Frauen-WM Neuseelands Achterbahnfahrt an der Heim-WM

sda

27.7.2023 - 11:28

Hannah Wilkinson erzielte den Siegestreffer gegen Norwegen
Hannah Wilkinson erzielte den Siegestreffer gegen Norwegen
Keystone

Co-Gastgeber Neuseeland sorgt an der WM in den ersten Gruppenspielen für überraschende Ergebnisse. Auf den Sieg gegen das favorisierte Norwegen folgt die Niederlage gegen Aussenseiter Philippinen.

Keystone-SDA, sda

Zu Beginn des Turniers schien der Weg der Neuseeländerinnen vorgespurt. Im Eröffnungsspiel des Turniers waren die «Football Ferns» klare Underdogs gegenüber Norwegen. Gegen die Philippinen traten sie als Favoritinnen an. Gegen die Schweiz wäre eine Niederlage im letzten Gruppenspiel am Sonntag keine Überraschung.

Die Quoten der Buchmacher brachten die Co-Gastgeberinnen mit dem 1:0-Sieg gegen Norwegen schnell durcheinander. Torschützin war Hannah Wilkinson. Die 31-jährige Stürmerin nimmt zum vierten Mal an einer Weltmeisterschaft teil. Vor zwölf Jahren sicherte sie den Neuseeländerinnen beim 2:2 gegen Mexiko mit ihrem Tor in der Nachspielzeit den ersten Punkt überhaupt an einer WM.

Erster Sieg der Neuseeländerinnen

Vor über 42'000 Zuschauerinnen und Zuschauern schrieben Wilkinson und ihre Teamkolleginnen am vergangenen Donnerstag mit dem ersten Sieg an einer WM im 16. Spiel erneut Geschichte. «Jetzt glauben wir daran, dass wir gute Teams schlagen können», sagte die Stürmerin.

Von der Power und Leidenschaft der Neuseeländerinnen liessen sich auch die Schweizerinnen inspirieren. Vor der Partie gegen Norwegen verwiesen sie immer wieder auf den neuseeländischen Biss.

Die Philippinen liessen sich davon wohl auch leiten. Die Südostasiatinnen warfen mit dem 1:0 gegen Neuseeland ihrerseits die Prognosen über den Haufen. Den Verliererinnen blieb nach der Niederlage nur die Enttäuschung. «Das ist Sport», sagte die Trainerin der Neuseeländerinnen, die Tschechin Jitka Klimkova.

Die Erwartungen an die Co-Gastgeberinnen waren nach dem Coup zum Auftakt entsprechend gross, zumal die Philippinen als die klar schwächste Equipe in der Gruppe eingestuft wurden. Nach dem 0:2 gegen die Schweiz deutete nichts auf die Überraschung gegen Neuseeland hin.

Klimkova änderte im Vergleich zum ersten Spiel die Startformation kaum. Als Captain führte Ria Percival anstelle von Ali Riley das Team aufs Feld. Die bei Tottenham Hotspur in England tätige 33-jährige Percival nimmt zum fünften Mal an einer WM teil. Mit 165 Einsätzen ist sie Rekordnationalspielerin Neuseelands. Für das Nationalteam schoss sie 15 Tore. Zum Vergleich: Die Schweizer Rekordnationalspielerin Ana-Maria Crnogorcevic schoss in 149 Spielen 71 Tore.

Schweiz will Gruppensieg

Die Unterstützung des heimischen Publikums wird den Neuseeländerinnen auch im dritten Spiel gewiss sein. Das Spiel im Stadion mit rund 24'000 Plätzen ist ausverkauft. Am Sonntag spielen die «Ferns» gegen die Schweiz in Dunedin auf der Südinsel des Landes.

«Wir freuen uns auf das Spiel vor dem Gastgeberpublikum», sagte Lia Wälti. In Dunedin erwarten die Schweizerinnen ein überdachtes Stadion mit neuseeländischen Fans und entsprechend lauter Kulisse.

Die Schweiz wird als Favoritin ins letzte Gruppenspiel gehen. Mit einem Unentschieden hat sie die Achtelfinal-Teilnahme auf sicher. Neuseeland braucht einen Sieg, will es nicht abhängig vom Ausgang des Spiels Norwegen – Philippinen sein.

Für Sonntag sei vieles möglich, sagte die Schweizer Trainerin Inka Grings. Die unklaren Verhältnisse seien das, was Fussball und insbesondere eine Weltmeisterschaft ausmachen würden. Vor Anpfiff ist einzig sicher, dass die bisherigen Resultate der Neuseeländerinnen den Blick in die Glaskugel getrübt haben.