende Ronaldo 12'520 beleidigende Nachrichten erhalten. Auf den Portugiesen folgten dessen Teamkollegen Harry Maguire und Marcus Rashford. Der am häufigsten betroffene Club sei Tottenham Hotspur gewesen.

Demnach waren insgesamt 57 Prozent der Tweets positiv, nahezu 60'000 (3,5 Prozent) aber beleidigend. Fast sieben Prozent der Spieler seien täglich betroffen gewesen. Wie Ofcom und das Alan-Turing-Institut weiter mitteilten, hätten 50 Prozent der Tweets nur zwölf Profis betroffen. Diese hätten im Schnitt 15 Nachrichten am Tag erhalten.

dpa