Totale Demütigung Lewis Hamilton: «Ich bin raus aus der Weltmeisterschaft»

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25.4.2022

Lewis Hamilton wurde beim Grossen Preis der Emilia Romagna sogar überrundet.
Lewis Hamilton wurde beim Grossen Preis der Emilia Romagna sogar überrundet.
Getty Images

Mercedes kommt diese Saison nicht auf Touren. Lewis Hamilton muss dafür Kritik von allen Seiten einstecken. Jetzt holt der siebenfache Champion zum Gegenschlag aus, gibt sich aber trotzdem demütig.

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Für Formel-1-Rekordchampion Lewis Hamilton stellt sich die WM-Frage derzeit nicht. «Ich bin raus aus der Weltmeisterschaft, das ist klar», sagte der siebenmalige Titelträger nach dem nächsten schweren sportlichen Rückschlag in diesem Jahr. Mit Platz 13 war der 37 Jahre alte Superstar nicht mal in den Punkterängen beim Grossen Preis der Emilia Romagna, für den «unfahrbaren» Mercedes hatte sich Teamchef Toto Wolff umgehend bei Hamilton entschuldigt.

Das Auto sei eines Weltmeisters wie Hamilton nicht würdig, betonte Wolff. Dass Teamkollege George Russell es mit dem Silberpfeil im Rennen am Sonntag in Imola bis auf Platz vier geschafft hatte, sei ein Highlight gewesen, befand der Teamchef. Aber Wolff stellte auch klar: Ohne das ganz frühe Aus von Carlos Sainz im Ferrari und dem Fehler vom später Sechstplatzierten Charles Leclerc ebenfalls von der Scuderia wäre auch Russell nicht so weit vorn gelandet.

Auch ohne Titelambitionen kampfbereit

Wolffs Erkenntnis nach vier Grand-Prix-Wochenenden beim TV-Sender Sky: «Ich glaube, dass wir um den dritten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft mitfahren können, aber mehr nicht.» Allerdings gab er in einer Medienrunde auch zu bedenken: Er wolle sich vom Gedanken an die WM nicht verabschieden. «Was ich an dem Sport liebe, ist, dass er nicht immer der Mathematik folgt.»

In den vergangenen acht Jahren gewann Mercedes jeweils die Team-WM, zudem feierte das deutsche Werksteam sieben Fahrertitel, sechs durch Hamilton. «Wir arbeiten weiter hart und bewahren weiter die Hoffnung, dass wir alles zusammen bekommen», betonte Hamilton in Imola, wo alles schiefgelaufen sei, was nur schieflaufen könne.

Häkkinens Kritik im Keim erstickt

Bei aller Rückendeckung aus dem eigenen Team musste sich Hamilton zuletzt aber auch viel externe Kritik anhören. Allen voran der frühere McLaren-Pilot Mika Häkkinen äusserte schon einige Ratschläge an die Adresse des Briten: «Lewis ist schon sehr lange bei Mercedes. Jetzt, wo es nicht so gut läuft, könnte er über einen Team-Wechsel nachdenken», zitiert «Speedweek» den Weltmeister von 1998 und 1999.

Dass Hamilton für solche Tipps nicht viel übrig hat, wurde an diesem Renn-Wochenende aber mehr als klar. «Ich habe ein paar Kommentare von Leuten gelesen, die ich respektiert habe, als ich aufgewachsen bin. Letztlich sind ihre Bemerkungen aber dumm, wirklich ein Haufen Unsinn. Denen geht es doch nur darum, sich mit Schlagzeilen wichtig zu machen», so der Konter von Hamilton. Er habe mit Mercedes Höhen und Tiefen erlebt und sei mit Leib und Seele bei der Sache. Er gebe jeden Tag hundert Prozent und es gäbe keinen Ort, wo er das lieber tun würde als bei Mercedes, so der 37-Jährige weiter.